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Ein talentierter Lügner (Romeo & Julian) (German Edition)

Ein talentierter Lügner (Romeo & Julian) (German Edition)

Titel: Ein talentierter Lügner (Romeo & Julian) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sage Marlowe
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Bartstoppeln und modisch zerzaustem Haar bevorzugte, verstand Julian den Gedanken dahinter durchaus und wusste ihn zu schätzen. Der Anzug den Romeo trug war das modische Äquivalent zu dem Haus in dem Townsend lebte.
    Julian konnte es kaum erwarten , Romeo in den Verhörraum zu bringen und obwohl er ihn nur allzu gerne auf der anderen Seite des Tisches gesehen hätte, wollte er ihn doch noch einmal während eines Verhörs erleben. Er hatte ein persönliches Interesse daran entwickelt zu sehen, wie Romeo die Aufgabe anpackte wenn der Verdächtige nicht seinesgleichen war, sondern ein bis dahin respektables Mitglied der Gesellschaft. Bisher erweckte Romeo jedenfalls den Eindruck als sei er durchaus imstande es mit den Steve Townsends dieser Welt aufzunehmen.
    „Wie willst du es machen?“ Romeos raue Stimme unterbrach seine Gedanken. Er hatte den Kopf in Julians Büro gesteckt ohne einzutreten, so als müsse er gleich weiter. In der Hand hielt er eine Tasse Kaffee und das übliche freche Glitzern war in seine Augen zurück gekehrt. Tja, Romeo hatte ja auch allen Grund fröhlich zu sein, oder etwa nicht? Die letzte Nacht war immerhin sehr erfolgreich für ihn gewesen. Nicht jetzt, Junge . Dies war nicht der Zeitpunkt um das Thema anzuschneiden, ermahnte Julian sich.
    „Hmm. Ich denke die ‚guter Bulle, böser Bulle‘-Nummer hat letztes Mal ganz gut geklappt“, sagte er. „Vielleicht sollten wir die wieder benutzen.“
    Romeo zuckte die Schultern. „Ist mir recht. Darf ich dieses Mal der böse Bube sein?“
    „Bist du das nicht sowieso?“
    Romeo runzelte die Stirn und blinzelte, also hatte er offensichtlich verstanden, dass er gehen konnte. Wahrscheinlich hatte er auch den anklagenden Unterton bemerkt, der sich in Julians Stimme geschlichen hatte. Er sagte jedoch nichts sondern nickte Julian kurz zu und ging dann weiter zu Baxter.
     
    * * * *
     
    Zehn Minuten später standen sie in dem kleinen Raum, der die Elektronik beherbergte und zur Beobachtung diente und sahen zu wie Townsend im Verhörraum hin und her schritt.
    „Was denkst du?“ fragte Julian als er den Rest seines Kaffees hinuntergeschluckt hatte.
    Romeo spitzte die Lippen, dann sagte er „Schwer zu sagen. Er ist nervös, was aber nicht unbedingt bedeutet, dass er etwas zu verbergen hat. Den meisten Leuten wäre es nicht ganz wohl in einer solchen Situation, nehme ich an. Schließlich wird man nicht jeden Tag auf einen Plausch ins Hauptquartier des FBI eingeladen.“
    „Dir scheint es nichts auszumachen , hier zu sein“, bemerkte Julian mit einem kleinen bisschen Bitterkeit in der Stimme.
    Romeo zuckte nicht mit der Wimper. „Vielleicht kann ich mich nur gut verstellen.“
    „Oh, dessen bin ich mir sicher. Sollen wir?“
    Bevor Romeo antworten konnte , war Julian schon auf dem Weg in den Verhörraum und zu dem armen Mr. Townsend, der schon seit einer guten halben Stunde hatte warten müssen. Erstaunlich welche Auswirkungen eine unbestimmte Zeit, die man alleine in einem engen Zimmer mit kahlen, grauen Wänden verbrachte, auf die Psyche hatte. Selbst bei unschuldigen Personen stellte sich eine gewisse Beunruhigung ein. Bei denjenigen, die tatsächlich etwas angestellt hatten, war es der beste Weg, ihrer Schale den ersten Knacks zu verpassen.
    Mit einem breiten Lächeln im Gesicht betrat Julian den Raum. „Mr. Townsend. Vielen Dank, dass Sie gekommen sind. Ich bin Special Agent Julian Harris. Das ist mein Berater, Paris Moore.“
    Der große, dunkelhaarige Mann starrte ihn an. „Ich hatte ja wohl kaum eine Wahl, oder? Allerdings verstehe ich wirklich nicht, warum ich überhaupt hier sein soll. Ich habe der Polizei bereits alles gesagt, was ich weiß. Zweimal“, betonte er mit erhobenen Augenbrauen.
    „Tja, also, ich fürchte Ihre Gegenwart ist erforderlich da wir noch ein paar weitere Fragen haben. Es ist aber nichts, worüber Sie sich Sorgen machen müssen, nur eine Formsache. Davon abgesehen wollten wir Ihnen natürlich die gute Nachricht persönlich überbringen.“
    Townsend sah überrascht auf. „Gute Nachricht? Welche gute Nachricht?“
    Auf ein knappes Nicken von Julian hin verließ Romeo seinen Posten im Hintergrund und näherte sich Townsend.
    „Wir glauben, Ihr Gemälde wiedergefunden zu haben, Sir“, sagte er. Sein charmantes, harmloses Lächeln wirkte täuschend echt. Er sah aus, als versuche er Townsend ein Auto zu verkaufen, oder vielleicht gar ein Haus, aber keineswegs als wolle er ihn eines Verbrechens

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