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Ein süßes Abenteuer

Ein süßes Abenteuer

Titel: Ein süßes Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paula Marshall
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bringen.
    Offensichtlich teilte Lord Burnside diese Ansicht. Als Erstes fragte er die beiden Hauptbeteiligten, ob sie sich vielleicht entschuldigen wollten, sodass das Duell überhaupt nicht stattfinden müsste. Am liebsten hätte Henry Latimer das getan, aber an Nevilles Miene erkannte er, dass für diesen keine friedliche Lösung infrage kam. Wenn er jetzt nicht kämpfte, würde er sich zum Gespött machen. Man würde ihn einen Feigling schimpfen, der einer Dame die Ehre abschnitt und sich anschließend weigerte, sich zu verteidigen. “Nein”, murmelte er, während Neville fest und entschlossen dieselbe Antwort gab.
    Als Nächstes wurden die Pistolen und die Kugeln begutachtet. Damit beide Gegner mit gleichartigen Waffen kämpften, einigten die Sekundanten sich darauf, welches Paar sie verwenden sollten – in diesem Fall Nevilles. Den Regeln gemäß würden die Duellanten sich mit dem Rücken zueinander aufstellen und zehn Schritte vorwärts gehen. Dann durften sie sich umdrehen, den Arm heben und aufeinander zielen. Geschossen wurde, wenn Lord Burnside als Rangältester unter den Sekundanten das Zeichen gab.
    “Haben Sie verstanden, Gentlemen?”, fragte er zum Schluss.
    “Ja, Mylord”, erwiderte Neville.
    Da Henry Latimer bloß nickte, hakte Lord Burnside nach: “Das genügt nicht, Sir. Ich brauche eine laute Antwort.”
    Notgedrungen nuschelte Latimer eine Bestätigung. Warum zum Teufel hatte er sich auf diesen tödlichen Unfug eingelassen?
    Im nächsten Augenblick standen er und Neville Rücken an Rücken. Das Duell hatte begonnen.
    In dieser Nacht fand Diana keinen Schlaf. Bei ihrem Abschied auf dem Ball hatte Neville plötzlich so verändert gewirkt, als ob ihn irgendetwas beunruhigte, und sie konnte sich schon vorstellen, was ihn so beschäftigte. Oder vielmehr wer: Henry Latimer.
    Je länger sie darüber nachgrübelte, desto mehr wuchs ihre Angst, dass Neville in Gefahr schwebte. Schließlich sah sie ein, dass sie niemals zur Ruhe kommen würde, ehe sie nicht den Grund für sein sonderbares Verhalten herausgefunden hatte. Und anstatt sich von ihm mit Ausflüchten abspeisen zu lassen, würde sie sich gleich an Jackson wenden. Der begriff wenigstens, dass Frauen keine übertriebene Fürsorge benötigten. Zumindest behandelte er sie, Diana, wie einen vernünftigen Menschen, mit dem man offen sprechen konnte. Wahrscheinlich lag das daran, dass in seinen Kreisen Frauen viele anspruchsvolle Aufgaben zu übernehmen pflegten, die adlige Damen nicht verrichten durften. Ja, sie würde so bald wie möglich Jackson aufsuchen.
    Punkt fünf Uhr morgens stand sie auf, legte ihre Männerkleider an und begab sich zu den Stallungen, wo ihre Stallburschen ebenso wie die anderen Diener im Haus bereits ihrer Arbeit nachgingen. In resolutem Ton trug sie Corbin auf, ihren Phaeton bereit zu machen.
    “Jetzt?”, rief er. “Verzeihen Sie, Euer Gnaden, aber wissen Sie, wie spät es ist?”
    “Ja, jetzt. Sofort”, befahl sie.
    “Wer soll Sie begleiten?”
    “Niemand”, erklärte sie.
    “Wollen Sie wirklich am frühen Morgen allein durch die Stadt fahren?”
    “Um diese Uhrzeit sieht man viele Frauen auf den Straßen Londons, ohne irgendwelche Beschützer”, entgegnete sie streng. Da er immer noch zögerte, lenkte sie ein: “Schon gut. Wenn Gilbert sich noch nicht ganz von den Schlägen erholt hat, wählen Sie irgendeinen anderen tüchtigen Burschen aus.”
    Eine halbe Stunde später traf sie endlich bei Jackson ein und klopfte an die Tür. Die Hauswirtin riss vor Verblüffung die Augen auf, als sie ihr öffnete.
    “Mrs. Rothwell! Was wünschen Sie?”
    “Ich muss dringend Mr. Jackson sprechen.”
    “Das geht nicht. Er ist vor einer Weile ausgegangen, und zwar in großer Eile.”
    “Wissen Sie, wohin er wollte?”
    Mit einem listigen Blick erklärte die Hauswirtin: “Mir hat er nichts gesagt, aber ich hörte, wie er dem Droschkenkutscher befahl, ihn nach Putney Heath zu fahren.”
    Da wich alle Farbe aus Dianas Gesicht. Putney Heath! Die bevorzugte Duellstätte adliger Herren! Deswegen benahm Neville sich so sonderbar. Er würde sich mit Henry Latimer duellieren! Jetzt begriff sie auch, weshalb er sich ihr nicht anvertrauen wollte. Aber von nun an würde sie keine Geheimniskrämerei mehr dulden. Wenn er nur noch lebte!
    Nachdem sie der Hauswirtin hastig gedankt und ihr zum Lohn eine Münze gegeben hatte, brach sie mit ihrem Stallburschen nach Putney Heath auf.
    Mit der Pistole in der rechten Hand, die Mündung

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