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Ein Tag im Maerz

Ein Tag im Maerz

Titel: Ein Tag im Maerz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Thompson
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bis zu ihren kleinen Metallbasen heruntergebrannt waren, und das Wachs hatte sich in flüssiger Form am Boden der gläsernen Ständer gesammelt. Doch ganz hinten im Gastraum entdeckte er undeutlich eine funkelnde Ansammlung hoher, gerade erst entzündeter Kerzen. Dahinter hing eine gewaltige Lichterkette, die strahlte wie die Funken eines Feuerwerks. Sehr schön sah es aus. Adam fragte sich allerdings, was es damit auf sich hatte.
    »Nicht ganz«, sagte Bryony. Sie lächelte nervös. Ihr Haar hatte sie zu einem Zopf geflochten und trug ein kurzes, schwarzes Kleid mit grauen Halbstiefeln. Diesen Look à la griechische Göttin kombinierte sie mit ihrer üblichen Anmut.
    Sie wirkte auch gesünder, stellte Adam fest. Auf ihren Wangen war ein gewisses Strahlen, als schliefe sie besser oder esse mehr oder so etwas.
    »Okay«, sagte Adam. Unvermittelt wurde ihm klar, dass er im Begriff stand, mit einem Paar Turnschuhe von Converse und einem T-Shirt mit dem Aufdruck »Ich komme gern zur Sache« ein extrem feines Restaurant zu betreten. Rasch zog er den Reißverschluss seiner Kapuzenjacke hoch.
    Bryony ging vor ihm hinein. Drinnen sah es wunderschön aus. Eine junge Frau mit kurzem braunen Haar lächelte Bryony an, als würden sie einander gut kennen. Sie sah aus wie Audrey Hepburn. Das Lächeln war ein wissendes Lächeln, als erweisesie Bryony einen großen Gefallen, weil sie zusammen etwas durchgestanden hatten.
    Adam mochte es nicht, wenn jemand wissend lächelte. Es bedeutete immer, dass etwas bevorstand   – sei es der Auftritt einer Stripperin oder eine Kopfnuss. Etwas Gutes war es allerdings nur selten.
    Ihm sank das Herz, als er begriff, dass es sich vermutlich um ihr letztes gemeinsames Essen handelte. Bryony würde eine schwache Entschuldigung vorbringen, dass sie ihn so viele Wochen zuvor hatte abblitzen lassen, und behaupten, dass sie ihn mochte, aber nicht auf diese Art, und dass sie einander für eine Weile nicht wiedersehen könnten, weil sie   F   R   E   I   R   A   U   M   brauchte   …
    Es war ganz offensichtlich. Adam stieß einen lauten, tiefen Seufzer aus wie ein müder Hund.
    »Hallo, und willkommen, ihr beiden«, sagte die Frau. Sie hielt zwei Speisekarten, die in Leder eingebunden waren und teuer aussahen.
    »Hallo«, kiekste Adam und war sofort auf sich wütend, dass seine Stimme sich wieder einmal einen absolut unpassenden Augenblick ausgesucht hatte, um in die Pubertät zurückzufallen.
    Bryony begann zu kichern.
    »Bitte folgen Sie mir«, sagte die Frau. Sie führte sie in den hinteren Teil des Restaurants zu dem atemberaubenden Spiel aus Lichtern und Kerzenflämmchen. Inmitten des Lichtscheins stand ein einzelner Tisch für zwei mit einer einzelnen, gerade entzündeten Kerze im Zentrum.
    Adams Magen zog sich zusammen, und sein Blut rauschte ihm in den Ohren.
    Das war für ihn.
    Bryony lächelte ihn an und wirkte wenigstens doppelt so nervös wie zuvor. Sie wurden an den Tisch geführt. Adam schob sich vorsichtig zwischen den Kerzen hindurch, sorgsam bedacht, sich nicht in Brand zu setzen. Sie nahmen Platz, und es folgte eine unbehagliche halbe Minute, in der sie beide kein Wort sprachen.
    Adam entschied schließlich, damit aufzuhören, und sah hoch. »Es ist wunderschön hier   … ich danke dir«, sagte er. Er wusste nicht, was er dem noch hinzufügen sollte, und senkte den Kopf. Es war ein solch bedeutendes Statement. So dramatisch, aber auch aufmerksam. »Wie geht es dir, Bryony?«, fragte er dann, blickte wieder auf und sah ihr Gesicht im Schein der Kerzen.
    Er liebte sie aufrichtig.
    Sie hatte es nur für ihn vorbereitet.
    Auch wenn sie ihn nicht liebte.
    »Mir geht es tatsächlich richtig gut«, antwortete Bryony lächelnd, und ein Hauch von Heiterkeit schlich sich im gedämpften Licht über ihre Züge.
    »Gut. Bist du noch immer wütend auf mich?«, fragte er mit seinem frechen Lächeln und hoffte, sie könnte aus der ganzen Sache einen großen Scherz machen   – ein Ha-ha-ist-es-nicht-urkomisch-wenn-du-jemanden-angräbst-und-dann-erfährst-dass-deine-Gefühle-nicht-erwidert-werden? Ha-Scheiße-ha, dachte Adam.
    »Himmel, nein. Überhaupt nicht«, sagte Bryony.
    »Dann hoffe ich, du verübelst mir die Frage nicht: Warum sind wir hier? Du weißt schon, in diesem atemberaubenden Restaurant, bei Mitternacht, umgeben von so ungefähr achtzig Prozent der Milchstraße?«, fragte Adam und zog lächelnd eine Augenbraue hoch.
    Bryony senkte den Blick und lachte wieder. »Ich hoffe,

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