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Ein Sohn für den Scheich

Ein Sohn für den Scheich

Titel: Ein Sohn für den Scheich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Reid
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das jedoch keinen Abbruch. Die Hände in die Hüften gestemmt, stellte sie sich vor die beiden Männer. Nach Anzeichen von Reue oder Schuldbewusstsein in ihren Gesichtern suchte sie allerdings vergeblich.
    “Ich will sofort zu Ethan”, forderte sie so nachdrücklich, dass den beiden keine Gelegenheit blieb, ihre Verwunderung zu verbergen. Vor allem Hassan war deutlich anzusehen, wie sehr ihn Leonas Forderung verletzte.
    Er presste die Lippen zusammen, was seinen Gesichtszügen eine Strenge verlieh, die selbst Rafiq nicht unbeeindruckt ließ. Auf Hassans stummen Wink hin zog er sich zurück und schloss die Tür hinter sich, ehe er an Deck ging.
    Dem strafenden Blick, mit dem Hassan sie ansah, konnte Leona ausweichen, doch das Schweigen, in das er sich hüllte, war beinahe unerträglich.
    Diesen Mann hatte sie nicht nur geliebt, sondern in der tiefen Überzeugung, dass nichts und niemand sie je auseinanderbringen könnte, hatte sie fünf Jahre lang als seine Ehefrau mit ihm zusammengelebt. Doch nun konnte sie sich nicht einmal dazu überwinden, ihn anzusehen, weil nicht auszuschließen war, dass sich die mühsam unterdrückten Hassgefühle, die sie gegen ihn hegte, augenblicklich Bahn brechen und sie in einen tiefen Abgrund stürzen würden.
    “In deinem eigenen Interesse schlage ich vor, dass du den Namen dieses Mannes in meiner Gegenwart nicht mehr erwähnst.”
    Kaum hatte Hassan die unverhohlene Drohung ausgesprochen, löste er sich aus seiner Erstarrung und kam bedrohlich auf Leona zu. Doch ehe sie reagieren konnte, ging er achtlos an ihr vorbei zu einem hölzernen Tresen auf der gegenüberliegenden Seite des Raumes.
    “Dann hättest du deine Leute nicht auf ihn hetzen dürfen”, rief sie ihm empört nach, um sich nicht eingestehen zu müssen, wie sehr sie die anmutigen Bewegungen des großen und athletischen Mannes noch immer faszinierten, der in diesem Moment einen Schrank öffnete, in dem sich eine reich ausgestattete Bar befand.
    “Deine Sorge ist völlig unbegründet”, erwiderte Hassan verbittert. “Niemand hat Ethan ein Haar gekrümmt – auch wenn er eine ordentliche Abreibung verdient hätte.”
    “Weil er mich beschützen wollte?”
    “Dieses Recht hat einzig und allein dein Ehemann”, widersprach Hassan, während er eine Flasche Mineralwasser aus dem Kühlschrank nahm. “Und das bin immer noch ich.”
    Leona konnte nicht entscheiden, ob ihr eher zum Lachen oder zum Weinen zumute war. “Deine Überheblichkeit hat unter unserer Trennung offenbar nicht gelitten”, sagte sie schließlich verächtlich.
    “Deine Widerspenstigkeit aber auch nicht”, erwiderte er aufgebracht und stellte die Flasche krachend auf dem Tresen ab.
    Als er sich zu Leona umdrehte, konnte sie deutlich erkennen, dass seine Wut es mit ihrer unbedingt aufnehmen konnte. Sein Gesicht war wie versteinert, und im Blick der dunklen Augen lag ein bedrohliches Funkeln.
    “Wie kommst du eigentlich dazu, mir Vorhaltungen zu machen?”, fragte sie empört. “Ich habe nichts getan, was dir das Recht …”
    “Ach so?”, unterbrach er sie sarkastisch und kam langsam auf sie zu. “Dann erklär mir doch bitte, warum du mich bei unserem ersten Wiedersehen nach mehr als einem Jahr mit der Forderung begrüßt, einen anderen Mann sehen zu wollen.”
    Je näher er ihr kam, desto deutlicher konnte Leona erkennen, wie sich sein Gesichtsausdruck veränderte und die Wut allmählich von Trauer und Ratlosigkeit abgelöst wurde, die sie zutiefst rührten.
    “Ich verstehe nicht, worauf du hinauswillst”, antwortete sie verunsichert, weil Hassan sich ihr bis auf wenige Zentimeter genähert hatte.
    “Du weißt doch, welche Strafe in Rahman darauf steht, wenn eine Frau ihren Ehemann hintergeht und mit einem anderen zusammenlebt”, erklärte er drohend.
    “Willst du damit etwa unterstellen, dass Ethan und ich …?”
    “Schläfst du denn nicht mit ihm?”, sprach Hassan schonungslos aus, was beim Namen zu nennen Leona nicht übers Herz gebracht hatte.
    “Nein”, entgegnete sie ebenso bestimmt wie entrüstet.
    “Erwartest du von mir, dass ich dir das glaube?”
    Hassan schien Leona keine Beleidigung und Kränkung ersparen zu wollen. “Das musst du schon selbst entscheiden.” Um sich zu revanchieren, wich sie einer klaren Antwort aus.
    “Das fiele mir sicherlich leichter, wenn du mir einen Beweis liefern würdest”, erwiderte er unversöhnlich.
    “Du solltest mich gut genug kennen, um zu wissen, dass ich mit Ethan weder geschlafen habe

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