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Ein Todsicherer Job

Ein Todsicherer Job

Titel: Ein Todsicherer Job Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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Halswirbel knacken.
    »Ihr letzter Wunsch«, sagte Vern.
    Jane rührte sich nicht und sagte auch nichts. Da ein Schleier vor ihren Augen hing, konnte Charlie ihren Gesichtsausdruck nicht deuten, aber er vermutete, dass sie versuchte, mit ihrem Laserblick Löcher in seine Halsschlagader zu brennen.
    »Wissen Sie, Vern, das wäre reizend, aber könnten wir das vielleicht verschieben? Wir haben gerade meine Mutter beerdigt, und ich muss noch einiges mit meinem Bruder besprechen. «
    »Selbstverständlich«, sagte Vern. »Und es muss auch kein Doughnut sein, falls Sie auf Ihre Figur achten. Vielleicht ein Salat, ein Kaffee, ganz egal.«
    »Klar«, sagte Jane, »wenn Mom es so wollte. Ich ruf Sie an. Aber Charlie hat Ihnen schon gesagt, dass ich lesbisch bin, oder?«
    »Oh, mein Gott«, sagte Vern. Fast klappte er vor Begeisterung zusammen, bis ihm wieder einfiel, dass er sich auf einer Beerdigungsfeier befand und er sich öffentlich einen flotten Dreier mit der Tochter der Verblichenen vorstellte. »Verzeihung«, heulte er.
    »Wir sehen uns, Vern«, sagte Charlie, während seine Schwester ihn in die kleine Küche des Clubhauses manövrierte. »Ich schicke Ihnen eine Mail wegen dieser anderen Sache.«
    Sobald sie hinter der Ecke zur Küche verschwunden waren, boxte Jane Charlie an den Solarplexus, dass ihm die Luft wegblieb.
    »Was hast du dir dabei gedacht?«, fauchte Jane. Sie schob ihren Schleier zurück, damit er sehen konnte, wie sauer sie war, für den Fall, dass die schlagkräftige Botschaft bei ihm nicht richtig angekommen war.
    Charlie keuchte und lachte gleichzeitig. »Mom wollte es doch so.«
    »Meine Mom ist gerade gestorben, Charlie.«
    »Ja«, sagte Charlie, »aber du hast ja keine Ahnung, was du für diesen Mann da eben getan hast.«
    »Tatsächlich?« Jane sah ihn fragend an.
    »Diesen Tag wird er nie vergessen«, sagte Charlie. »Der Typ wird nie wieder eine sexuelle Phantasie haben, bei der du nicht durchs Bild spazierst, vermutlich mit geliehenen Schuhen.«
    »Und das findest du nicht gruselig?«
    »Na ja, schon. Du bist meine Schwester, aber für Vern ist es ein zukunftsweisender Moment.«
    Jane nickte. »Du bist ein guter Mensch, Charlie, dass du auf so einen kleinen Fremdling aufpasst.«
    »Ja, na ja, weißt du... «
    »Dafür, dass du so ein Arsch bist!«, sagte Jane und boxte Charlie noch mal an den Solarplexus.
    Während er um Luft rang, hatte Charlie sonderbarerweise das Gefühl, als wäre seine Mutter – wo sie auch sein mochte – bestimmt zufrieden mit ihm.
    Bye, Mom , dachte er.

 
     
     
     
     
     
     
     
    Wir treffen uns am Morgen,
    Der Tod und ich –
    Und stoßen werde ich sein Schwert In einen, der hellwach ist.
     
    Dag Hammarskjöld

 
     
     
     
    ALVIN UND MOHAMMED
     
    Als Charlie nach der Beerdigung seiner Mutter nach Hause kam, wurde er an der Tür von zwei auffällig großen, auffällig euphorischen Rüden in Empfang genommen, die nun, nachdem sie nicht mehr über Sophies Liebesgeisel wachen mussten, ihrer Zuneigung und Freude hinsichtlich der Rückkehr ihres Herrchens in vollem Umfang Ausdruck verleihen konnten. Allgemein herrscht Einigkeit darüber (ein Umstand, dem auch in den Bestimmungen der Amerikanischen Hundezüchtervereinigung Rechnung getragen wird), dass man erst richtig ans Bein gerammelt wurde, wenn einen zwei ausgewachsene Zweihundert-KiloHöllenhunde in die Knie gefickt haben (Paragraph 5, Absatz 7: Normen für Knierammeln und Rumschubbern). Und obwohl er am Morgen vor seiner Abreise aus Sedona ein extrastarkes Deodorant benutzt hatte, musste Charlie feststellen, dass er sich nicht mehr so ganz frisch fühlte, nachdem ihn zwei glibschige Hundepimmel wiederholt unter den Achseln gerubbelt hatten.
    »Sophie, ruf sie zurück! Ruf sie zurück!«
    »Die Hündchen tanzen mit Daddy.« Sophie kicherte. »Tanz, Daddy! «
    Mrs. Ling hielt Sophie die Augen zu, um ihr den abscheulichen Anblick ihres Vaters auf seinem unfreiwilligen Ausflug in die Welt der Sodomie zu ersparen. »Gehen und waschen Hände, Sophie. Du essen Mittag, solange Daddy sein mit diese Schicksen schamlos.« Unwillkürlich nahm Mrs. Ling eine kurze Einschätzung des monetären Wertes feuchter, roter Hundelümmel vor, die sich wie kolbengetriebene Lippenstifte eines Leviathans am feinen Hemd ihres Arbeitgebers rieben. Der Kräuterkrämer in Chinatown würde ein Vermögen für ein Pulver aus Alvins und Mohammeds getrockneten Pimmeln zahlen. (Die Männer in ihrer Heimat taten alles, um ihre Manneskraft

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