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Ein süßes Abenteuer

Ein süßes Abenteuer

Titel: Ein süßes Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paula Marshall
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nichts tun, Sir?”
    “Ich wüsste schon eine Möglichkeit”, bekannte Neville. “Aber bevor ich dich einweihe, musst du mir folgende Frage ehrlich beantworten. Wenn du dich an meinem – zugegebenermaßen waghalsigen – Plan beteiligst, läufst du Gefahr, verhaftet zu werden. Das heißt, falls wir scheitern. Bist du bereit, dieses Risiko auf dich zu nehmen?”
    “Wir, Sir? Meinen Sie etwa, nur wir beide? Sie und ich?”
    “Ganz recht. Wenn wir meinen Plan durchführen, müssen wir es auf eigene Faust tun. Niemand, ich wiederhole, niemand darf davon erfahren. Auch nicht die Behörden, denn die weigern sich, etwas zu unternehmen, obwohl ich ihnen die Entführungen gemeldet habe.”
    “Ungeheuerlich!”, rief Lem. “Natürlich werde ich Ihnen helfen, Sir! Ich werde alles tun, um Belinda zu retten, einfach alles! Ich will nur, dass sie unversehrt zurückkommt.”
    Im Stillen befürchtete Neville, dass das Mädchen vielleicht schon an irgendeinen reichen, kranken Lüstling verkauft worden war. Aber sie durften die Hoffnung nicht aufgeben.
    “Also gut”, begann er. “Ich werde dem Butler und der Haushälterin sagen, dass ich dir Urlaub gebe, damit du deinen kranken Vater besuchen kannst. In Wirklichkeit wirst du in meinem Haus in Chelsea warten, bis wir zur Tat schreiten. Je früher wir deine Belinda befreien, desto besser. Und nun setz dich und hör mir gut zu.”
    Während der nächsten Minuten weihte Neville seinen treuen Diener in seinen Plan ein. “Denk daran, du darfst keiner Menschenseele davon erzählen. Kein Sterbenswort. Kann ich mich auf dich verlassen?”
    “Ich rede ohnehin nie viel, Sir. Oft finden mich die anderen Dienstboten zu zurückhaltend.”
    Lem las lieber ein lehrreiches Buch, als seine Zeit mit oberflächlichem Geschwätz zu vergeuden. Soweit er sich erinnerte, gab es in dem Haus, zu dem sein Herr ihn schicken wollte, eine gut ausgestattete Bibliothek …
    Das hätten wir also geklärt, dachte Neville, nachdem der junge Mann sich zurückgezogen hatte. Wenn alles hinter ihnen lag, würde er Lem für seinen mutigen Einsatz belohnen.
    Nun musste er das Ganze noch mit Diana besprechen. Natürlich brauchte sie nicht zu wissen, welche Gefahr er auf sich nehmen wollte. Er würde ihr lediglich sagen, er habe gewisse Informationen erhalten, die es ihm ermöglichten, die Mädchen auch ohne die Hilfe der Behörden zu retten. Zufällig fand heute bei Lady Devereux eine Abendgesellschaft mit Kammermusik und Tanz statt, an der Diana als vorzügliche Pianistin mit Sicherheit teilnehmen würde. In der Pause konnte er kurz mit ihr reden, um für den morgigen Tag ein Treffen zu vereinbaren.
    “So, laut Isabella trägst du dich also mit dem Gedanken, dich zu vermählen, Diana. Das freut mich, aber ich mache mir dennoch ein wenig Sorgen, weil sie ausgerechnet diesen mittellosen Tunichtgut Alford für den geeignetsten Kandidaten hält. Da hat sie sich wohl von seinem attraktiven Gesicht blenden lassen.”
    Soeben in London eingetroffen, stattete Lord Marchmont seiner Nichte einen ersten Besuch ab, um sie hinsichtlich ihrer Zukunft zu beraten.
    “Ich lasse mich nicht davon blenden, das versichere ich dir”, entgegnete sie lachend. “Wenn er weiterhin so zügellos lebt, wird er ohnehin nicht mehr lange gut aussehen.”
    “Bravo! Ich wusste schon immer, dass du ein gerüttelt Maß an gesundem Menschenverstand besitzt. Wie Isabella mir sagte, zählt neuerdings auch Sir Neville Fortescue zu deinen Bewunderern. Über diesen Herrn habe ich zwar immer nur Gutes gehört, aber ich bezweifle dennoch, dass er einen passenden Ehemann für dich abgeben würde. Zum einen wegen eurer gegensätzlichen Temperamente. Du, mein Kind, bist sehr lebhaft, Fortescue dagegen sehr gesetzt, schon aus dem Grund würdet ihr auf die Dauer nicht miteinander glücklich werden. Und zum anderen entstammt seine Familie ursprünglich dem Kaufmannsstand, während du dich mit einem Gentleman von höchstem Adel vermählen könntest. Immerhin gehen dein Stammbaum und der deines verstorbenen Gatten bis zur normannischen Eroberung zurück.”
    Mit einem schalkhaften Funkeln in ihren Augen erwiderte Diana: “Nun, Onkel, jedermanns Stammbaum geht bis zur normannischen Eroberung zurück, wenngleich nur wenige von uns ihn so weit zurückverfolgen können. Im Übrigen dachte ich immer, dass die Fortescues zum alten Adel gehören.”
    “Schlagfertig wie eh und je! Was die Fortescues betrifft, Sir Nevilles Großvater wurde als John Smith geboren.

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