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Ein stuermischer Retter

Ein stuermischer Retter

Titel: Ein stuermischer Retter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Gracie
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früh."
    „Gut. Sie werden heute Nacht in einem Gasthaus in der Stadt schlafen. Ich habe schon alles in die Wege geleitet. Stevens wird zu Ihrem Schutz ..."
    „Aber es macht mir nicht das Geringste aus, noch einmal hier zu übernachten."
    Nick dachte daran, wie er an diesem Morgen aufgewacht war, an das Gefühl, wie sie sich warm und weich an ihn geschmiegt hatte. Sein Körper reagierte schon wieder, allein bei der Erinnerung daran. Er hatte ihr eine Scheinehe versprochen. Er würde weitaus besser schlafen, wenn sie weit weg war und er erst gar nicht in Versuchung geriet. „Unsinn. Stevens wird sehr froh sein, wieder einmal in einem Bett zu schlafen, denn er kommt nun auch langsam in die Jahre. Und wäre Ihnen nicht ebenfalls ein Bett, ein Bad und ordentliches Essen an einem gedeckten Tisch lieber?" „Ein Bad! Ach, was gäbe ich nicht alles für ein schönes, heißes Bad!" Sie seufzte, und Nick sah sie plötzlich in einem Zuber, nackt und einladend weich ... Er verbannte das Bild aus seinem Kopf. „Das und ein warmes, trockenes Bett mit sauberen Laken wären mir äußerst willkommen, zugegeben. Aber essen möchte ich lieber hier, mit Ihnen, wenn Sie nichts dagegen haben. Ich habe noch nie zuvor einen Fisch gegessen, den ich selbst geangelt habe."
    „Sie haben auch geangelt? Ich dachte, Sie hätten Stevens nur Gesellschaft geleistet!" Sie musste über sein überraschtes Gesicht lachen. „Stevens hat es mir beigebracht. Ich muss sagen, anfangs fand ich es ziemlich langweilig - bis ich meinen ersten Fisch geangelt hatte. Danach war es sehr aufregend. Ich habe nämlich sieben Fische gefangen, müssen Sie wissen."
    „Sieben? Großartig. In dem Fall müssen Sie natürlich mit uns essen. Ich erinnere mich noch an meinen ersten selbst gefangenen Fisch. Er war eher klein und voller Gräten, Wir brieten - oder besser verbrannten - ihn über dem Lagerfeuer, aber für mich war das der köstlichste Fisch, den ich je gegessen hatte."
    „Ich freue mich auch schon auf meinen, nur hoffentlich nicht angebrannt. Oder voller Gräten, die hasse ich nämlich." Nach einer kleinen Pause fügte sie hinzu: „Sie sagten eben ,wir'. Wer war denn Ihr Gefährte bei diesem bedeutenden historischen Ereignis?"
    Der Augenblick voller angenehmer Erinnerungen endete abrupt. Auf einmal war alles wieder da. Er ließ ihre Hand los, selbst erstaunt, dass er sie die ganze Zeit gehalten hatte, und wandte sich ab. „Ich ... ich muss noch etwas mit Stevens besprechen."
    „Aber ... "
    Er ging wortlos zum Lagerfeuer.
    „Was ist mit diesen Einkaufsnetzen?", rief sie ihm nach. „Soll ich sie irgendwo für Sie hinbringen?"
    „Der Inhalt gehört Ihnen", gab er kurz angebunden zurück. „Kümmern Sie sich darum."
    Faith sah ihm ungläubig nach. Was hatte sie bloß gesagt? In dem einen Moment lächelte er beinahe über ihre Angelgeschichte, die grimmigen Züge um Mund und Augen verschwanden und seine Miene hellte sich auf. Und im nächsten fragte sie nach seinem Angelgefährten von damals - und es war, als schlüge er ihr eine Tür vor der Nase zu.
    Ihr fiel wieder ein, was Stevens ihr erzählt hatte, und plötzlich verstand sie. Sein jugendlicher Gefährte war Algy gewesen, Stevens toter Sohn.
    Sie wandte sich den Einkaufsnetzen zu, die voller weiterer brauner Päckchen war. Für sie, hatte er gesagt. Er war ein wirklich eigenartiger Mann - arrogant, schroff, dann wieder freundlich. Er hatte sie so in Rage versetzt, als er ihre Stiefel verbrannt hatte, und sie fast zu Tränen gerührt mit dem unerwarteten, wunderschönen Ersatz dafür.
    Faith setzte sich in den Sand und begann, die Päckchen auszupacken.
    Das erste war klein und weich; es enthielt Strümpfe, feine Seidenstrümpfe, genau wie die, die sie sich zerrissen hatte. Im nächsten fand sie Unterwäsche - Hemden, Pantalons und einen entzückenden Unterrock, alles aus weicher Baumwolle und mit Spitze besetzt. Faith errötete bei der Vorstellung, dass Blacklock und McTavish etwas so Intimes wie Dessous für sie ausgesucht hatten, trotzdem war sie ihnen unendlich dankbar. An diesem Abend würde sie ein richtiges Bad nehmen, und hinterher konnte sie diese hübschen, sauberen Sachen anziehen. Ihr war gar nicht klar gewesen, wie schwierig es war, sich unter solchen Umständen sauber zu halten. Das Waschen mit Meerwasser mochte ja heilsam für Kratzer sein, aber es hinterließ eine unangenehme Salzschicht auf der Haut.
    Sie öffnete das nächste Päckchen. Seife! Sofort schnupperte Faith sehnsüchtig

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