Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein schwarzer Vogel

Ein schwarzer Vogel

Titel: Ein schwarzer Vogel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
Vom Netzwerk:
nachzuforschen...«
    »Und hatten das große Glück,
schon bei dem ersten Versuch den großen Treffer zu machen, und fragten deshalb
bei keinem anderen mehr nach.«
    »Soviel Glück hatte ich nun
wiederum auch nicht, Inspektor. Mir war doch bekannt, daß Nuttall den Ruf hat,
kostbare Smaragde zu führen, und ich kam daher logischerweise zuerst hierher.«
    »Und Nuttall sagte Ihnen, daß
er den Schmuck hatte.«
    »Seien Sie nicht töricht.
Nuttall deckte seinen Kunden.«
    »Sie wollen damit sagen, daß er
Ihnen erklärt habe, er wisse nichts davon?«
    »Ich will sagen, daß er mir
nicht die geringsten Informationen gab.«
    »Warum gingen Sie dann
überhaupt zu ihm, wenn Sie wußten, daß er seine Kunden decken und keine
Informationen geben würde?«
    »Das konnte ich doch nicht
vorher wissen.«
    »Aber das stellten Sie fest?«
    »Ja.«
    »Und was dann?«
    »Dann ließ ich die
Angelegenheit fallen, weil andere Ereignisse eingetreten waren, die im Moment
wichtiger schienen. Das ist alles.«
    »Aber diese wichtigeren
Ereignisse führten Sie schließlich zu dem Kollier.«
    »Ehrlich gesagt, ja.«
    »Hören Sie auf mit Ihrem
>ehrlich gesagt<«, herrschte Buda mich an. »Das sagen Sie mir nur, weil
Sie wissen, daß ich darüber im Bilde bin. Wie kam denn nun Cameron in den
Besitz des Kolliers?«
    »Ich habe wiederholt darauf
hingewiesen, Inspektor, daß ich Ihnen das nicht sagen kann. Aber in Anbetracht
der Tatsache, daß das Kollier gefunden wurde, kann ich Ihnen sagen, daß mein
Klient Gelegenheit hatte, offen mit der Frau, die in diesem Falle eine Rolle
spielt, zu sprechen, und dabei feststellte, daß sie es schon vor Monaten
verkauft hatte, weil sie einen anderen Schmuck dafür erstehen wollte. Das ist
alles, was dazu von meiner Seite aus zu sagen wäre. Sie können daraus leicht
ersehen, daß der Mann ohne Zögern zu seiner... zu der jungen Dame, die hierbei
eine gewichtige Rolle spielt, gegangen ist und sie fragte...«
    »Jungen Dame?« unterbrach
Inspektor Buda mich.
    »Ja, nun ja.«
    »Es steckt also eine
Weibergeschichte dahinter?«
    »Das habe ich nicht gesagt.«
    »Sie haben sich verraten. Also
doch eine Weibergeschichte.«
    »Ich kann Sie natürlich nicht
daran hindern, Ihre Schlüsse zu ziehen.«
    »Ach, Quatsch«, sagte Buda
angewidert. »Es wird schon so eine Geschichte mit einem Zuckerdaddy sein. Er
hat den Verdacht, daß sie seine Geschenke verjubelt, und das hat sie ja auch
prompt getan.«
    »Jetzt glaubt er es aber nicht
mehr.«
    Buda lachte unfreundlich.
»Sicher nicht, denn sie hatte ja die Möglichkeit, sich eine plausible Ausrede
auszudenken. Sie brauchte ihn nur auf die bewährte Weise zu becircen und zu
gestehen, wie alles gekommen war, und schon fiel der alte Narr darauf herein.
Jetzt will ich nur noch eines wissen: War Cameron der Zuckerdaddy?«
    »Ich glaube nicht, daß Cameron
ein Zuckerdaddy war.«
    »Es wird schon stimmen«, meinte
Buda unbeirrt. »Noch eine Frage: Wollte er einen Rivalen bei diesem Täubchen
ausstechen?«
    »Ich kann mir nicht denken, daß
Camerons Interesse an dem Kollier mit einer Liebesaffäre zusammenhängt«, sagte
ich.
    »Und ich bestätige Ihnen«,
erklärte Jarratt nachdrücklich, »er interessierte sich dafür, weil er etwas von
Smaragden verstand. Die Smaragde in dem Kollier waren wirklich ungewöhnlich
schön. Ich glaube, Mr. Nuttall hat sie viel zu niedrig eingeschätzt. Ich nehme
an, daß er wegen der altmodischen Fassung gegen die Steine voreingenommen war.
Das Kollier erweckte den Eindruck, als habe es sehr lange irgendwo nur
herumgelegen, und daher ging er wohl davon aus, daß, wenn die Steine wirklich
besonders wertvoll gewesen wären, man sie längst neu einfassen lassen und
verkauft hätte. Offen gesagt, ich habe Mr. Cameron darauf hingewiesen, daß
diese Smaragde in einer neuen, modernen Fassung ein kleines Vermögen wert wären
und nicht mal ein so sehr kleines. Ich glaube, das ist der Grund, weshalb er
sie aus der Fassung herausnahm, als... nun, als das heute mit ihm geschah.«
    Nuttall räusperte sich. »Meine
Herren«, sagte er, »ich will zugeben, daß ich das Kollier vielleicht etwas
oberflächlich geschätzt habe. Ich war gegen die Fassung voreingenommen.
Höchstwahrscheinlich habe ich mir die Smaragde nicht gründlich genug angesehen.
Smaragde haben ihre Tücken. Wenn ich es recht bedenke, waren sie wirklich von
selten schöner Farbe. Damals dachte ich... nun, ich habe damals eben nicht
gedacht. Wahrscheinlich habe ich mir etwas entgehen

Weitere Kostenlose Bücher