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Ein Stern fiel vom Himmel

Ein Stern fiel vom Himmel

Titel: Ein Stern fiel vom Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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Nähe.«
    Garrison und Bolton tauschten hinter dem Rücken Andrews einen vielsagenden Blick. Ein unheimliches Gefühl überkam beide im gleichen Moment. Konnten … durften sie sich diesem Schiff anvertrauen, um vielleicht wieder an einer weltverlorenen Stelle des Erdballs abgesetzt zu werden? Während ihre Gedanken noch durcheinanderwirbelten, drang plötzlich grelles Licht von außen in den Wagen und überstrahlte die schwache Notbeleuchtung. An seiner Hubschraube hing ›St 11 h‹ über der Kluft und leuchtete die Unfallstelle mit seinen starken Scheinwerfern ab. Jetzt hatten die Lichtkegel den Wagen erfaßt. Ein wenig weiter schob sich dag Schiff, bis es genau über ihm stand, und sank dabei langsam tiefer. Regungslos hing es dann in der Luft, kaum um eines Mandes Länge war sein Kiel noch von dem höchsten Punkt des Wagens entfernt.
    Wie fasziniert starrten Andrew und Bolton durch die Wagenfenster. Blinkend im Licht der Scheinwerfer kam zu beiden Seiten etwas Massiges, Gelenkiges, Bewegliches hinab. Es klang, wie wenn Metall sich an Metall reibt, und ein leichtes Knistern ging durch die Wagenflanken. Dann brüllten die Düsenmotoren des Stratosphärenschiffes so gewaltig auf, daß sie jedes andere Geräusch übertönten.
    Nur noch ein Beben spürten die Insassen des Raupenwagens und merkten, wie ihr Wagen aus einer schrägen wieder in die waagerechte Lage zurückkehrte, hatten dann die Empfindung, als ob er sich hob und emporschwebte.
    Wenige Sekunden noch fiel das Licht der Scheinwerfer von außen her in den Raum, dann verschwand sie. Wie tiefe Dunkelheit kam Andrew und seinen Gefährten nach der blendenden Helligkeit das schwache Licht der Notbeleuchtung vor.
    Noch einmal eine leichte Erschütterung des Wagens, während gleichzeitig ein mildes, gleichmäßigeres Licht von außen her durch die Fenster drang. Die Greifervorrichtungen hatten jetzt den Tankwagen in den Rumpf des Schiffes hineingezogen und auf den wiedergeschlossenen Boden abgesetzt.
    Andrew eilte zur Tür. Sie klemmte. Erst mit Bowsons Hilfe und unter Anwendung von Werkzeugen gelang es, sie zu öffnen. Andrew stand im Türrahmen, ein Mann trat ihm entgegen.
    »Captain Andrew, wenn ich nicht irre.«
    Andrew vermochte nicht zu sprechen, nur stumm zu nicken.
    »Mein Name ist Eggerth, Hein Eggerth, von den EggerthReading-Werken in Bax City und Walkenfeld. Wir haben Ihren Wagen an Bord genommen. Wohin sollen wir Sie bringen?«
    Während Andrew noch nach einer Antwort suchte, bemerkte er, daß Hein Eggerth plötzlich lebhaft zu der Wagentür hin winkte. Er wandte den Kopf zurück, hinter ihm stand Bolton und sah in diesem Augenblick weder schön noch geistreich aus.
    Hein Eggerth trat einen Schritt näher und winkte ihm vergnügt zu.
    »Hallo, Mr. Bolton! Auch mal wieder im Land? Freue mich, Sie gesund und munter anzutreffen. Was macht Mr. Garrison?«
    Bolton schnappte nach Luft. An seiner Stelle antwortete Andrew. »Mr. Garrison geht’s nicht gut. Er ist krank. Aber …« Andrew raffte sich zusammen und sprang aus dem Wagen. »Meinen aufrichtigsten Dank für Ihre tatkräftige Hilfe, Mr. Eggerth. Bei Gott, Sie kamen zur rechten Zeit. Darf ich Sie noch weiter in Anspruch nehmen?«
    »Wir stehen ganz zu Ihrer Verfügung, Captain Andrew. Sie brauchen nur zu bestimmen, wohin Sie gebracht werden wollen.«
    »Unser Schiff, die City of Boston , kreuzt im Mac-MurdoSund. Wenn es möglich wäre, Mr. Eggerth …«
    »Es ist möglich, Captain Andrew, entschuldigen Sie mich einen Augenblick, ich will den Befehl in den Pilotenraum geben.«
    Über eine schmale Aluminiumtreppe verschwand Hein Eggerth nach oben. Andrew wandte sich an Bolton.
    »Sie machen ein merkwürdiges Gesicht, Bolton. Haben Sie etwas gegen diesen Mr. Eggerth?«
    Einen Augenblick schluckte Bolton.
    »Ich … etwas gegen Mr. Eggerth? Nein, Captain. Wie kommen Sie auf die Vermutung?«
    »Um so besser, wenn ich mich geirrt habe; wir sind ihm zu großem Dank verpflichtet. Ich müßte es bedauern, wenn irgendein Mißklang dazwischenkäme.«
    Die letzten Worte sagte Andrew in einem Ton, der jeden Widerspruch ausschloß.
    Bolton war zu dem Entschluß gekommen, die Episode auf der Robinson-Insel als nicht geschehen zu behandeln, denn eine andere Sorge lag ihm augenblicklich viel näher.
    Wenn dieses verteufelte Stratosphärenschiff sie mit ihrem Wagen kurzerhand draußen im Sund auf dem Deck der City of Boston absetzte, so war ihm das Erz, das er auf den drei vorangehenden Fahrten an die Küste geschafft

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