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Ein süßes Abenteuer

Ein süßes Abenteuer

Titel: Ein süßes Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paula Marshall
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Verwirrung – immerhin versperrten eine Kutsche, ein Brauereiwagen, mehrere heruntergefallene Fässer, verendete und lebende Pferde, tote und verletzte Menschen sowie eine Menge Schaulustiger die enge Straße – beschloss der Offizier, kehrtzumachen und einen anderen Weg einzuschlagen. Da jedoch ständig neue Menschen herbeiströmten, ließ sich das nicht ohne Schwierigkeiten bewerkstelligen. Zu allem Überfluss näherte sich noch ein zweiter Trupp Soldaten, der sich ebenfalls auf dem Rückzug befand.
    Irgendwann konnte Diana sich endlich unbemerkt zurückziehen. Um George kümmerte sich ja bereits ein Arzt, was sie sehr beruhigte, schließlich wünschte sie ihm trotz allem nicht den Tod. Hinter ihr knallte ein Schuss. Wahrscheinlich hatte jemand das verletzte Pferd von seinem Leiden erlöst.
    Sie kam nur langsam voran, weil ihre leichten Schuhe sich nicht für einen Fußmarsch eigneten, außerdem saß ihr immer noch der Schreck in den Gliedern. Mit ihrem zerzausten Haar, dem Riss in ihrem Kleid und dem Bluterguss in ihrem Gesicht zog sie unterwegs viele neugierige Blicke auf sich, die sie jedoch ignorierte. Unbeirrbar setzte sie ihren Weg fort, auch wenn sie dazu ihre gesamte Willenskraft aufbringen musste. In diesem Moment trieb sie nur noch der Wunsch an, Neville und Jackson von Georges Beteiligung an den abscheulichen Verbrechen zu berichten.
    Während Neville und Jackson eifrig diskutierten, wie sie bei der Suche nach Diana vorgehen sollten, klopfte es an der Tür des Salons.
    “Die Duchess ist eingetroffen”, meldete Lem aufgeregt. “Aber …”
    Ohne den jungen Mann ausreden zu lassen, sprang Neville auf und stürzte aus dem Zimmer.
Diana! Endlich!
    In der Tat, keine andere als seine Diana saß auf einem Stuhl in der Eingangshalle. Allerdings besaß sie nur noch wenig Ähnlichkeit mit der stets makellosen jungen Dame, die er kannte. Ganz abgesehen von ihrem zerzausten Haar und ihrem zerrissenen, staubigen Kleid sah sie erschreckend blass aus, und auf ihrer linken Wange prangte ein großer blauer Fleck. Nichtsdestotrotz schienen ihr Mut und ihr Kampfeswille ungebrochen, auch wenn sie nur ein schwaches, schmerzverzerrtes Lächeln zustande brachte.
    Als sie auf ihn zukam, um ihn zu begrüßen, konnte sie gerade noch seinen Namen flüstern, ehe sie taumelnd in seine Arme sank. Geistesgegenwärtig fing er sie auf und trug sie zu Jackson und Lem in den Salon, wo er sie behutsam auf ein Sofa bettete.
    Er konnte sein Glück kaum fassen. Festzustellen, dass sie lebte und sich in Sicherheit befand, sie in seinen Armen zu halten, sie dicht an seinem Herzen zu spüren … Trotz ihrer Erschöpfung schenkte sie ihm ein weiteres Lächeln und hauchte erneut seinen Namen.
    “Oh Neville, ich habe dir so viel zu sagen.”
    “Nicht jetzt, mein Liebling. Später, wenn du dich ein wenig erholt hast.”
    Unruhig wand sie sich in seinen Armen hin und her. Um ihrer aller Sicherheit willen musste sie ihm und Jackson unverzüglich mitteilen, welcher Täuschung sie sich hingegeben hatten.
    “Nein, ich muss dringend mit dir reden. George … Lord Alford …” Plötzlich versagte ihr die Stimme, da sie es kaum über sich brachte, ihnen die ungeheuerliche Nachricht beizubringen. Immerhin ging es um Nevilles Cousin und ihren gemeinsamen Freund. “Entschuldige bitte, ich habe am Ende angefangen statt am Anfang. Lass mir einen Augenblick Zeit, dann werde ich dir alles in der richtigen Reihenfolge erzählen.”
    Anschließend schilderte sie langsam, doch zusammenhängend die Ereignisse dieses Vormittags. “Wir müssen dringend Gilbert suchen und ihn zu einem Arzt bringen, falls er überhaupt noch lebt”, schloss sie. “Ich weiß noch genau, in welcher Gasse unsere Angreifer ihn haben liegen lassen.”
    Während ihrer langen Rede hatte Jackson beobachtet, wie Sir Nevilles Gesicht sich vor Wut verzerrte. Einmal wollte er etwas einwerfen, aber da legte Jackson ihm seine Hand auf den Arm und schüttelte den Kopf. Nun, am Ende ihrer Geschichte, sagte der Ermittler: “Und Lord Alford war ganz sicher bewusstlos, als Sie vom Unfallort flüchteten? Möglicherweise lag er sogar im Sterben?”
    “Ja.”
    “Dann haben wir noch ein wenig Zeit, um unsere nächsten Schritte zu planen. Zuallererst werde ich Ihren Fahrer suchen. Bleiben Sie hier und ruhen Sie sich aus, es genügt, wenn Sie mir den Weg zu jener Gasse beschreiben. Früher oder später müssen wir Sie wieder nach Hause bringen, und dann brauchen wir eine befriedigende Erklärung

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