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Ein Spion in erlauchter Gesellschaft (German Edition)

Ein Spion in erlauchter Gesellschaft (German Edition)

Titel: Ein Spion in erlauchter Gesellschaft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Noble
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hatte er sich von seiner Überraschung erholt, schoss wieder ein angenehmer Nervenkitzel durch sie hindurch: Broughton tanzte fantastisch. Sein Schritt war entschlossen, aber nicht zu schnell, und oh! seine Hand auf ihrer nackten Haut sorgte dafür, dass sie seiner Führung beim geringsten Druck gehorchte.
    Während sie in Tanz und Musik und dem Gedanken schwelgte, wie hinreißend Broughton und sie zusammen aussehen mussten – mit den blauen Augen und dem blonden Haar, das so wunderbar zueinander passte, dass ihre jeweils individuelle Schönheit kombiniert selbst die Sterne erblassen ließ – überhörte Phillippa beinahe, dass Broughton mit ihr sprach.
    »Ich freue mich sehr, dass Sie meine Herausforderung angenommen haben«, begann er kaum lauter als ein Murmeln und nur für Phillippas Ohren bestimmt.
    »Herausforderung?«, hakte sie unschuldig nach.
    »Heute Abend zu Almack’s zu kommen.« Er lächelte sarkastisch. »Man sagt, dass Sie es beinahe genauso sehr verabscheuen wie ich.«
    Phillippa lächelte, zuckte kaum merklich die Schultern und errötete anmutig. Broughtons Hand auf ihrem Rücken verstärkte ihren Griff und zog sie einen winzigen Zentimeter zu sich heran.
    »Ich empfinde das Almack’s als einengend, Sie nicht auch?«, fuhr er fort und schlug wieder einen Plauderton an.
    »Irgendwie schon«, erwiderte Phillippa und zog die Brauen hoch, »aber der größte Teil der Gesellschaft schätzt es wohl, sich ein wenig eingeengt zu fühlen.«
    »Aber Sie zählen sich nicht zu diesem Teil«, behauptete Broughton.
    »Woher wissen Sie das?«
    Er beugte sich so weit nach vorn, dass seine Stimme ihr Ohr streichelte.
    »Weil Sie kein Korsett tragen.«
    Phillippa sog die Luft scharf in die Lungen und spürte, wie er die Finger auf ihrem Rücken anspannte und wieder lockerte. Broughtons Berührung, die Atmosphäre um sie herum, alles knisterte nur so vor Elektrizität. Phillippa beherrschte dieses Spiel geradezu meisterlich, dieses Katz-und-Maus-Spiel des Flirtens; aber nur selten war es so aufregend wie mit Broughton. Spontan beschloss sie, das Spiel ein wenig zu intensivieren.
    »Ich brauche keins.« Ihre Stimme klang atemlos. »Außerdem ist es bei diesem Kleid unmöglich, ein Korsett zu tragen. Bei diesem Kleid ist es beinahe unmöglich, überhaupt Unterwäsche zu tragen.«
    Jetzt war es an Broughton, hörbar Luft zu holen. Phillippa schenkte ihm ein zaghaftes Lächeln und folgte ihm in die nächste Drehung. Seine Augen wurden wirklich und wahrhaftig schwarz, wie bei einem Habicht, der sich auf seine Beute stürzen wollte.
    »Mrs. Benning, ich finde Ihre Unterhaltung überaus erfrischend. Ich hoffe, wir haben die Gelegenheit, sie wieder aufzugreifen. Vielleicht noch heute Abend?« Sie hielt seinen Blick fest. »Vielleicht auf dem Ball bei den Iversons?«, erkundigte sich Broughton leise und ruhig mit der vollendeten Höflichkeit eines Gentleman. Aber trotzdem strich seine Stimme noch zärtlicher über ihre Haut, als es seiner Hand erlaubt war. »Mir ist zu Ohren gekommen, dass Ihre Bibliothek sehr exklusiv sein soll. Und sehr privat.«
    Konnte es sein … konnte es wirklich sein, dass er das vorschlug, wovon Phillippa glaubte, dass er es vorschlug? Oh, du liebe Güte! Aber dieses Funkeln in seinen Augen … diese abgründige Verworfenheit … er rührte Leidenschaften auf, und er wusste genau, wie er sich einen Spaß daraus machen konnte.
    Vielleicht … vielleicht sollte sie noch ein bisschen deutlicher werden. Schließlich war sie verwitwet. Vielleicht war die Zeit gekommen, dass sie an allem teilnahm, was der Witwenstand ihr erlaubte.
    Aber natürlich nur nach ihren Regeln.
    »Oh, Mylord, nach dem Almack’s habe ich schon dieser Sache bei den Fieldstones zugesagt«, erwiderte Phillippa und legte einen Hauch des Bedauerns in ihre Stimme.
    »Bestimmt sind Ihre Pläne noch zu ändern. Nichts ist in Stein gemeißelt«, brummte er.
    »Meine Pläne ließen sich so leicht ändern wie Ihre, Mylord«, konterte sie mit hochgezogenen Brauen.
    »Aber, aber … Sie sind meiner Einladung gefolgt, mich hier zu treffen. Warum mir nicht auch beim nächsten Schritt folgen? Gönnen Sie sich ein kleines Abenteuer.« Als die Musik zu Ende gespielt hatte, blieben die Paare auf dem Parkett stehen. Der höfliche Applaus verhinderte, dass seine nächsten Worte noch von anderen Ohren als ihren zu hören waren. »Phillippa, bin ich die Jagd nicht wert?«
    Für den Bruchteil einer Sekunde stand Phillippa der Mund offen. Dann hatte

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