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Ein sueßes Versprechen

Ein sueßes Versprechen

Titel: Ein sueßes Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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und Rose hatten Esme mit Henny und Gibson zu dem Kloster begleitet. Sie hatten an den Toren gestanden, sich umarmt und geküsst – Esme hatte darauf bestanden, Rafe zu sich herunterzuziehen und auch ihn auf die Wange zu küssen. Dann war sie mit Henny hineingegangen. Loretta hatte neben Rafe gestanden und gewinkt, bis die Tür zum Konvent wieder zugeschwungen war und Esme eingesperrt hatte.
    Aber jetzt war Esme in Sicherheit, so sehr, wie sie es sein konnte, was eine Erleichterung war. Im Verlauf der Reise hatte Loretta ihre unverbesserliche und manchmal auch unmögliche Großtante aufrichtig ins Herz geschlossen.
    Obwohl der Himmel bedeckt war, standen die Wolken hoch am Himmel, sodass es nicht regnete. Der Tag war nicht so kalt wie der vorherige – es war ein guter Tag fürs Reisen.
    »Da sind wir.« Rafe beugte sich vor, als die Kutsche langsamer wurde, dann öffnete er den Schlag und stieg aus.
    Aus Gewohnheit suchte er mit den Augen die Umgebung ab, bevor er sich umdrehte und Loretta hinaushob. Er überließ es Hassan, Rose auf ähnliche Weise behilflich zu sein, und brachte Loretta zu der Anlegestelle der Loreley Regina , die im Wellengang auf dem Fluss leise schaukelte. Die Besatzung wartete schon auf sie und wollte rasch aufbrechen.
    »Ich hoffe nur, es geht ihr gut«, murmelte Loretta, als er ihr über die Gangway half.
    »Esme ist eine Überlebenskünstlerin. Sie wird Henny vermutlich in den Wahnsinn treiben, aber …« Er trat aufs Deck. »Sobald meine Mission beendet ist, werde ich nach London fahren und mich mit ihrem Mr. Montague treffen, und dann werde ich dem feinen Sir Charles Manning einen Besuch abstatten.«
    Loretta ging vor ihm zum Bug und sah ihn über die Schulter an.
    »Das wäre wirklich … sehr freundlich.«
    Er folgte ihr, die Augen auf sie gerichtet, und zuckte die Achseln.
    »Es ist das Mindeste, was ich tun kann, um ihr die vielen guten Dinge zu vergelten, die die Einmischung deiner ehrenwerten Verwandten mir beschert hat.«
    Sie schaute ihm ins Gesicht, las die Botschaft in seinem Blick, dann lächelte sie ihr geheimnisvolles Lächeln und blieb an der Reling stehen, um zuzuschauen, wie die Dächer von Bingen im Dunst verschwanden.
    Am frühen Nachmittag begannen sie mit der Fahrt durch die schwer befahrbare Strecke des Flusses, die in dem berüchtigten Binger Riff gipfelte. Der Rhein beschrieb eine Kehre nach Norden. Wo bislang das Ufer aus Weideland bestanden hatte, das sich bis zu den Hügeln im Hinterland erstreckte, weite freie Flächen, erhoben sich nun steile Felsen direkt zu beiden Seiten aus dem Wasser, und der Fluss, der bis zu dieser Stelle fast gemächlich dahinfloss, rauschte hier gurgelnd und schäumend hindurch und bildete an den Felsen Strudel, die das Schiff unerwartet erfassten.
    Julius und seine Mannschaft gingen mit den Herausforderungen mit einer Mischung aus Begeisterung und Abgeklärtheit um, prüften und justierten immer wieder die Segel neu und wechselten ständig die Position, um das Schiff sicher durch die Strömung zu bringen. Für sie war es fast so etwas wie ein Spiel, das kleine Schiff durch die gefährlichen Wasser zu steuern, eines, das sie genossen und das zu gewinnen sie sicher waren.
    Rafe stand neben Loretta an der Reling und verfolgte, wie der Fluss an ihnen vorbeiströmte. Die Schatten, die die Klippen warfen, verschluckten sie. Obwohl die Anhöhen ausgezeichnete Ausgucke waren, um die Schiffe auf dem Fluss zu beobachten, bewegten sie sich viel zu schnell, um irgendwelche Angriffe fürchten zu müssen. Er vermutete dass diese Tage, solange sie sich auf diesem gefährlichen Teilstück des Flusses befanden, die beiden letzten relativ sicheren Tage sein würden.
    Dass es ihnen überhaupt gelungen war, so weit auf dem Weg nach England zu kommen, ohne von den Sektenanhängern belästigt zu werden, war allein der weisen Entscheidung zuzuschreiben, auf Donau und Rhein zu reisen, sowie einer gehörigen Portion Glück. Er rechnete aber damit, dass ihnen das Glück nicht länger hold sein würde, wenn sie erst einmal Bonn erreicht hatten, wenn nicht sogar vorher.
    Bis dahin jedoch … wenn ihn die Zeit in der Armee irgendetwas gelehrt hatte, dann war es, dass das Leben zu kurz war, um eine gute Gelegenheit zu vergeuden.
    Er blickte zu Loretta und musterte ihr klares Profil.
    »Zieht sich deine Familie eigentlich für Weihnachten aufs Land zurück, oder bleibt ihr in der Stadt?« Er wollte es wissen, die Antwort würde später wichtig werden.
    Sie sah ihn

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