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Ein schwarzer Vogel

Ein schwarzer Vogel

Titel: Ein schwarzer Vogel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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nichts
Fragwürdiges ist... nun, Sie verstehen mich doch? Da Sie ja für mich arbeiten
würden, könnten Sie auch zu mir kommen.«
    »Ich kann mich aber erst heute
nachmittag bei Ihnen einfinden.«
    »Oh«, sagte sie, und die
Enttäuschung war deutlich zu hören.
    »Hat es bis dahin Zeit?« fragte
ich.
    »Nun ja, ich glaube schon, wenn...
wenn es eben nicht anders geht.«
    »Wann haben Sie Ihre
Verabredung? Vormittags oder nachmittags?«
    »Sie ist an keine bestimmte
Zeit gebunden. Ich habe jemandem versprechen, den ganzen Tag über zu Hause zu
bleiben.«
    »Gut, ich komme im Laufe des
Nachmittags. Ich rufe Sie rechtzeitig vorher an, damit ich nicht störe, solange
er da ist.«
    »Solange sie hier ist«,
korrigierte Shirley Bruce schalkhaft.
    »Ach so. Nun gut, ich rufe
vorher an.«
    Ich hängte ein und rief die Acme
Schweißerei und Reparaturwerkstatt an. Eine unsichere, nicht sonderlich
intelligent klingende Frauenstimme meldete sich am Telefon.
    »Holen Sie Robert Hockley an
den Apparat«, befahl ich.
    »Das geht nicht, er ist nicht
hier.«
    »Wo ist er?«
    »Wer ist denn dort?«
    »Die Presse.«
    »Wie? — Ich habe Ihren Namen
nicht verstanden.«
    »Es war kein Name. Hier ist die
Presse. Die Presse wünscht ihn. Ich möchte ihn interviewen. Holen Sie ihn. Wo
ist er?«
    »Er ist zur Paßstelle
gegangen.«
    »Zur Paßstelle?«
    »Ja.«
    »Wozu denn das?«
    »Um seinen Paß abzuholen. Sie
haben angerufen, daß er fertig ist. Ich... Sie können ihn ja dort anrufen.«
    »Wo will er denn hinreisen?«
fragte ich.
    »Das weiß ich auch nicht«,
sagte sie steif. »Sie können Mr. Hockley in der Paßstelle anrufen, wenn Sie
wollen.«
    Ich hörte das Knacken am
anderen Ende der Leitung und hängte ein.
    Anschließend fuhr ich zu dem
Krankenhaus, in das Mrs. Grafton gebracht worden war. Es fiel mir nicht schwer,
ihre Krankengeschichte zu erfahren. Sie war mit einer Kupfersulfatvergiftung
eingeliefert worden. Ein Assistenzarzt wollte zwar nicht über den Fall, wohl
aber über die Wirkung von Kupfersulfat mit mir reden.
    »Kupfersulfat«, sagte er im Ton
eines Mannes, der gerade sein Prüfungsthema wiederholt hat, »wird selten von
Giftmördern verwendet, obwohl es ein starkes Gift ist. Da es jedoch sofort
große Übelkeit verursacht, ist es schwer, festzustellen, wie hoch die tödliche
Dosis ist, weil der Magen viel wieder von sich gibt.«"
    Ich nickte, um ihm zu zeigen,
wie sehr mich sein Wissen beeindruckte.
    »Tatsächlich«, dozierte der
Assistenzarzt weiter, »ist eine Dosis von fünf Gran Kupfersulfat ein schnell
und nachhaltig wirkendes Brechmittel. Es ist das bekannteste Gegengift bei
Phosphorvergiftungen, weil es nicht nur als Brechmittel wirkt und den Magen von
dem Phosphor befreit, sondern auch durch seine chemischen Eigenschaften als
Gegenmittel auf den verbleibenden Phosphorrest im Magen wirkt.«
    »War es denn eine
Phosphorvergiftung?« fragte ich.
    »Nein, nein! Sie mißverstehen
mich. Natürlich war es eine Vergiftung. In der Tat, das Konfekt war gründlich
getränkt. In jedem Stück in der Schachtel fanden wir Kupfersulfat.«
    »Wenn fünf Gran die Dosis sind,
um Erbrechen hervorzurufen, dann kann das eben nicht tödlich wirken.«
    »Nun«, sagte er, »die
Kapazitäten stimmen hier nicht vollständig überein. Webster zitiert in seinem
Buch Gerichtsmedizin und Toxikologie von Hasselt, der acht Gran als
tödlich wirkende Dosis angibt. Gonzales, Vanee und Helpern bezeichnen die
tödliche Menge als sehr variabel. Das Apothekerbuch der Vereinigten Staaten
gibt die Dosis von fünf Gran als schnelles und wirksames Brechmittel an, die,
falls es notwendig sein sollte, nach fünfzehn Minuten noch einmal verabreicht
werden darf, aber nicht öfter.«
    »Sehr interessant«, sagte ich,
»und was geschah mit der Patientin?«
    Er lächelte. »Anscheinend gab
sie das Gift beinahe sofort wieder von sich, nachdem sie es zu sich genommen
hatte.«
    »Wo ist sie jetzt?«
    »Entlassen. Persönlich glaube
ich nicht, daß sie mehr Gift, als eben gerade für ein Brechmittel erforderlich
ist, zu sich genommen hat. Mißverstehen Sie mich nicht, ich spreche nicht mit
Ihnen über die Patientin. Ich belehre Sie lediglich über die Wirkung von
Kupfersulfat.«
    »Wofür wird es eigentlich
gebraucht?« fragte ich. »Wofür verwendet man speziell Kupfersulfat?«
    »Man benötigt es beim Bedrucken
von Kaliko und in der Herstellung von Farbstoffen. Ferner hat es große
Bedeutung bei der Reinigung des Wassers und wird auch beim

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