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Ein Schuss Liebe kann nicht schaden

Ein Schuss Liebe kann nicht schaden

Titel: Ein Schuss Liebe kann nicht schaden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Marie Hake
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rechtzeitig fertig zu werden, und die Erinnerung an ihre Freude schwappte wie eine bittersüße Welle über ihn.
    „Papa hat die Kleider.“
    „Das ist wirklich nett von Ihnen, Mr Stauffer, dass Sie die Kleider nach oben tragen.“ Die Blechkanne klimperte, als Miss Ladley die Buttermilch hineingoss. „Es ist immer schön, wenn jeder in der Familie mit anpackt und den anderen hilft.“
    Annies Augen weiteten sich vor Angst. „Ich mach das, Jakob – ich hätte das schon viel früher tun sollen.“
    Annie muss unbedingt sehen, dass ich mit anpacke und ihr helfe – und dass ich nicht wie Konrad bin und die Beherrschung verliere. „Du hilfst doch bereits Emmy-Lou. Ich mache das schon.“
    „Passen Sie auf, wenn Sie oben in den Flur kommen.“ Miss Ladley drehte sich wieder zum Herd und rief über die Schulter: „Wir haben einen Teppich über eine der Dielen gelegt, weil der Nagel unbedingt seinen Kopf herausstrecken und sich umgucken wollte. Nach dem Essen nehme ich mir eine Pfanne und haue den Nagel wieder rein.“
    Jakobs Schuldgefühle, Zweifel und Sorgen türmten sich immer höher in seinem Inneren auf, als er langsam die Treppe hinaufstieg. Er hatte den Nagel auch gesehen, ihn aber sofort wieder vergessen. Ich hätte mich schon längst darum kümmern müssen. Annie und Emmy-Lou könnten auf dem Teppich ausrutschen. Seine Schwester brauchte unbedingt Hilfe, denn mittlerweile war sie hochschwanger. Gerade jetzt während der Getreideernte und der Fülle an Gemüse im Garten brauchte sie eigentlich von morgens bis abends Hilfe. Miss Ladley wirkte schon sehr geschäftig, aber offensichtlich machte sie nichts wirklich zu Ende. Innerlich ging er die Liste der Dinge durch, die sie angefangen und wieder liegengelassen hatte ... Wäsche, Fenster putzen, bügeln und einmachen. Ich wette, ihre Kekse sind auch nur halb gebacken.
    Doch die einzige Alternative, die ihm einfiel, war zwei der Töchter von Richardson anzustellen. Sie waren sicher zwei erfahrene Farmmädchen, die wussten, was zu tun war, und mittlerweile hatten sie auch gelernt, nicht alles laut auszusprechen, was ihnen durch den Kopf ging – dank der Hilfe von Tim Creightons Ehefrau. Doch die Richardson-Mädchen waren weniger am Kochen und Putzen interessiert als daran, sich endlich einen Mann zu angeln. Jakob hing die Kleider in den Schrank und unterdrückte ein Stöhnen. Lieber würde er eine Heuschreckeninvasion durchleiden, als sich gegen die beiden Mädchen wehren zu müssen, denn sie würden sicher denken, dass es ihm ums Heiraten und nicht nur um Hilfe während der Ernte ging.
    Die dreiundzwanzig Briefe von Miss Ladley dagegen zeugten von Wanderlust. Sie war sicher nicht hierhergekommen, um ihn zum Heiraten zu bewegen. Er ging in sein Schlafzimmer und an seinem Ehebett vorbei, ohne es anzuschauen. Ein kurzer Blick auf den Hochzeitsquilt, den Naomi so liebevoll genäht hatte, als sie noch verlobt gewesen waren, weckte Erinnerungen, mit denen er sich jetzt gerade nicht beschäftigen wollte. Er hängte sein Hemd an einen Haken in seinem Schrank. Selbst jetzt, ein Jahr und vier Monate nachdem er seine Frau verloren hatte, tat es immer noch weh, den Schrank zu öffnen. Die leeren Kleiderbügel auf der einen Seite machten ihm immer wieder bewusst, dass sie tot war. Niemand auf der Welt würde je wieder die Lücke in seinem Herzen und in seinem Leben füllen können. Niemand. Deshalb war Hope Ladley wohl die beste Wahl, um ihm und seiner Schwester in der nächsten Zeit zu helfen. Im Gegensatz zu den Richardson-Mädchen würde sie einfach in die nächste Stadt ziehen, wenn ihre Arbeit hier getan war.
    Organisation war Naomis große Stärke gewesen. Alles hatte sie in Ordnung bringen können, und sein Haus war immer ein sicherer Hafen für ihn gewesen. Seit ihrem Tod war das ganze Haus im Chaos versunken und spiegelte damit den inneren Aufruhr wider, der Jakob seitdem begleitete. Er sehnte sich nach der Gelassenheit von früher – aber Naomi war tot und würde nie mehr bei ihm sein. Wenn Miss Ladley es schaffen könnte, wenigstens wieder etwas Ordnung in sein Haus zu bringen, dann wäre das schon ein Anfang.
    Phineas brüllte: „Ich werde hier gleich das Tischgebet sprechen und ganz allein zu essen anfangen, wenn du dich nicht beeilst!“
    „Komme schon.“ Als Jakob die Treppe herunterkam, hörte er, wie Hope gerade eine Geschichte über einen anderen Hof erzählte.
    „Kein Zweifel“, sagte Miss Ladley, „dieser Junge wird es jedenfalls nicht mehr

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