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Ein Stern fiel vom Himmel

Ein Stern fiel vom Himmel

Titel: Ein Stern fiel vom Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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großartige Idee, Hein. Meine Hochachtung! Auf diese Weise wären wir alle Sorgen los.«
    Die beiden steckten die Köpfe über Seekarten zusammen, suchten, redeten hin und her und schienen endlich gefunden zu haben, was sie suchten. Die Folge ihrer Unterhaltung war, daß der Kurs des Stratosphärenschiffes um fast 60 Grad geändert wurde.
    Mr. Bolton hatte den Flüssigkeitsspiegel in der Whiskyflasche bereits beträchtlich gesenkt, als Berkoff zusammen mit Hein Eggerth in den Salon kam. Eine Vorstellung und Begrüßung, dann setzten sie sich zusammen um den runden Mitteltisch des Salons.
    Berkoff drückte auf einen Knopf und gab dem eintretenden Steward einen Auftrag. Kurz darauf wurde eine Mahlzeit serviert, die den beiden Amerikanern Hochachtung abnötigte. Verschiedene gute Weine kamen auch auf den Tisch, und zwischen Essen, Plaudern und Trinken verstrichen die Stunden wie im Fluge.
    »Einen ordentlichen Mokka noch zum Schluß, Gentlemen«, schlug Berkoff vor und ging selbst hinaus, um den Auftrag zu geben. Nach kurzer Zeit schon kam er zurück, ein Tablett mit vier gefüllten Tassen in der Hand.
    »War schon alles vorbereitet«, sagte er, während er jedem eine Tasse hinstellte. »Hier ist Sahne, hier Zucker, bitte bedienen Sie sich.«
    Der Mokka war gut und stark. So stark, daß er beinahe bitter schmeckte, wie es Garrison vorkam. Bolton war nicht in der Lage, über den Geschmack zu urteilen, da er sich sofort einen tüchtigen Schuß Whisky dazuschüttete.
    Die Tassen waren geleert. »Soll ich noch mehr bringen?« fragte Berkoff. Er bekam keine Antwort mehr. In dem einen Sessel schnarchte Bolton, in dem andern Sessel war Garrison eingenickt.
    Berkoff warf einen Blick auf die Uhr.
    »In einer Viertelstunde werden wir da sein, Hein, die Sache klappt großartig.«
    »Du meinst, Georg?«
    »Sicher, Hein, für die nächsten sechs Stunden schlafen die beiden den Schlaf der Gerechten. Die Morphiumdosis in ihrem Kaffee war darauf abgestimmt.«
    Langsam rückte der Baumschatten nach Osten weiter. Jetzt gab er den Kopf des Schläfers frei, das volle Sonnenlicht fiel in dessen Gesicht. Er machte eine Armbewegung, als wolle er etwas fortwischen, aber das Warme, Kitzelnde spielte ihm weiter um Mund und Nase. Bolton mußte kräftig niesen und kam dabei aus dem Land der Träume allmählich in die Wirklichkeit zurück.
    Er richtete den Oberkörper auf und starrte verwundert um sich. Nur langsam gelang es ihm, seine Gedanken zu ordnen. War er nicht eben noch im Stratosphärenschiff gewesen und hatte gut gegessen und noch besser getrunken? … Aber das hier war alles andere, nur kein Stratosphärenschiff … ein sandiger weißer Strand vor ihm, auf den die Wellen einer unwahrscheinlich blauen See wie spielend aufliefen. Unter ihm, neben ihm – er griff mit den Händen um sich – schwellender grüner Rasen. Dicht bei ihm eine Baumgruppe, in deren Schatten er wohl geschlafen haben mußte, bis die Sonne ihn weckte. Und dort auf der Wiese, mitten in dieser zauberhaften Landschaft, eine Kiste, die Kiste mit dem kostbaren Erz, das er zusammen mit Garrison in der Antarktis gesammelt hatte. Garrison … Garrison, wo mochte der nur stecken?
    Mühsam rappelte Bolton sich auf, bis er, noch etwas schlaftrunken, auf seinen Beinen stand, und blickte sich nach allen Seiten um. Da, direkt an den Wurzeln eines dunkel glänzenden Baumes lag Garrison. Den hatte die Sonne noch nicht erreicht, der schlief noch fest.
    Bolton ging zu ihm, rüttelte ihn. Endlich hatte er ihn soweit, daß er sich aufrichtete und verschlafen die Augen rieb.
    »Was ist, Bolton? Was wollen Sie? Wo sind wir?«
    »Das will ich Sie ja gerade fragen, Garrison«, schrie Bolton erbost. »Irgendwo sind wir auf diesem gesegneten Erdball. Im Stratosphärenschiff jedenfalls nicht.«
    Während er es sagte, zerrte er Garrison empor und stellte ihn auf die Füße.
    »Sehen Sie sich um, Mann! Hier sind wir. Wo wir sind, wie wir hergekommen sind, möchte ich von Ihnen hören.«
    »Keine Ahnung, Bolton, keine blasse Ahnung.«
    Bolton griff ihn unter dem Arm und zog ihn mit zu der Stelle, wo die Kiste stand. Als sie näher kamen, bemerkten sie daneben noch einen Haufen allerlei anderer Dinge. Da lagen alle die Kleidungsstücke, die sie aus ihrem Flugzeug mit nach ›St 8‹ gebracht hatten. Daneben Konservenbüchsen, der Zahl nach genug, um zwei Menschen für eine Woche zu verproviantieren.
    »Ich begreife nicht, was das bedeuten soll«, stöhnte Garrison und rieb sich die Stirn. Bolton

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