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Ein Spiel um Macht und Liebe

Ein Spiel um Macht und Liebe

Titel: Ein Spiel um Macht und Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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Nicholas gerichtet. Der Bergmann besaß eine schlaksige Gestalt, die mit Lord Michaels eine gewisse Ähnlichkeit hatte; Clare vermutete, daß er es gewesen war, den sie und Nicholas in jener Nacht vor der brennenden Hütte gesehen und für Nicholas’ ehemaligen Freund gehalten hatten.
    Michaels Augen verengten sich zu Schlitzen. »Ich nehme an, Sie waren es, der mein Kartenetui aus meinem Büro gestohlen hat?«

    »Ja. So wie ich heute nachmittag Aberdares Nachricht gefunden habe.« Madocs blasse Augen leuchteten hinterlistig auf. »Sie haben mich nie ernst genommen, nicht wahr? Ich war ja nur ein bezahlter Handlanger von niederer Herkunft. Sie denken wahrscheinlich, daß ich gar nicht weiß, wie man mit einem Gewehr umgeht, aber ich bin ein verdammt guter Schütze. Ich habe bei der Jagd auf Ihrem Land geübt, während Sie bei den Franzmännern waren. Ich hätte Aberdare fast aus einem Abstand getroffen, bei dem selbst ein Scharfschütze Schwierigkeiten gehabt hätte.« Er stieß ein heiseres Lachen aus. »Ich bin klüger als ihr alle, und besser sowieso. Und jetzt hole ich mir, was mir gehört!«
    »Und das wäre?« fragte Michael.
    »Die Grube. Vier Jahre lang habe ich dafür geschuftet und geschwitzt, und von Rechts wegen gehört sie mir.« Den drei Gefangenen wurde klar, daß er tatsächlich glaubte, ungerecht behandelt worden zu sein. »Nur mir ist es zu verdanken, daß wir soviel Gewinn machen. Und nachdem ich Ihnen einen satten, belegbaren Betrag geschickt hatte, war immer noch genug für mich übrig. Und Sie waren zu blöd, um zu bemerken, daß ich Sie betrüge.«
    »Falsch.« Michaels Blick erinnerte an den eines Tigers, der darauf wartet, sich auf seine Beute zu stürzen. »Ich wußte, daß Sie mich übers Ohr hauen, aber es war mir einfach im Augenblick nicht wichtig, herauszufinden, wie und warum. Ich hatte andere Probleme, die mir dringlicher erschienen. Zum Beispiel die Behebung der Folgen Ihrer falschen Geschäftsführung.«

    Ein bösartiger Ausdruck zuckte über Madocs Gesicht. Clare versteifte sich, als ihr in den Sinn kam, daß Michael vielleicht bewußt versuchte, den Mann zu provozieren.
    Vielleicht war Nicholas zu demselben Schluß gekommen, denn nun unterbrach seine kühle Stimme das kurze Schweigen. »Das ist ja alles höchst interessant, aber wo ist mein Part dabei?
    Wir hatten einen kurzen Zusammenstoß, als ich in der Zeche war, aber das kommt mir als Grund für einen Mord an mir und Clare doch ein bißchen lächerlich vor.«
    »Ich hasse Sie beide! Auch wenn sie durch Zigeunerblut befleckt sind, sind Sie ein Earl. Und diese frömmelnde Hure da, was ist sie anderes als ein Dorfmädchen, das sich hochgeschlafen hat?
    Keiner von Ihnen kann mit meiner Intelligenz oder meinem Ehrgeiz Schritt halten – Sie tun nichts, schwimmen aber in Ihrem Reichtum.«
    Madoc stieß ein verächtliches Schnauben aus.
    »Aber es ist wahr, ich hasse Sie nicht so sehr wie Kenyon. Deswegen habe ich mich auch entschieden, Ihnen einen schnellen Tod zu gönnen, und Kenyon dafür verantwortlich zu machen.«
    Ein häßliches Grinsen verzog seinen Mund. »Ich hatte mich so darauf gefreut, den edlen Lord Michael Kenyon vor Gericht gezerrt und am Galgen baumeln zu sehen. Man sagt, daß es wehtut, gehenkt zu werden, aber nicht halb so sehr, wie die öffentliche Demütigung es getan hätte. Da haben Sie sich so sehr angestrengt, sich vor anderen zu beweisen, und alles wäre nichtig gewesen!«

    Die Anspannung in Michaels Gesicht ließ Clare vermuten, daß Madoc mit seiner Einschätzung nicht weit daneben lag, aber als Michael nun antwortete, hatte seine Stimme einen spöttischen Unterton. »Tja, es tut mir leid, daß Ihnen dieses Vergnügen nun entgeht.«
    Madoc zuckte die Schultern. »Intelligenz bedeutet auch, flexibel zu sein. Da ich es leider nicht geschafft habe, Aberdare zu töten und Sie als Mörder hinzustellen, erschieße ich Sie einfach jetzt beide. Da Ihr Haß auf Aberdare gemeinhin bekannt ist, wird man annehmen, daß Sie sich beide gegenseitig erschossen haben, wobei die Lady versehentlich dazwischengeraten ist.
    Traurig, traurig, aber was kann man schon von einem Zigeuner und einem halbirren Soldaten erwarten?«
    Höhnisch wanderte sein Blick von einem zum anderen. »Und wenn sich der aufgewirbelte Staub ein wenig gelegt hat, wird man einen hübsch formulierten Zusatz zu Ihrem Letzten Willen finden. Als Belohnung für meine ›treuen Dienste‹
    überlassen Sie mir die Minengesellschaft, Bryn Manor und

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