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Ein Spiel um Macht und Liebe

Ein Spiel um Macht und Liebe

Titel: Ein Spiel um Macht und Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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Enden«, erklärte sie. »Das macht eure Verbindung stärker.«
    Obwohl Clares Tanzkünste praktisch nicht vorhanden waren, war sie willens, es zu versuchen. Als sie aufstehen wollte, berührte Nicholas ihren Arm. »Laß dein Haar herunter.«
    Gehorsam band sie ihr Kopftuch ab und fuhr sich mit den Fingern durch die dicken Strähnen, so daß ihr Haar sich schließlich frei über ihre Schultern ergoß. Dann nahm sie das eine, Nicholas das andere Ende des Tuches, und sie traten in den Kreis. »Benimm dich wie ein kesses freches Ding«, sagte er mit seinem dämonischen Grinsen. »Sei das provozierende Biest, das ich so oft erlebt habe.«
    Sie dachte über seine Worte nach, als sie nun langsam begannen, sich mit dem straff gespannten Tuch zwischen ihnen zu umkreisen.
    Was hatte sie empfunden, als sie sich von Nicholas’ Zauber hatte betören lassen? Sie hatte sich vor seiner sexuellen Anziehungskraft entsetzlich gefürchtet, war jedoch auch unfähig gewesen, sich ihr zu entziehen. Sie sah in seine dunklen Augen und ließ die lebendigen Erinnerungen an sich vorüberziehen.
    Zuerst schlug sie, die Schüchterne spielend, die Augenlider nieder und wandte sich schamhaft ab, ließ aber gleichzeitig die tiefausgeschnittene Bluse von einer Schulter gleiten. Nicholas reagierte kraftvoll und geschmeidig wie ein Raubtier, das sein Weibchen verfolgt. Er zog mit einem Ruck an dem Tuch, um sie zurückzuholen.
    Sie kam dicht an ihn heran und entfernte sich augenblicklich wieder, als er nach ihr griff. Als er ihr folgte, wirbelte sie unter seinem Arm hindurch und peitschte ihm ihr weiches Haar durchs Gesicht. Er ließ zu, daß sie sich zurückzog, riß sie aber kurz darauf wieder zu sich heran. Demütig bedeckte sie ihr Gesicht mit ihrer freien Hand, ließ aber die Röcke provozierend hoch fliegen, als sie mit einer Drehung davonwirbelte. Er folgte ihr mit stolzer Arroganz, die ihr Eroberung und Erfüllung versprach. Als der Rhythmus der Musik schneller, die pulsierenden Klänge eindringlicher wurden, wirbelte sie wie eine Besessene in dem Kreis herum, und ihre Bewegungen waren das wilde Vorspiel für das Ende des Tanzes, das unvermeidlich in einer Vereinigung münden würde.
    Mit einem letzten Aufkreischen der Saiten erstarb die Musik, und die Stille, die folgte, war erfüllt mit heftigem Herzschlag und rasselnder Atmung.
    Nicholas riß Clare an sich und bog sie über seinem Arm nach hinten.
    Als sie sich über seinem Arm streckte, durchzuckte sie eine instinktive Panik, doch diese schwand so schnell, wie sie gekommen war, denn sie wußte genau, daß Nicholas sie niemals fallen lassen würde. Als ihr Haar sich im Gras ausbreitete gab er ihr einen Kuß, mit dem er demonstrierte, daß er sie ganz und gar für sich beanspruchte. Die Roma stießen begeisterte Rufe aus und stampften mit den Füßen auf.
    Langsam und sanft hob er sie wieder auf, und sein Blick war wie eine Liebkosung. »Noch ein letztes Ritual, Clarissima. Wir müssen über den Besen springen, den Ani dort drüben eben niedergelegt hat.«
    Hand in Hand rannten sie über die Lichtung und sprangen über den Besen. Unter dem folgenden Applaus zischte sie Nicholas zu: »Das Springen über den Besenstiel ist ein uralter walisischer Brauch, den wahrscheinlich schon die Druiden kannten.«
    Er lachte. »Die Roma übernehmen jeden Brauch, der ihnen gefällt.«
    Nun spielte die Fidel wieder auf, und diesmal beteiligte sich jedermann am Tanz – von der alten Keja bis zu den Kindern, die gerade erst laufen konnten. Kreise bildeten sich, spalteten sich dann in kleinere Gruppen auf. Die Musiker wechselten sich ab, so daß jeder einmal tanzen konnte. Für Clare war das eine Offenbarung; dies war nicht Tanzen um des Vergnügens oder der sündigen Versuchung willen – dies war Tanzen, um das Leben in sich aufzunehmen.
    Und Nicholas war wundervoll. Als er ihre Hände nahm und sie herumwirbelte, spürte sie die Energie wie einen reißenden Feuerstrom durch ihren Körper brausen. Sie reagierte mit all der Leidenschaft, die erst vor so kurzer Zeit in ihr erblüht war. Vor nicht allzu langer Zeit war sie noch die brave Jungfer gewesen, nun tanzte sie wie eine Verführerin – wie eine Frau, die stolz auf ihre Weiblichkeit war und sehr genau wußte, daß sie ihrem Mann Vergnügen bereiten konnte.
    Später, nachdem die erschöpften Kinder ins Bett gebracht worden und selbst die Erwachsenen zu müde für einen weiteren Tanz waren, holte Köre eine Harfe und reichte sie Nicholas.
    Während er

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