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Ein süßes Abenteuer

Ein süßes Abenteuer

Titel: Ein süßes Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paula Marshall
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Adalberts schändlichen Verbrechen zur Rechenschaft zu ziehen.
    Sobald sie das Ministerium verlassen hatten, erkundigte sich Neville so leise, dass niemand außer Jackson ihn hören konnte: “Bedeuten Lord Sidmouths Anspielungen, dass gegen Henry Latimer und meinen Vetter keine ausreichenden Beweise vorliegen? Werden die beiden auch auf unglückliche Weise zu Tode kommen?”
    “Wer weiß? So viel steht fest, in der kurzen Zeit kann noch niemand Lord Sidmouth von dem Unfall erzählt haben. Gut möglich, dass Lord Alford noch nicht identifiziert wurde und dass wir über ihn und Latimer mehr wissen als der Innenminister persönlich.”
    “Vorhin fiel mir auf, dass Sie ihm ihre Namen nicht genannt haben.”
    “Tja, ich lege ebenso viel Wert auf Diskretion wie er”, versetzte Jackson schmunzelnd. “Vielleicht weiß er doch nicht restlos alles über das Komplott. Sir Stanford musste mit Sicherheit als Sündenbock herhalten, zur Strafe dafür, dass er die Machenschaften des Prinzen deckte – beziehungsweise selbst dabei mitwirkte. Nun muss Lord Sidmouth zusehen, wie er die Namen der übrigen Bandenmitglieder herausfindet. Wir wiederum können ihm Lord Alford nicht ausliefern, weil wir keine anderen Beweise gegen ihn haben als seinen Versuch, die Duchess zu entführen. Und das dürfen wir nicht enthüllen, sonst gefährden wir den Ruf der jungen Dame, auch wenn ihre Aussage Alford eindeutig überführen würde. Höchstwahrscheinlich wird Lord Sidmouth mir auftragen, Ermittlungen über den rätselhaften Unfall anzustellen. Latimer müssen wir ebenfalls im Auge behalten. Wenn er von der Ausweisung des Prinzen, von Sir Stanfords Tod und vom Scheitern der heutigen Entführung erfährt, wird er zweifellos auf Rache sinnen und blind um sich schlagen.”
    “Dann haben wir es also noch nicht überstanden”, seufzte Neville.
    “Nein. Ich habe aus Lord Sidmouths Worten sogar eine versteckte Aufforderung herausgehört, einen Teil seiner Arbeit für ihn zu erledigen.”
    “Gerne, solange er nur nicht von uns verlangt, Latimers Henker zu spielen”, erwiderte Neville trocken.
    “Sie sagen es.”
    Nach den dramatischen Ereignissen des Vortags tat es Diana gut, sich ihrer Stickerei zu widmen, während Isabella ihr aus Jane Austens “Emma” vorlas. Erstaunlicherweise hätte Isabella einen Schauerroman mit viel Spannung und jeder Menge Leichen vorgezogen, aber da Diana ihr eigenes Abenteuer vollauf genügte, zog sie die ruhige, wenn auch geistreiche Sittenkomödie vor.
    Als Isabella das erste Kapitel beendet hatte, meldete der Butler Sir Neville Fortescue.
    “Führen Sie ihn herein”, antwortete Diana.
    Isabella stand auf. “Sicher möchtest du am liebsten unter vier Augen mit ihm sprechen.”
    “Wenn es dir nichts ausmacht.” Schmunzelnd beobachtete Diana, wie ihre Gesellschafterin langsam und würdevoll aus dem Zimmer stolzierte. Kurz darauf trat Neville ein, dem die heitere Miene der jungen Frau sofort auffiel.
    Was für eine außergewöhnliche Frau! Da saß sie auf dem Sofa, als ob sie den vorigen Tag mit Geplauder und Handarbeit zugebracht hätte, oder womit auch immer sanftmütige feine Damen sich die Zeit vertrieben. Nur die Prellung auf ihrer Wange verriet noch, welche Schrecken sie erst kürzlich überstanden hatte. Wenn er sie so sah, schlug vor lauter Liebe und Bewunderung sein Herz höher. Am liebsten wollte er sie auf der Stelle in seine Arme schließen und sie mit vielen Küssen für ihre Tapferkeit belohnen. Stattdessen begnügte er sich mit einer galanten Verneigung, ehe er neben ihr Platz nahm.
    “Wie ich sehe, geht es dir schon wieder viel besser.”
    “Ja. Weißt du, worunter ich am allermeisten gelitten habe, während ich mich in Lord Alfords Händen befand? Unter der Angst, dass der arme Gilbert vielleicht nicht mehr lebte und dass diese Schurken auch dir etwas antun könnten.”
    “Darüber brauchst du dir nicht mehr den Kopf zu zerbrechen. Ich komme mit Neuigkeiten aus dem Innenministerium. Gestern wurde Sir Stanford Markham ermordet, angeblich von irgendwelchen Verbrechern, die er sich durch sein Richteramt zu Feinden gemacht hatte. Zweitens hat das Innenministerium Prinz Adalbert aufgefordert, England zu verlassen.”
    “Gott sei Dank!”, rief Diana lebhaft. “Ich hatte seine schmierigen Annäherungsversuche schon längst satt, und außerdem schien er auch noch mit den Entführern unter einer Decke zu stecken. Jetzt wird er uns wenigstens keine Scherereien mehr machen. Was Sir Stanford

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