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Ein Tag im Maerz

Ein Tag im Maerz

Titel: Ein Tag im Maerz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Thompson
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die Augen blickte, sah er, dass sie mit Tränen des Glücks gefüllt waren.
    »Bryony«, sagte er, »was immer aus uns wird   – ob wir Freunde sind oder mehr   … du musst wissen, dass ich noch drei andere kleine Wörter für dich habe.«
    Bryony lächelte zaghaft und wischte sich eine Träne ab.
    »Ich liebe dich.«

48
    Das Telefon klingelte.

    Donnerstag, 17. Juni 2010
    Ealing, West-London
    14 Uhr 50
    Rita hielt Margot in den Armen und betrachtete ihr Gesichtchen. Die Kleine schlief fest, Mund und Stirn zuckten immer mal wieder, während sie von der Welt träumte, die sie erst noch erleben musste.
    Alles an ihr war klitzeklein. Ihre Lider waren winzig, ihre Lippen waren winzig, ihre Nase war ein Knöpfchen mitten im Gesicht. Ihre Haut war so weich, dass Rita sie kaum spürte, wenn sie sie berührte. Margot war das Schönste, was sie im Leben gesehen hatte.
    Rachel war oben in ihrem Zimmer, tigerte hin und her und wartete auf einen Anruf. Es war bald drei Uhr nachmittags. Um drei Uhr wollten sie anrufen. Rachel hatte das entsetzliche Gefühl, sie könnte die Rolle vielleicht nicht bekommen. Alles war so anders. Sie hatte gerade erst entbunden; seit Monaten hatte sie nicht proben können. Wenn sie die Rolle bekam, hatte sie nur drei Monate Zeit, um sie perfekt zu meistern. Und sie musste Beruf und Mutterschaft in Einklang bringen, eine jongleuristische Herausforderung sondergleichen.
    Sie hatte entsetzliche Angst.
    Das Einzige, was für sie sprach, war ihr Ruf. Ihre bisherigen Leistungen. Die Rezensionen und die Fotografien. Der Name,den sie sich gemacht hatte, bevor ihr Leben sich für immer änderte. Sie wünschte sich die Rolle so dringend, nicht nur, weil sie eine größere, bessere Rolle wollte, sondern weil sie beweisen wollte, dass nicht alles vorüber war, nur weil sie eine Tochter hatte. Rachel fand, dass sie es den Tausenden anderer Frauen in ähnlichen Situationen einfach schuldig war, die keine Ballerinas oder Promis waren, sondern werdende Mütter, die in Büros und Krankenhäusern und Geschäften arbeiteten und auch einen Beruf und ein ungewohntes neues Leben unter einen Hut bringen mussten. Oft allein.
    Als sie herausgefunden hatte, dass sie schwanger war, hatte sie nur wenige Stunden gebraucht, um ihre Entscheidung zu fällen. Rachel hatte ihren Stolz heruntergeschluckt und war geradewegs nach Ealing gefahren, um zum ersten Mal seit langer Zeit mit ihrer Mutter zu sprechen.
    Ihre Eltern waren ihr wie immer die beste Stütze gewesen, die sie sich wünschen konnte, und hatten sie mit offenen Armen empfangen. Und Rachel hatte begriffen, dass ihr Leben, so unkonventionell es auch war, funktionieren konnte. Okay, leicht wäre es nicht, doch als das Gesicht ihrer Mutter in unausgesprochener Vergebung zusammengeschmolzen war, kaum dass sie Rachel auf der Schwelle stehen sah, hatte Rachel keinen weiteren Beweis mehr gebraucht.
    Ein Ich vergebe dir blieb unausgesprochen, doch die drei kleinen Wörter tanzten über das Gesicht ihrer Mutter. Rachel erkannte daran, dass Rita und Edward sie mehr liebten als alles auf der Welt. Und sie wusste auch, dass sie mehr gar nicht brauchte.
    Richard war über die Existenz seiner Tochter im Bilde. Er hatte versucht, Rachel davon zu überzeugen, andere Möglichkeiten in Betracht zu ziehen, darunter auch die Adoption, doch für sie war die einmal getroffene Entscheidung unumstößlich gewesen. Ihr Leben war nicht den Weg gegangen, den sie erwartet hatte, doch nun besaß sie eine neue Verantwortung, und die erschien ihr als das Richtige. Auf seine Weise versuchte Richard so viel Unterstützung zu geben, wie er konnte, doch er trödelte im Hintergrund herum, unschlüssig, was er sagen oder tun sollte. Er würde Margot so oft oder so selten sehen, wie er wollte, und er zeigte seinen Beistand finanziell. Rachel brauchte jedoch von ihm nichts mehr.
    Das Telefon klingelte. »Hallo. Ist dort Rachel Matthew?«
    Sie setzte sich schwerfällig aufs Bett und biss in ihre Lippe, blickte zur Decke hoch und hoffte. Fieberte. Betete.
    »Ja, ich bin dran.«
    »Hallo, Rachel. Marc hier.«
    Rachels Magen krampfte sich nervös zusammen. Jetzt war ein wichtiger Schlüsselmoment ihrer Karriere gekommen.
    »Wir haben sehr sorgfältig darüber nachgedacht. Die Entscheidung ist uns schwergefallen. Nach zahlreichen Gesprächen sind wir hier zu einem Ergebnis gekommen, und ich wollte Sie wissen lassen, dass Ihre Bewerbung erfolgreich war.«
    Vor Rachels innerem Auge ging ein Feuerwerk los, und ihr

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