Ein stuermischer Retter
bin, nachdem mein älterer Bruder Henry vor drei Jahren an einem Fieber gestorben ist. Meine Mutter wünscht sich nicht so sehr eine Schwiegertochter, sondern vielmehr einen Enkel."
Sie zuckte zusammen.
Er begriff sofort, was sie denken musste. „Als ich Ihnen einen Antrag gemacht habe, dachte ich allerdings nicht an einen Erben für Blacklock Manor. Mich interessiert so etwas nicht. Das war die Aufgabe meines Bruders Henry, und wenn er vor seinem Tod nicht an die Erbfolge gedacht hat ..." Er zuckte die Achseln. „Ich dachte nur, weil Sie einen Ehemann brauchen und meine Mutter so versessen darauf ist, dass ich heirate, könnte ich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Ich muss gestehen, ich war mein Leben lang eher eine Enttäuschung für sie. Sie könnten sicher und behütet in Blacklock Manor leben, und meine Mutter hätte Gesellschaft."
„Aber was würde sie denn von einer ihr aufgezwungenen Schwiegertochter halten, die noch nicht einmal wirklich Ihre ... Ihre ... "
„Sie braucht nicht zu erfahren, dass die Ehe nicht vollzogen wurde. Nach meinem Tod wird mein Cousin den Besitz erben, wobei meine Mutter bestens versorgt ist. Genau wie Sie es sein werden."
„Ich könnte diese wohltätige Geste niemals annehmen ... "
Er schnaubte. „Das ist keine Wohltätigkeit. Sie tun mir - ich meine, es wäre ein gegenseitiger Gefallen." Er verlagerte sein Gewicht von einem Bein aufs andere. Seine Mutter würde der Schlag treffen! Der Erbe von Blacklock und ein in den Dünen aufgelesenes Mädchen! Nicholas stellte sich den Brief vor, den er ihr schreiben könnte:
Liebe Mutter!
Ich habe die neue Herrin von Blacklock gefunden. Sie hatte sich irgendwo in Frankreich in den Dünen versteckt, freundlicherweise zur Verfügung gestellt von einem betrügerischen bulgarischen Subjekt namens Yuri Popov. Sie ist ein liebes kleines Geschöpf, und ich denke, sie wird Dir eine ganz reizende Schwiegertochter sein. Ich hoffe, das entschädigt Dich für meine Flucht.
Dein Dich liebender, wenn auch unfolgsamer Sohn
Nicholas
„Ist Ihre Mutter krank? Oder einsam? Ist es das, was Sie wollen - jemanden, der sich um sie kümmert?"
„Lieber Gott, nein! Sie ist gesund wie ein Fisch im Wasser! Und einsam ist sie auch nicht, sie hat Dutzende von Freundinnen. Ich suche keine Pflegerin oder
Gesellschaftsdame für sie."
„Aber dann verstehe ich das nicht! Ich hätte wieder einen intakten Ruf und ein Zuhause - als Gegenleistung wofür? Das kommt mir wie ein ziemlich unausgewogener Handel vor." Ihre Stimme wurde sanfter. „Verzeihen Sie, dass ich unhöflich und undankbar erscheine, aber meine letzten Erfahrungen haben mich gelehrt, Worten nicht so einfach zu vertrauen."
Er schüttelte den Kopf. „Nein, Sie haben recht, mich das zu fragen. Nun, zum einen bin ich keine besonders gute Partie, falls Sie das glauben. Sie erhalten schlichtweg nur meinen Namen, ein Zuhause und ein komfortables Auskommen. Ich wiederum ..." Stirnrunzelnd überlegte er, wie er sie am besten überzeugen konnte. Sie überzeugen? Warum sollte er sie überzeugen wollen? Sie bedeutete ihm nichts, zumindest sollte es so sein. Und doch ... Er wollte, dass sie ihn heiratete. Es war seiner Meinung nach die einzige Möglichkeit, sie vor den Folgen ihrer Dummheit zu beschützen. Er konnte seine Reise nicht mit dem Wissen fortsetzen, nichts getan zu haben, um ihr Los zu verbessern. Es würde ihn erheblich beruhigen, wenn er wusste, dass sie sicher und gut versorgt in Blacklock Manor war.
„In den letzten Monaten hat meine Mutter von fast nichts anderem geredet als von meiner Hochzeit. Stattdessen verließ ich England unverheiratet. Und überstürzt."
„Ich verstehe."
„Nein, das tun Sie nicht. Die Tragweite ist viel größer als Sie denken. Erst jetzt wird mir bewusst, wie viel Kummer ich meiner Mutter bereitet habe. Wenn ich ihr nun meine Braut schicken könnte ..." Er zuckte die Achseln. „Ich weiß nicht, wahrscheinlich wäre es eine Art von Entschuldigung für mein überhastetes Fortgehen."
Eine Weile sagte sie nichts, doch als sie antwortete, bebte ihre Stimme ganz leicht. „Finden Sie nicht, dass ein Blumenstrauß und ein paar nette Zeilen eine einfachere Lösung wären?"
Es dauerte ein paar Augenblicke, bis er begriff. „Lachen Sie mich etwa aus?", fragte er misstrauisch.
„Es tut mir leid", meinte sie mit noch immer nicht ganz sicherer Stimme. „Es ist nur so, dass ich noch nie die Rolle einer lebendigen Entschuldigung gespielt habe, daran muss ich
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