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Ein skandaloeser Kuss

Ein skandaloeser Kuss

Titel: Ein skandaloeser Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Moore
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hat! Aber es spricht für die junge Dame, dass sie nicht verärgert war. Ich finde sie liebenswürdig, und ich glaube, Charlie war ziemlich angetan von ihr.“
    „Sie ist sehr schön.“
    Bromwell lachte leise. „Ja, sie ist hübsch, und geschmackvoll gekleidet …“ Er nahm Nells Hände und hob leicht ihre Arme an, sodass er sie in dem zauberhaften hellblauen Seidenkleid besser betrachten konnte. „Aber sie ist lange nicht so schön wie du.“
    Ohne seine Hände loszulassen, lehnte Nell sich gegen die Balustrade. „Deine Mutter ist in manchen Dingen gewitzter, als es den Anschein hat.“
    „Ich nehme an, sie musste es sein, wenn sie es mit meinem Vater aufnehmen wollte. Sie kommt mir wie ausgewechselt vor, nun, da sie weiß, dass ich heirate.“
    „Sie wäre noch glücklicher, wenn wir in England bleiben würden.“
    „Das ist wohl wahr, aber sie wird alle Zeit der Welt mit uns verbringen können, wenn wir zurück sind.“
    „Und mit unseren Kindern, wenn wir welche haben.“ Nell drehte sich um, sodass sie mit dem Rücken zu ihm stand. „Zeig mir noch einmal, wie die Frauen in Tahiti gebären, nicht in der kauernden Stellung natürlich, sonst knittert deine Hose.“
    „Und das können wir auf keinen Fall dulden.“ Er lachte in sich hinein und legte die Arme um sie.
    Sie seufzte und lehnte sich entspannt an ihn, als er mit den Händen über ihren Bauch strich.
    „Bist du dir sicher, was die Expedition angeht? Was, wenn du unterwegs schwanger wirst?“
    Sie drehte sich in seinen Armen um und sah ihn an. „Wir haben doch einen Arzt an Bord, oder nicht?“
    „Ja. Dr. Reynolds ist ein sehr fähiger, unvoreingenommener Mann, der sich für die Medizin der Eingeborenen interessiert.“
    „Und auf den Inseln gibt es auch Frauen, die sich mit Geburtshilfe auskennen, nicht wahr?“
    „Ja.“
    „Wovor sollte ich also Angst haben, zumal du auch bei mir bist? Ich werde in den besten Händen sein, genau wie unsere Kinder.“
    „Du bist die erstaunlichste Frau, der ich je begegnet bin. Zu schade, dass du keine Spinnen magst.“
    „Immerhin ekle ich mich nicht mehr vor ihnen“, protestierte sie. „Ich fange sogar an, sie zu mögen.“
    Bromwell lächelte breit. „Ich wusste, dass du anders bist. Von dem Moment an, da du auf meinem Schoß gelandet warst.“
    „Ich wusste auch, dass du anders bist. Als du mir nämlich sagtest, dass du die Spinne in deinem Hut aufbewahrst.“ Sie strich ihm über die Wange. „Außerdem fand ich, dass du der attraktivste Mann bist, den ich je gesehen habe.“
    In seinem eleganten schwarzen Frackrock und den dazu passenden Kniehosen konnte er es mit jedem Gentleman im Ballsaal aufnehmen, und eingedenk dessen, was er erreicht hatte, war er den meisten sogar überlegen. „Ich kann es immer noch nicht glauben, dass ein so kluger, berühmter, gut aussehender Mann mich heiraten will.“
    „Glaub es, Nell.“ Er zog sie in seine Arme. „Und glaub mir, es ist ein Segen für mich, dass du mich heiraten willst. Das ist die Wahrheit.“
    Er senkte seine Lippen auf ihre und war dabei genauso wundervoll zärtlich wie bei ihrem ersten Kuss, und wie immer weckte er ihr Verlangen nach mehr und fachte die Leidenschaft zwischen ihnen an.
    Sie führte ihn von den erleuchteten Fenstern und den Neugierigen im Ballsaal fort in eine Ecke, wo die Mauerberankung sie vor Blicken schützte.
    Er lachte leise. „Dies ist kaum der Ort für eine intime Begegnung.“
    „Ich will nur einen Moment mit dir allein sein“, erwiderte sie betont unschuldig. „Nicht so lange, dass man uns vermisst.“
    „Was, wenn ich mich nicht losreißen kann?“
    „Du hast recht.“ Sie seufzte enttäuscht. „Aber wir haben ja noch unser ganzes Leben …“
    Sein Blick war auf einen Punkt hinter ihrer Schulter gerichtet, und sie wandte den Kopf, um zu sehen, was es war. „Was siehst du?“
    „Eine Araneus diadematus , die gerade ein Netz in den Ranken webt“, gestand er kleinlaut und deutete auf die Fäden, die zwischen den grünen Blättern kaum zu sehen waren. „Da ist der Sicherungsfaden, und da die Hilfsspirale.“
    Nell lächelte. Glücklich wie nie zuvor in ihrem Leben und voller Vorfreude auf die Zukunft und die Abenteuer, die sie erwarteten, ließ sie ihre Hand in die Armbeuge des berühmten Lord Bromwell schlüpfen und lehnte den Kopf an seine breite Schulter. „Lass uns sie gemeinsam beobachten, ja?“

EPILOG
    Die Explorer lief am Mittwoch, dem 5. August, im Hafen ein und brachte die Mannschaft nach einer

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