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Ein Spiel um Macht und Liebe

Ein Spiel um Macht und Liebe

Titel: Ein Spiel um Macht und Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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Vertrauen, Keja.« Dann kletterte sie aus dem Wagen.
    Die Kumpania stand vor Aberdare. Williams wartete auf den Stufen der Eingangstreppe.
    Offenbar war er herausgekommen, um die Zigeuner zu verscheuchen, und beobachtete nun voller Verwirrung, wie sein Herrn aus einem der Wagen stieg.
    Nun folgte eine lärmende Verabschiedung. Clare umarmte Ani ganz besonders fest. »Werdet ihr wiederkommen?«
    Die andere Frau gluckste. »O ja. Wie der Wind kommen und gehen und kommen wir wieder.«
    Sie winkten ihnen zum Abschied hinterher, dann legte Nicholas einen Arm um sie, und sie stiegen gemeinsam die Treppe hinauf. Würdig und unbewegt hielt Williams ihnen die Tür auf. Clare war sich plötzlich überdeutlich bewußt, wie tief ausgeschnitten ihre Bluse und wie kurz ihre Röcke waren. Doch sie hielt den Kopf hoch und rauschte an dem Butler so gelassen vorbei, als trüge sie eine Nonnentracht.
    In schweigendem Einvernehmen gingen sie direkt in ihr Schlafzimmer. Clare streifte ihre Stiefel ab und wackelte erleichterte mit den Zehen. »Ich werde mir sofort ein Bad bereiten lassen. Obwohl mir dein Volk wirklich gefällt, finde ich es beklagenswert, daß man auf Wanderschaft nur über so wenig heißes Wasser verfügen kann.«
    Er lächelte, wirkte aber abwesend. Clare kam zu dem Schluß, daß es keinen Sinn hatte, das eine Thema auszusparen. »Nicholas, was wirst du wegen Lord Michael unternehmen?«

    Er seufzte. »Die Beweise dem Gericht vorlegen.
    Michael wird direkt verhaftet werden, denke ich.
    Wenn er keine verdammt gute Erklärung parat hat, dann wird er vermutlich ernsthaften Ärger bekommen.«
    »Er ist ein reicher und mächtiger Mann. Das wird ihn doch in gewisser Weise schützen, meinst du nicht?«
    Nicholas verengte die Augen. »Ich bin der Earl of Aberdare, und ich habe sowohl mehr Macht als auch mehr Vermögen als er. Wenn er hinter dem Anschlag auf unser Leben steckt, dann wird er der gerechten Verurteilung nicht entgehen.«
    Es war das erste Mal, daß sie in ihm eine Ähnlichkeit mit seinem kaltherzigen Großvater entdecken konnte. Dennoch war sie erleichtert, daß er offenbar entschlossen war, seinen Einfluß zu seinem eigenen Schutz zu nutzen. »Ich bin froh, daß du das dem Gesetz überläßt, statt es selbst in die Hände zu nehmen.«
    »Ich glaube nicht an den Nutzen von Duellen. Das sind barbarische Überbleibsel aus dem Mittelalter.« Er zog seine Roma-Weste aus.
    »Heute ist dein Treffen. Gehst du hin?«
    Sie hätte es fast vergessen, wenn er sie nicht daran erinnert hätte. »Ja, es sei denn, du möchtest, daß ich heute abend hierbleibe.«
    »Nein, geh ruhig. Ich möchte mit diesem Lied zum Gedenken an die Opfer des Grubenunglücks anfangen. Aber da wir den Abend getrennt verbringen werden, finde ich, sollten wir wenigstens den Nachmittag sinnvoll gemeinsam nutzen.« Sein Blick glitt unverhüllt lüstern über ihren Körper. »Laß dir das Bad bereiten. Man kann in einer Wanne interessante Dinge anstellen.«
    Errötend tat sie, was er gesagt hatte, während er sich in sein Ankleidezimmer zurückzog. Doch anstatt sich auszuziehen, schlüpfte er aus der anderen Tür, ging hinunter in die Bibliothek und kritzelte an seinem Schreibtisch ein paar Zeilen.
    Dann versiegelte er die Nachricht und klingelte nach dem Butler.
    Als Williams auftauchte, reichte Nicholas ihm den Brief. »Lassen Sie das zu Lord Michael Kenyon bringen. Höchstwahrscheinlich ist er zu dieser Stunde in der Mine. Wenn nicht, dann soll der Bote ihn ausfindig machen und auf eine Antwort warten. Und erzählen Sie niemandem davon – am wenigsten Lady Aberdare!«
    »Wie Sie wünschen, Mylord.«
    Nachdem er dies erledigt hatte, kehrte Nicholas zurück in sein Ankleidezimmer. In den nächsten Stunden konnte er nichts unternehmen, also wollte er sich seine Zeit auf die bestmögliche Art und Weise vertreiben.

Kapitel 31
    MICHAEL KENYON ERKANNTE das Siegel sofort.
    Seine Lippen preßten sich zusammen, als er die Nachricht entfaltete, die knapp und präzise gehalten war:

    Michael,
    ich muß mit Dir allein sprechen. Ich schlage heute abend sieben Uhr vor. Die Ruinen von Caerbach sind neutral und gut geeignet, aber ich werde Dich auch an jedem anderen Ort und zu jeder Zeit treffen. Es muß nur bald sein. Aberdare.

    »Verflucht!« brachte Michael wütend hervor. Er zerknüllte den Zettel und schleuderte ihn heftig durch sein Büro. »Verdammter Aberdare!«
    Der Bote fragte höflich: »Soll ich das ausrichten, Mylord?«
    Michaels Zorn brannte schnell aus.

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