Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein sueßes Versprechen

Ein sueßes Versprechen

Titel: Ein sueßes Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
Vom Netzwerk:
das auf der Mitte des Weges zwischen dem Anwesen von Lorettas Schwester Margaret und Rafes Familie lag – ein Dorf, das Rafe und Loretta sich ausgesucht hatten und in dessen unmittelbarer Nähe sie ein weitläufiges Landgut gekauft hatten, das sie zu ihrem Zuhause machen wollten.
    In der ganzen Kirche gab es kein Frauenauge, das trocken geblieben wäre, als sie sich küssten, nachdem sie zu Mann und Frau erklärt worden waren, und sich dann umdrehten, um Hand in Hand und mit strahlendem Lächeln durch den Mittelgang zu schreiten. Die Freude auf ihren Gesichtern sprach beredt von dem Glück ihrer gemeinsamen Zukunft.
    So waren jetzt also alle verheiratet und in Dels und Deliahs Londoner Stadthaus zusammengekommen, um dem letzten Kapitel der Geschichte beizuwohnen, die sie zusammengebracht hatte.
    Der Prozess war langwierig gewesen, aber gerecht. Während des gesamten Verlaufes hatte die Angeklagte kein einziges Wort gesagt. Gleichgültig, angesichts der Art der Anklagepunkte, zusammen mit ihrem arroganten und zugleich verächtlich schweigsamen Auftreten und den Einzelheiten über ihre Abstammung waren die Zeitungen mit mehr als genug Nahrung versorgt.
    Sobald Alexandra Campbells Verbindung zum Earl of Shrewton allgemein bekannt geworden war, war die Öffentlichkeit dazu übergegangen, das Trio, das die Schwarze Kobra erschaffen und angeführt hatte, als »Shrewtons Schlangennest« zu bezeichnen. Dem Earl blieb nichts anderes übrig, als sich aus dem öffentlichen Leben zurückzuziehen und sich ins gesellschaftliche Exil zu begeben, sodass Kilworth, unberührt von dem Skandal und mit der Unterstützung von Wolverstone, St. Ives und den Grandes Dames der guten Gesellschaft, nun die Rolle des Oberhauptes der Familie ausfüllte.
    Wie Royce es vorhergesagt hatte, hatte Alexandra Campbells Hinrichtung einen neuen Zuschauerrekord aufgestellt.
    »Aber jetzt ist es vorbei.« Deliah erhob sich von ihrer eleganten Speisetafel. »Ich schlage vor, wir ziehen uns alle zusammen in den Salon zurück – die Herren dürfen gerne die Karaffen mitbringen. Es ist ein milder Abend, und dort sind die Fenster geöffnet – dort wird es viel angenehmer sein.«
    Emily, Linnet und Loretta erhoben sich und gesellten sich zu Deliah und gingen gemeinsam das kurze Stück über den Flur zu dem hübschen Salon, in dem sie sich vorhin schon versammelt hatten. Das Zimmer lag im ersten Stock und ging auf den Green Park hinaus. Über die französischen Fenster gelangte man auf einen Balkon mit Eisengeländer.
    Die Männer lächelten entspannt und standen ebenfalls auf. Sie griffen Deliahs Vorschlag auf und nahmen ihre Gläser mit, Del nahm die Karaffe mit Portwein und Rafe die mit dem Brandy, dann folgten sie ihren Damen.
    Als sie im Salon ankamen, hatten die Damen bereits Platz genommen und unterhielten sich angeregt über die jüngsten Vorkommnisse in der guten Gesellschaft. Die Karaffen wurden auf das Sideboard gestellt, und man schenkte sich ein, dann traten sie nach einem Blick auf die Gruppe vor dem Kamin auf den Balkon hinaus.
    Mit den vier Männern wirkte der Balkon gleich wesentlich schmaler. Die Rücken zum Fenster, standen sie Seite an Seite und blickten alle zum Sternenhimmel empor.
    »Der Abendhimmel und die Sterne sehen hier ganz anders aus als dort.«
    Keiner der anderen musste fragen, was Logan mit »dort« meinte.
    Sie schwiegen. Erinnerungen wurden wach.
    Dann hob Del sein Glas.
    »Auf Freunde, die nicht bei uns sind.«
    Gareth toastete den Sternen zu.
    »Nicht bei uns, aber unvergessen.«
    »Das nie«, murmelte Logan und hob sein Glas ebenfalls.
    Nach einer kurzen Pause hob auch Rafe seine Hand mit dem Glas.
    »Auf James MacFarlane, den wahren Helden, ohne den wir niemals den heutigen Tag gesehen hätten, ohne dessen Tapferkeit wir das Ende der Schwarzen Kobra nicht hätten herbeiführen können.« Die Augen in den samtig schwarzen Himmel gerichtet, sagte er: »Vale. Lebe wohl, James. Und ruhe in Frieden.«
    Er trank einen Schluck, dann leerte er sein Glas.
    Mit leisen »Ja, richtig. Auf James!« folgten die anderen seinem Beispiel.
    Stille legte sich über sie – eine Stille losgelassener Trauer und Bedauern in dem Wissen, dass die Rache erfolgt war, Versprechen gehalten worden waren. Gegenüber einem Mann, einem jüngeren Mann, als sie es waren, der für immer in ihrer Erinnerung leben würde.
    Dann spürten sie eine Bewegung hinter sich und drehten sich um.
    »Was tut ihr hier draußen?« Von der anderen Seite des Fensters

Weitere Kostenlose Bücher