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Ein Stern fiel vom Himmel

Ein Stern fiel vom Himmel

Titel: Ein Stern fiel vom Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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Alle Lethargie war von ihm abgefallen, und mit weiteren kräftigen Hieben drang er auf seinen Gefährten ein.
    Eine gute solide Schlägerei schien sich entwickeln zu wollen, als von außen her Motordröhnen in den Raum drang und die beiden aufhorchen ließ. Dicht über ihrem Flugzeug hing ›St 8‹ an seiner Hubschraube, sank tiefer und setzte auf das Schneefeld auf. Eine Tür des Stratosphärenschiffes öffnete sich, ein Mann, in einen dicken Pelz gehüllt, kam heraus und ging auf das havarierte Flugzeug zu. Garrison biß sich auf die Lippen. Verdammt, das war ja derselbe Ingenieur, der ihn damals in die Schneekuhle gelockt hatte. Jeden anderen hätte er jetzt lieber getroffen als gerade diesen Berkoff. Doch der hatte ihn schon durch das Fenster des Führerstandes erblickt und winkte ihm vergnügt zu, kletterte Jetzt auf die Flugzeugschwinge, riß die Tür auf und kam herein.
    »Hallo, Mr. Garrison! Freue mich riesig, Sie wiederzusehen. Haben hier ein kleines Malheur gehabt? Ja, ja, mein lieber Mr. Garrison, die Antarktis hat’s in sich. Verflucht kalt hier bei Ihnen, Sie werden sich einen Schnupfen holen. Es wird das beste sein, wenn Sie schleunigst zu uns herüberkommen, da ist’s angenehm warm. Der Herr dort ist wohl Mr. Bolton?«
    »Bolton ist mein Name, Sir«, sagte Bolton und schüttelte Berkoff die Rechte. »Bin Ihnen aufrichtig verbunden, daß Sie uns so schnell zu Hilfe kamen. Ist mir unerklärlich, wie unser Treibstoff so schnell zu Ende ging. Würden gerne welchen von Ihnen übernehmen, damit wir weiterkönnen. Gegen Kasse natürlich, Mr. Berkoff.«
    Berkoff zuckte die Schultern. »Ich glaube nicht, Mr. Bolton, daß Sie wieder starten können. Ihr Fahrgestell ist hoffnungslos zerbrochen. Übrigens – was für einen Treibstoff haben Sie in Ihrer Maschine?«
    »Benzol, Mr. Berkoff. Mit fünf Tonnen besten Benzols sind wir im Roßmeer aufgestiegen. Ist einfach unverständlich, daß der Stoff schon zu Ende ist.«
    Berkoff pfiff durch die Zähne. Er dachte an die Heizvorrichtungen für die Treibstofftanks, die man in langjähriger Arbeit in den Eggerth-Reading-Werken entwickelt hatte, um ein Einfrieren des öles in der Kälte der Stratosphäre zu verhüten. Zu Bolton gewandt, sagte er: »So, so, Benzol haben Sie? Da brauchen Sie sich nicht weiter zu wundern, daß Ihre Motoren plötzlich streikten. Der Stoff besitzt die bedenkliche Eigenschaft, bei null Grad zu erstarren. Er dürfte in Ihrem Tank zu einem massiven Block gefroren sein, und da war’s natürlich mit der Herrlichkeit zu Ende.«
    Bolton schlug sich vor die Stirn.
    »Dumme Sache, Garrison! Daran hätten wir denken müssen. Was soll jetzt geschehen?«
    Garrison schwieg, Berkoff sprach weiter.
    »Es gibt keine Möglichkeit, Ihr Flugzeug von hier fortzubringen. Sie müssen es verlorengeben und mit uns kommen.«
    Mit jedem Wort, das Berkoff sprach, war die Miene Boltons trüber geworden.
    »Es hilft nichts, Mr. Bolton«, erklärte Berkoff noch einmal kurz und bündig. »Ihre Maschine ist nicht zu retten. Aber wenn Sie irgend etwas an Bord haben, was Sie mitnehmen wollen, so können Sie es gern nach ›St 8‹ ‘rüberbringen.«
    »Ja, Bolton, das wollen wir machen«, fiel Garrison dazwischen, »wir haben ein paar Sachen hier, die müssen unbedingt mit.«
    Ein eifriges Hin und Her zwischen der gestrandeten Maschine und dem Stratosphärenschiff hub an.
    »Sind wir mit dem Kram bald fertig?« fragte Berkoff, der ihnen dabei behilflich war.
    »Gleich, Mr. Berkoff, nur noch ein Stück, eine kleine Kiste, dann haben wir alles«, erwiderte Garrison.
    Zusammen kletterten sie in den hinteren Raum des Flugzeuges. Verwundert schaute Berkoff sich um. Beinahe wie in einer Packerei sah es hier aus. Kisten der verschiedensten Größen standen da aufgestapelt. Er stieß mit dem Fuß gegen eine, die ihm im Wege stand. Sie war leicht, offenbar leer und ließ sich leicht zurückschieben. »Was wollen Sie denn mitnehmen?« fragte er Garrison.
    »Dieses Stück hier, Mr. Berkoff.« Garrison deutete auf eine kleine Kiste, die kaum größer als ein mäßiger Handkoffer war.
    »Na, denn mal los! Das werden wir schnell haben.«
    Berkoff beugte sich über die Kiste und griff zu. Er hatte die Absicht, sie einfach unter den Arm zu nehmen. Verdutzt ließ er nach dem ersten vergeblichen Versuch, sie emporzuheben, davon ab.
    »Darf man fragen, was Sie da drin haben?«
    Auf Garrisons Zügen malte sich Verlegenheit, er zog es vor, zu schweigen.
    »Mineralien, Sir, hier in diesem

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