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Ein sueßes Stueck vom Glueck

Ein sueßes Stueck vom Glueck

Titel: Ein sueßes Stueck vom Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Florand
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an einer Vereinbarung mit Firenze, aber das Problem ist, dass wir beide dieselben Sachen von Devon Candy wollen und dieselben Sachen nicht wollen. Also werden wir diese Fusion vielleicht nicht zustandebringen. Und egal, was wir vereinbaren, wird Total Foods wahrscheinlich das erste Angebot erhöhen und uns übertrumpfen. Das ist ein Bieterkampf, und ich weiß nicht, wie hoch wir gehen können. Mein Dad arbeitet am finanziellen Aspekt.«
    »Lass uns noch mal zu dem zurückkehren, was du als Erstes gesagt hast. Dass du manchmal für etwas arbeiten musst, das du gar nicht willst. Das ist interessanter. Ich will wissen, wie es dir geht.«
    Cade sah ihn erstaunt an, so, als ob sie ihr Französisch plötzlich im Stich gelassen oder als ob er gerade Flämisch gesprochen hätte. Ob ihr das wohl oft passierte? Zielten Leute mit ihrer Frage nach ihrem Wohlbefinden eigentlich auf den Zustand der Firma?
    »Ich dachte, du hättest gesagt … du suchst nach etwas anderem. Du wolltest doch, dass dein Leben so nicht weitergeht.« Sie wollte, dass ihr Leben so war wie seins. Wie das, was er zu bieten hatte.
    Sie blieb vor dem Maison du Roi oder dem Broodhuis, wie es auf Flämisch hieß, stehen und betrachtete mit dem Kopf im Nacken dessen reich verzierte, symmetrische Renaissancefront. Gelächter und Gesprächsfetzen verschiedener Passantengruppen streiften sie. Zu dieser Jahreszeit streiften mehr Belgier als Touristen über den Platz, die meisten von ihnen waren nach einem Kneipenbesuch freundlich und entspannt.
    Sie schwieg eine lange Zeit, bis sie schließlich leise und grimmig sagte: »Wenn ich gewinne, kann ich hierbleiben. Wir brauchen jemanden, der die Fusion der Gesellschaften leitet, außerdem die Teilverkäufe, die neue Corey Chocolate in Europa.«
    »Cade. Wieso solltest du das tun? Wenn du Corey Europe doch gar nicht leiten willst! Du wünschst dir doch verzweifelt, etwas anderes zu machen.«
    Sie biss sich auf die Lippe, hielt seinem Blick aber stand. »Weil ich hierbleiben will«, flüsterte sie.
    »Was hat es schon für eine Bedeutung, dass du hierbleibst, wenn du die Welt mitnimmst, der du entkommen möchtest?«
    Sie öffnete und schloss ihre Fäuste und bearbeitete dabei ihre Handflächen mit den Fingernägeln. »Sylvain«, flüsterte sie, als ob es sie schmerzte.
    »Was meinst du wohl, warum?«
    Es traf ihn wie ein körperlicher Schlag. »Meinetwegen? Du würdest meinetwegen etwas tun, das du nicht tun willst?«
    »Es ist ein Kompromiss. Ich bleibe hier. Und ich bleibe bei Corey.«
    »Was ist mit dir?«
    »Was?«
    »Versteh mich nicht falsch. Ich will dich hier haben. Aber wo bist du in alledem? Du bleibst meinetwegen hier, du bleibst eine Corey für deinen Vater und für Corey Chocolate. Was tust du um deinetwillen?«
    »Hierbleiben«, sagte sie leise. »Bei dir.«
    Er zog sie in seine Arme und hielt sie ganz fest, sein Herz machte Luftsprünge. »Davon abgesehen: Wenn du in einer Chocolaterie arbeiten möchtest, solltest du das auch tun.«
    Sie zog sich von ihm zurück, schob die Hände in ihre Jackentaschen und zog die Schultern hoch. »Ich kann diese Dinge wirklich gut. Und es ist ein Familienunternehmen, ich habe eine Menge Verantwortung für ziemlich viele Leute. Vielleicht hätte ich es wie meine Schwester machen und von vornherein jegliche Verantwortung ablehnen sollen. Aber nun habe ich nun mal die Verantwortung und … ich sehe keine andere Möglichkeit.«
    »Wieso nicht? Wenn du in der Lage bist, Fünf-Jahres-Pläne zu entwerfen und über das Gegenangebot für eine Fusion mit einer milliardenschweren Firma zu verhandeln, sollte es dir auch möglich sein, eine Strategie für deinen persönlichen Ausweg zu entwickeln, wenn du das willst. Du kannst mir nicht erzählen, du hättest nicht genug Köpfchen, um eine Lösung zu finden.«
    Cade zog die Augenbrauen zusammen und sah ihn lange und nachdenklich an, als ob sie sich in seinen Augen spiegeln wollte.
    Gut. Soweit er das beurteilen konnte, hatte er eine außerordentlich genaue Vorstellung von ihrem Charakter, von ihrer Intelligenz und ihrer Leidenschaft, und es würde ihr guttun, sich selbst noch einmal durch seine Augen zu betrachten.
    Er schaute lange auf sie hinunter, wie sie so dastand, auf der wunderschönen Grande Place, umgeben von Zunfthäusern. Ihre Absatzstiefel ließen sie bis an sein Kinn reichen, statt nur bis zu seinen Schultern, aber er bezweifelte, dass sie sie trug, weil sie das Bedürfnis hatte, größer zu sein. So wie diejenigen, die

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