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Ein Schnupfen hätte auch gereicht. Meine zweite Chance

Ein Schnupfen hätte auch gereicht. Meine zweite Chance

Titel: Ein Schnupfen hätte auch gereicht. Meine zweite Chance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaby Köster
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auch nur zu nahe auf die Panade rücken! Das lief natürlich nicht ohne ungewollte Opfer ab, das war ja wohl so klar wie ein Zimmer ohne Meerblick im Hotel Wüstenfuchs! Einmal hat sogar eine Schwester einen Professor von einer anderen Station völlig ungerührt und unbeirrt von der Station geschmissen, weil sie ihn für einen verkleideten Paparazzi gehalten hatte. Gott sei Dank hat sie aber keinen Ärger deswegen bekommen. Ich weiß auch beim besten Willen und Überlegen nicht, warum es für einige Menschen so wichtig ist, ein Foto von einer kranken und entstellten Frau zu begucken? Ich habe mal einen Paparazzi, der mir im Krankenhauspark aufgelauert hat, gebeten, kein Foto von mir zu machen. Der Mann hat nur höhnisch gegrinst und mich verächtlich gefragt: »Ja und, was willste dagegen machen?«
    Vielleicht liegt das ja auch ein bisschen am Fernsehen. Wahrscheinlich denken viele, dass wir Fernsehheinis dann so aussehen wie Iris Berben (nach einem Kopfstoß am Sicherheitskasten ihrer Kellerbar) in der Schwarzwaldklinik: Also einfach nur perfekt geschminkt, mit einer Komplettrolle Verbandszeug um den hübschen Kopp und den Rest vom Alabasterkörper in ein schickes Hunkemöller-Nachthemdchen mit lecker Dekolleté für den graumelierten, stets verständnisvollen Professor … ja vons wegen! Diese Fernsehärzte, die in Sendungen wie »Praxis Bülowbogen« oder der als Strandbar getarnten »Klinik unter Palmen« an verkorksten und liebesbedürftigen Muttis rumdoktern, sind von der Realität so weit entfernt wie Dirty Harry vom Osterfriedensmarsch! Die Wahrheit über mein Frankenstein-Spiegelbild habe ich ja schon etwas verstreut kundgetan, deshalb hier noch mal als Konzentrat: Kahlrasierter Schädel mit eingedätschter linker Hälfte. Aufgedunsen dank konsequenter Magenpflegefüllung mit Schokolade, Weingummi und Schokoshakes von Mäcces (McDonald’s). Plus Kortison – und dank linksseitiger Lähmung mit Trainingsrückstand. Gegen mich sah das Michelin-Männchen aus wie die Gewinnerin von Tine Wittlers Next Topfmodels! Und wenn ich nicht möchte, dass solche Bilder von mir in irgendeiner Zeitung auftauchen, dann sollte das jeder Mensch einfach akzeptieren und respektieren. Es ist ja schließlich nicht so, dass man mit dem Erwerb einer Eintrittskarte für mein Comedy-Bühnenprogramm oder dem regelmäßigen gucken von »7 Tage, 7 Köpfe« prozentuale Körperanteile an mir erworben hat, die man jederzeit besichtigen darf! »Die Würde des Menschen ist unantastbar« heißt es im Grundgesetz. Da steht nix wie: »Die Würde des Menschen ist bei der Presse abzugeben, damit Karl Napp und Frau Hidding (Namen von der Red. erfunden) sich mit dieser Art Bilder die tägliche Schüppe Mitleid hinter die Binde kippen!«
    Viele Menschen fragen sich ja immer gerne, was an einem Fernsehstarleben scheiße sein soll: reich, berühmt, beliebt und immer wird man toll behandelt! Man kann sich natürlich jeden Wunsch erfüllen, weil – habe ich das schon erwähnt? – man ja so reich ist. Jawoll, stimmt alles! Die ausgleichende Gerechtigkeit gegenüber allen Nichtfernsehstars ist, dass das nicht automatisch glücklich macht. Oder lecker gesund! Das Schöne zum Beispiel an meiner Krankheit war und ist, dass alle diese schönen Lebensweisheiten und Kalendersprüche, die man für so unendlich abgedroschen und sensationell hält, so beschissen wahr sind!!!! Ich sage nur: Hauptsache gesund! Glück kann man sich nicht kaufen! Wahre Freunde erkennt man in der Not! Ja, Leute, ich kann das bestätigen, ich weiß jetzt wie viel Wahrheit in diesen oft so leichtsinnig dahergesagten Volksmundphrasen liegt! Ich werde also einen Teufel tun und mich über mein schönes und oft privilegiertes Berühmtsein-Leben beschweren, aber ich habe eine verdammt drecksdrisselige, dünne Haut und kann mich nun mal nicht damit anfreunden, dass irgendwelche pikloppten Schreiberlinge miese Lügen über mich und meine Familie erzählen können.
    Noch mal ganz klar, liebe Leserinnen und Leser: Geben Sie diesen Blättern wie »In Quatsch«, »Stille Post«, »Frostzeit Woche«, »Die Kacktuelle« keine Möglichkeit, ihre schäbigen Lügen zu verbreiten! Boykottieren Sie diesen verachtenden Klatschjournalismus! Am liebsten wäre es mir, wenn das ganze Geld aus den Unterlassungsklagen für einen guten Zweck gespendet werden könnte, damit wenigsten etwas Positives aus diesem Mist entsteht. So, das musste mal gesagt werden!
    Natürlich gibt es auch die Möglichkeit mit

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