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Ein sueßes Stueck vom Glueck

Ein sueßes Stueck vom Glueck

Titel: Ein sueßes Stueck vom Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Florand
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konzentrierte Energie zerbarst in einer Explosion des Glücks. »Sylvain.«
    Der Jubel darin nahm ihm den Atem. Sie verließ die Gruppe, als existiere sie gar nicht, ihre Arme hoben sich ihm in so offenkundiger Freude entgegen, als sie auf ihn zukam, dass der Wachmann nicht weiter versuchte, ihn aufzuhalten und ihn auf sie zugehen ließ. Die Frau, die ihn unlängst erzürnt und tiefes Misstrauen in ihm geweckt hatte, weil sie sich weigerte, ihn auch nur wie eine beiläufige Eroberung mit bises zu begrüßen, umschlang ihn mit den Armen und küsste ihn so voller Freude, dass er glauben mochte … ach, er würde alles Mögliche glauben.
    Wenn er darüber überhaupt je wieder nachdenken konnte. Im Augenblick wollte er nur ihren Kuss erwidern.
    »Du bist also hergekommen«, sagte sie, als sie endlich wieder zu sich kam. Und in völligem Widerspruch zu allem, was sie ausstrahlte, sagte sie: »Du hättest nicht kommen sollen. Du wirst dich langweilen.«
    Er antwortete mit einem kleinen, ungläubigen Lachen. Er wäre für die Erfahrung, die er gerade gemacht hatte, um die halbe Welt geflogen. Er hätte es selbst zwei Wochen vor Weihnachten oder Ostern getan, wenn er sich eigentlich keine Sekunde freinehmen konnte.
    »Warum bist du gekommen?« Sie warf ihm seine Entscheidung selbst dann noch vor, als sie ihren Körper an seinen presste, als könnte sie ihm niemals nah genug sein.
    Aber er hielt diese Eins-zu-Hundert-Chance in Händen, und er war nicht so dumm, sie ziehen zu lassen.
    Er beugte sich mit einem Lächeln zu ihr hinab, um ihr ins Ohr zu flüstern: »Um dir die Schuhe auszuziehen.« Letzte Nacht hatte ihn das Verlangen fast verrückt gemacht. Außerdem wollte er sichergehen, dass sie real war. Und etwas von ihrer Welt sehen. Und ihre Reaktion sehen, wenn er in ihre Welt spazierte.
    Sa réaction était magnifique.
    Sie schaute immer noch mit leuchtenden Augen zu ihm auf, sie glitzerten wie der verdammte, schwindelerregende Eiffelturm.
    Plötzlich wurde sie rot. Weil sie tatsächlich alles getan hatte, was er letzte Nacht von ihr verlangt hatte. Sylvain schenkte ihr ein äußerst bedächtiges Lächeln, und sie errötete noch mehr. Er zog sie fest an sich und spürte, wie ihn das augenblicklich erregte.
    Nicht gerade vorteilhaft in einem Raum voller Geschäftspartner. Er schob sie weit genug von sich fort, dass sie ihn nicht länger berührte, hielt sie aber weiter an den Hüften fest, um sein menschliches Schild nicht einzubüßen, ehe seine Erregung abgeklungen war.
    Als er sich wieder guten Gewissens den Blicken der Öffentlichkeit präsentieren konnte, schüttelte er den Firenze-Brüdern, die er bereits kannte, die Hand, ebenso wie ein paar anderen Leuten, die ihn plötzlich kennenlernen wollten. Zunächst amüsierte ihn das, weil ihm einleuchtete, dass jemand, der die Karriereleiter hinaufwollte, die Person kennenlernen wollte, die eine der Coreys küsste. Dann, mit etwas Verspätung, wurde die Erheiterung von Sorge überschattet. Es war ihm noch nie in den Sinn gekommen, dass er aufgrund der Tatsache, dass er mit Cade zusammen war, in ihrer Welt an Einfluss gewinnen könnte. Er musste herausfinden, wie er sinnvoll damit umging. Das war ein ernüchternder Gedanke. Der ihm eine hauchzarte Ahnung davon vermittelte, wie sie sich fühlen musste, mit all dieser Macht; der ihm zeigte, warum sie so darauf bedacht war, sich dessen immer bewusst zu sein und sich nicht einmal für einen kurzen Moment nur um das zu kümmern, was sie wollte, statt um die unzähligen Dinge, die sie mit ihrer Macht tun könnte oder sollte. Es grenzte an ein Wunder, dass ihre Selbstwahrnehmung dabei nicht völlig auf der Strecke geblieben war. Er erinnerte sich an die vielen Referenzen, die beim Googeln ihres Namens erschienen waren, sowohl im Hinblick auf Business- wie auf Charity-Aktionen. Er erinnerte sich an jede einzelne.
    Sie wusste nicht, wie sie sich all dem, das sie tun könnte oder sollte, entziehen sollte. Als er das Meeting verließ, damit sie es abschließen konnte, kam er sich vor, als hätte er sie im Treibsand im Stich gelassen, ohne ihr auch nur ein Seil zuzuwerfen.
    Er traf sich mit einem seiner Freunde auf ein belgisches Bier in einer Kneipe an der Place Sainte-Catherine, aber er fühlte sich dort die ganze Zeit über unwohl, weil ihn die irrationale Empfindung plagte, er müsse zurückgehen und sie retten. Und dabei wusste er, dass sie außer sich wäre, wenn er es auch nur versuchte.
    Cade stieß zu seiner großen

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