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Ein Sohn für den Scheich

Ein Sohn für den Scheich

Titel: Ein Sohn für den Scheich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Reid
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gehen.
    Es war lange her, dass sie ausgelassen gefeiert hatte. Die Ehe mit einem Araber hatte gewisse Einschränkungen mit sich gebracht, die jedoch nicht alle auf den besonderen Regeln beruhten, die in diesen Ländern für verheiratete Frauen galten.
    Denn Leona hatte nicht nur einen Araber, sondern den ältesten Sohn und Thronfolger des Herrschers von Rahman geheiratet, einem kleinen, aber dank seiner Ölvorkommen reichen Golfemirat. Mit der Heirat hatte sie Rang und Titel einer Prinzessin erhalten, was neben allerhand Privilegien auch bedeutete, dass allem, was sie sagte und tat, eine ungeahnte Wichtigkeit zukam. Deshalb hatte sie sich angewöhnt, jedes Wort auf die Goldwaage zu legen und sich genau zu überlegen, wo sie hingehen konnte und wo nicht – erst recht allein.
    An dieser Gewohnheit hatte sie auch im vergangenen Jahr festgehalten. Um den Spekulationen darüber keine Nahrung zu geben, warum sie ohne ihren Mann nach London zurückgekehrt war, hatte sie überaus zurückgezogen gelebt.
    Selbst aus größerer Entfernung war ihr Ziel deutlich zu erkennen, denn Petronades’ schneeweiße Yacht war hell erleuchtet. Wie Ethan gesagt hatte, wurde sie jedoch von einer anderen überragt, die wie ein Schatten an der Mole lag, die Ethan und Leona nun entlanggingen. An Deck war kein Licht zu erkennen, und der schwarze Rumpf ließ es wie ein Geisterschiff wirken.
    “Nicht übel”, meinte Ethan anerkennend, als sie sich dem schwimmenden Palast näherten.
    Doch Leona sah sich außerstande, seine Begeisterung zu teilen. Ohne sagen zu können, warum, hatte sie die dunkle Vorahnung, dass sie im dunklen Schatten, den die riesige Yacht warf, etwas Bedrohliches erwartete.
    Sie sollte sich nicht getäuscht haben. Gerade als sie Ethan ihre Sorge mitteilen wollte, drang ein Flüstern an ihr Ohr. Auch Ethan schien es gehört zu haben, denn wie sie blieb er unvermittelt stehen.
    Im selben Moment löste sich ein Schatten aus der Dunkelheit und trat auf sie zu. Ehe einer von ihnen reagieren konnten, folgten dem ersten weitere Schatten, bis sie schließlich von vermummten Gestalten umzingelt waren.
    “Was wollen Sie von uns?”, fragte Leona ängstlich, auch wenn sie die Antwort bereits zu kennen glaubte. Wenn ihr Instinkt nicht trog, handelte es sich bei den Männern um Araber, und was sie von ihr wollten, war nur allzu offensichtlich.
    Mit der Angst, entführt zu werden, lebte sie seit jenem Tag, an dem sie Hassans Frau geworden war. Sie war Engländerin und hatte einen Araber geheiratet, der nicht nur Thronfolger eines Emirates in einer von Krisen geschüttelten Region war, sondern darüber hinaus einer der reichsten Männer der Welt. Aus ihrer Entführung könnten Extremisten und Fanatiker also gleich doppelt Kapital für ihre menschenverachtenden Ziele schlagen.
    Bislang war diese Drohung zu abstrakt gewesen, um sich gegen sie zu schützen, und die Entschlossenheit in den Gesichtern der Männer verriet, dass es nun zu spät dafür war.
    Ethan dachte offenbar anders darüber, denn er legte schützend den Arm um Leona. “Hab keine Angst”, versuchte er sie zu beruhigen. “Ich lenke sie ab, damit du dich in Sicherheit bringen kannst.”
    Ehe sie widersprechen konnte, stürzte er sich auf die beiden Männer, die direkt vor ihm standen. Da er das Überraschungsmoment auf seiner Seite hatte, gelang es ihm tatsächlich, seine Gegner zu Fall zu bringen und eine kleine Lücke in dem Ring aufzureißen, der Leona umgab.
    Doch sie zögerte zu lange, und als sie endlich den Mut für einen Fluchtversuch aufbrachte, hatte sich der Kreis der Angreifer bereits wieder geschlossen.
    Als der Anführer langsam auf sie zukam, drohte ihr das Herz stehen zu bleiben. Er strahlte eine Kraft und Verwegenheit aus, die sie das Schlimmste befürchten ließ.
    Doch als er näher kam, wusste sie, dass sie das Opfer einer ganz besonderen Entführung war, mit der die Täter weder politische noch finanzielle Forderungen durchsetzen wollten. Um sich zu irren, war ihr der entschlossene Blick des großen, schlanken und athletischen Mannes zu vertraut, der nun unmittelbar vor ihr stand.
    “Hassan”, nannte sie ängstlich seinen Namen.
    Die Verbeugung, mit der er seine Frau begrüßte, war an Hochmut kaum zu überbieten – außer von der Formulierung, die er anfügte.
    “Allerdings”, sagte er mit schneidendem Sarkasmus. “Schön, dass du deinen Ehemann noch erkennst.”

2. KAPITEL
    “Was willst du von mir?”, fragte Leona entsetzt, auch wenn die Angst

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