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Ein Staatsgeheimnis Am Rhein

Titel: Ein Staatsgeheimnis Am Rhein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georg R. Kristan
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Wagen wird sofort untersucht.«
    Lupus zog das Handfunkgerät aus der Tasche. »Achtung, Ahrens! Der weiße Mercedes wird sichergestellt. Untersuchung nach Blutspuren veranlassen!«
    »Verstanden – wird sichergestellt!« kam die Antwort.
    Erst jetzt wurde Freddy Nelson bewußt, daß der ganze Polizeiapparat auf ihn angesetzt war. »Aber… aber…« stotterte er plötzlich und ließ sich schwer auf den dünnbeinigen Stuhl neben dem Schreibtisch fallen.
    »Nelson, wir wissen von Ihren Geldgeschäften, derentwegen Artanow Sie zur Rede gestellt hat«, sagte Freiberg nicht sehr laut.
    Freddy Nelson war aus dem Konzept gebracht. Man konnte riechen, wie die Angst in ihm hochkroch. Kleine Schweißperlen bildeten sich an den Schläfen. Dann brach es aus ihm heraus: »Der Hund! Erpressen wollte er mich. Kommt von Evelyn noch mit der Jacke überm Arm heruntergerast und will die hunderttausend Mark von mir haben – der Hundesohn!«
    »Was ist mit dem Geld?«
    »Ein Darlehen. Ich habe ein ganz privates Darlehen aufgenommen, um die nächste Rate für den ›Tiegel‹ bezahlen zu können.«
    »Von wem?«
    »Das geht die Kripo nichts an. Das ist rein privat. Ich will keinen bei der Steuer in die Pfanne hauen. Dieses Geld wollte der Saukerl haben. Schreit rum, er hätte ein Anrecht darauf.«
    »Und?«
    »Nix und. – Ich habe ihm die Pistole auf den Bauch gehalten und nur gesagt: ›Raus hier‹!«
    »Woher hatten Sie die Waffe?«
    »Woher? Das Spielzeug muß ein Gast verloren haben. Ich hätte es bei der Polizei abgeliefert, aber…«
    »…dann haben Sie damit Artanow erschossen.«
    »Ich habe nicht…«
    »Schluß, Nelson. Keine Mätzchen mehr. Sie haben geschossen.«
    »Ja, verdammt. Erst ging der Hundesohn ganz friedlich voraus durch den Garten zur eisernen Tür. Plötzlich dreht er sich um und will auf mich los. Da habe ich abgedrückt. Reine Notwehr!«
    »Es war still und dunkel?«
    »Ne – sagte ich schon. Partymusik und Feuerwerk in der Nachbarschaft. Und dunkel? Auch nicht. Der Mond schien und außerdem strahlt da hinten eine Straßenlaterne über die Mauer.«
    »Und warum haben Sie nicht die Polizei gerufen, wenn es Notwehr war?«
    »Polizei! Ich? Sie machen mir Spaß! Dann wäre es mit dem ›Sonnentiegel‹ erst mal vorbeigewesen. – Dieser Janus ist ein Vollidiot!«
    »Wo sind Artanows Sachen geblieben – Jacke, Schuhe und die Papiere?«
    »Alles im Rhein. Wir latschen doch nicht zum Fundbüro damit.«
    »Und die Waffe?«
    »Schwimmt auch nach Köln.«
    Kommissar Freiberg stand auf und öffnete die Tür. »Evelyn!«
    Am ganzen Leibe zitternd trat sie in das Büro.
    »Woher stammt das Geld für das Darlehen?«
    »Sag nichts«, rief Freddy Nelson. »Das ist ein Steuergeheimnis!«
    »Reden Sie!« sagte Freiberg. »Sie werden vor der Strafkammer unter Eid aussagen müssen.«
    Evelyn bestätigte mit kaum hörbarer Stimme, was sie den Beamten schon früher gesagt hatte: »Von Andreas Falkenhorst.«
    Freddy Nelson schüttelte wütend den Kopf. »Weibergeschwätz! Verdammtes Weibergeschwätz!«
    Hauptkommissar Freiberg trat einen Schritt vor. »Herr Nelson, Sie sind vorläufig festgenommen – wegen Mordverdachts.«
    »Wieso Mord? – Das war Notwehr!«
    »Ich beschuldige Sie – des Mordes – an – Andreas Falkenhorst!«
    Noch ehe sich der Überraschte vom Stuhl erheben konnte, hatte Lupus die Handschellen von seinem Gürtel gelöst und haute sie Freddy Nelson über die Handgelenke. »So Mylord, dich haben wir!«

 
    Kapitel 17
     
     
     
    Der Einzug in das Polizeipräsidium vollzog sich wie der Aufmarsch bei einem Staatsempfang; nur der rote Teppich fehlte. Dafür hob sich das Stahlgitter der Sicherheitsschleuse vor dem Polizeigewahrsam, um die Kolonne einzulassen.
    Als erster kletterte Janus aus dem Streifenwagen, etwas mühsam, da sein rechter Arm mit dem linken eines Uniformierten durch Handschellen zusammengeschlossen war. Der zweite Riese hatte ähnliche Schwierigkeiten. Aus dem dritten Streifenwagen versuchte sich Freddy Nelson herauszuwuchten, wobei man den Eindruck gewann, er wolle den an ihn gefesselten Polizisten abführen.
    Als letztes Fahrzeug stoppte Uni 81/12. Freiberg und Lupus stiegen aus. Peters war im »Sonnentiegel« zurückgeblieben, um den weiteren Ablauf der Ermittlungen zu koordinieren und die bei CEBI angeforderten Beamten des Erkennungsdienstes in die örtlichen Gegebenheiten einzuweisen.
    »Ab mit ihnen in die Einzelzellen«, rief Freiberg.
    »Ich protestiere«, begehrte Nelson auf, der

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