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Ein süßes Abenteuer

Ein süßes Abenteuer

Titel: Ein süßes Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paula Marshall
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fragte er sich, weshalb Latimer trotz der Freundschaft, die sie als Kinder verband, plötzlich offene Abneigung gegen ihn zeigte.
    Auf dem Rückweg ins Speisezimmer begegnete er seinem Gastgeber.
    “Fortescue! Wie schön, Sie zu sehen”, sagte Lord Devereux. “Was ich von unseren vielen ungeladenen Gästen nicht behaupten kann. Weiß der Himmel, wie sie ins Haus gelangen konnten, jedenfalls fallen sie uns allen ziemlich lästig.”
    Nach kurzem Zögern antwortete Neville: “Petzen gehört sich zwar nicht, aber wissen Sie schon, dass einige von ihnen gerade in einem Salon neben der Gemäldegalerie die Puppen tanzen lassen?”
    Jack zog die Augenbrauen hoch. “In welchem Salon?”
    “Dem mit dem geschnitzten Löwenkopf über der Tür.”
    “Gut, dann werde ich jetzt mit ein paar Lakaien hingehen und sie hinauswerfen. Wenn sie allerdings versprechen, sich ab jetzt zu benehmen, können sie meinetwegen bleiben.”
    Später erfuhr Neville, dass einige der Männer wegen ihres wüsten Betragens Devereux House nie wieder betreten durften. Leider schien Henry Latimer das Zimmer verlassen zu haben, ehe der Hausherr mit seinen Dienern eintraf, und er hatte auch nicht ganz so viel getrunken wie der Rest. Auf jeden Fall wirkte er ziemlich nüchtern, als er sich wenig später im Speisezimmer blicken ließ. Unter diesen Umständen sind seine gehässigen Worte über Diana umso unverzeihlicher, dachte Neville, der sich in dem Moment bereits von der Gastgeberin verabschiedete.
    In der Eingangshalle hielt er inne, da er Schritte hinter sich hörte. Niemand anders als Diana eilte ihm nach, um ihn rechtzeitig vor seinem Aufbruch abzufangen.
    “Sir Neville!”, rief sie atemlos. “Wie gut, dass ich Sie noch antreffe! Können wir uns irgendwo ungestört unterhalten? Ich habe Isabella bei einem Haufen Klatschbasen zurückgelassen. Im Augenblick lästern sie noch eifrig über alle anderen Gäste, aber ich sollte nicht allzu lange fortbleiben.”
    “Kommen Sie, gehen wir in die Bibliothek”, schlug er rasch vor. “Lord Devereux hat sicher nichts dagegen. Hier entlang.”
    In der geräumigen Bibliothek angekommen, bot er ihr einen Sessel an, bevor er ihr gegenüber Platz nahm. “Bitte sehr, ich höre.”
    “Laut einem meiner Lakaien hat sich Belinda kurz vor ihrem Verschwinden sehr gefürchtet, weil sie glaubte, sie werde verfolgt. Zumindest hatte sie mehrmals einen gut gekleideten Herrn bemerkt, der sie zu beobachten schien. Da er ansonsten nichts Schlimmes tat und niemals versuchte, sie anzusprechen, meinten alle, sie bilde sich das bloß ein. Vielleicht traf ihr Verdacht aber doch zu. Ich wollte es Ihnen nur sagen, auch wenn es Ihnen wahrscheinlich nicht weiterhilft.”
    Neville überlegte, wie er Diana seine schrecklichen Nachrichten beibringen konnte, ohne sie allzu sehr zu beunruhigen.
    “Oh doch, es hilft mir sogar sehr”, begann er schließlich in bewusst ruhigem Ton. “Es bestätigt, was ich heute Nachmittag erfahren habe.” Anschließend gab er Jacksons Neuigkeiten wieder, insbesondere die Tatsache, dass es sich bei einigen der Übeltäter um mittellose Gentlemen aus vornehmen Familien handelte.
    “Dann wurde Belinda tatsächlich von einem gut gekleideten Herrn verfolgt, der etwas Böses im Schilde führte”, rief sie.
    “Durchaus möglich. Aber wir können es natürlich nicht beweisen.”
    “Und was unternehmen wir als Nächstes?”
    “Sie, Euer Gnaden, werden vorerst überhaupt nichts unternehmen”, schärfte Neville ihr ein. “Überlassen Sie das bitte mir. Ich weiß selbst noch nicht genau, wie ich vorgehen werde – nur, dass dringend etwas geschehen muss. Aller Wahrscheinlichkeit nach werden wir nur Belinda retten können, wenn überhaupt. Dennoch dürfen wir nichts unversucht lassen. Ein Umstand bereitet mir besonders große Sorgen, nämlich dass weder der Friedensrichter noch die Bow Street Runners uns unterstützen wollen. Das deutet darauf hin, dass mächtige Persönlichkeiten in diesen Fall verwickelt sind.”
    “Ich hasse es, mich so hilflos zu fühlen”, protestierte Diana.
    “Sie dürfen sich nicht in Gefahr begeben”, entgegnete Neville, obwohl er ihren Tatendrang insgeheim bewunderte. “Falls wir es hier wirklich mit mächtigen Männern zu tun haben, müssen wir uns hüten, ihre Aufmerksamkeit auf uns zu ziehen. Gedulden Sie sich, während ich im Geheimen meine Ermittlungen durchführe. Ich werde Sie über alles auf dem Laufenden halten, und falls ich Ihre Hilfe benötigen sollte, werde

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