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Ein Todsicherer Job

Ein Todsicherer Job

Titel: Ein Todsicherer Job Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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zu diesem Ensemble? Was meinst du, Lazarus?«
    Lazarus, der normalerweise allen Nichtkeks-Kreaturen – ob groß, ob klein – gegenüber tolerant war, knurrte das Eichhörnchen an, das Hühnerbeine zu haben schien, die unter seinem Rock herausragten, was – nun ja – schon seltsam war.
    Knurrend wurde Bummer wach, wand sich und kam aus seinem wollenen Schlafgemach hervor wie Grendel aus seinem Bau. Augenblicklich erlitt er einen cholerischen Bellanfall, als wollte er sagen: Ihr da, falls ihr es noch nicht gemerkt haben solltet – da drüben durchwühlt ein Eichhörnchen im Ballkleid den Müll, und ihr zwei sitzt nur da wie zwei Zementlöwen vor der Bücherei! Kaum war die Botschaft hinausgebellt, da war er auch schon unterwegs, ein flauschiges Eichhörnchensuchgeschoss, einzig und allein versessen auf die Vernichtung alles Nagenden.
    »Bummer! «, rief der Kaiser. »Warte!«
    Zu spät. Das Eichhörnchen hatte versucht, die Außenwand eines Backsteinbaus hinaufzufliehen, blieb jedoch mit dem Rock an der Dachrinne hängen und fiel wieder hinunter in die Gasse, als Bummer eben im vollen Galopp war. Da nahm das Eichhörnchen eine Latte von einer zerbrochenen Palette und holte damit nach seinem Angreifer aus, der gerade noch rechtzeitig ausweichen konnte, um keinen Nagel ins Auge zu bekommen.
    Knurren folgte.
    In diesem Moment fiel dem Kaiser auf, dass die Hände des Eichhörnchens echsenartig und die Fingernägel hübsch rosig bemalt waren, passend zum Kleid.
    »So was sieht man nicht alle Tage«, sagte der Kaiser. Lazarus bellte zustimmend.
    Das Eichhörnchen ließ die Latte fallen und sprang zur Straße, bewegte sich anmutig auf seinen Hühnerbeinen, raffte den Rock mit Echsenhänden. Bummer hatte sich von seinem anfänglichen Schock ob des Waffen schwingenden Hörnchens erholt (etwas, das er bisher nur aus Hundealbträumen kannte, wenn er spätabends von einem wohlmeinenden Pizzafahrer eine fette Teigtasche bekommen hatte) und hetzte dem Eichhörnchen nach, dicht gefolgt vom Kaiser und von Lazarus.
    »Bummer! Nicht«, rief der Kaiser, »das ist kein normales Eichhörnchen! «
    Da Lazarus nicht wusste, wie man »Was du nicht sagst« bellte, blieb er abrupt stehen und sah den Kaiser an.
    Das Hörnchen flitzte aus der Gasse und sprang in den Rinnstein, ließ sich auf alle viere fallen. Als er eben an die Ecke kam, sah der Kaiser gerade noch ein rosa Kleidchen im Gully verschwinden, dicht gefolgt vom unerschrockenen Bummer. Der Kaiser hörte, wie das Bellen aus der Tiefe hallte und stetig leiser wurde, während der Terrier seiner Beute ins Dunkel folgte.
     
    RIVERA
     
    Nick Cavuto setzte sich Inspector Rivera mit einem mülleimerdeckelgroßen Teller Bisoneintopf gegenüber. Sie aßen in Tommy ’ s Joynt zu Mittag, einem Lokal der alten Schule an der Van Ness Street, wo man noch futtern konnte wie bei Muttern: täglich Falscher Hase, gefüllter Truthahn und Bisoneintopf, und im Fernseher über dem Tresen liefen die Spiele von Mannschaften aus San Francisco.
    »Was?«, sagte der große Cop, als er merkte, dass sein Partner die Augen verdrehte. »Scheiße, was?«
    »Der Bison war mal fast ausgestorben«, sagte Rivera. »Kommen deine Vorfahren aus der Prärie, oder was?«
    »Extraportion für Gesetzeshüter. Wer schützen und dienen will, braucht Proteine.«
    »Einen ganzen Bison?«
    »Kritisiere ich deine Hobbys?«
    Rivera betrachtete sein halbes Truthahnsandwich mit dem Becher Bohnensuppe, dann Cavutos Eintopf, dann sein Minisandwich, dann wieder den Monstereintopf. »Meinem Mittagessen ist es peinlich«, sagte er.
    »Geschieht dir Recht. Meine Rache für deine italienischen Anzüge. Ich bin jedesmal begeistert, wenn mich die Leute am Tatort für das Opfer halten.«
    »Du könntest dir ein Bügeleisen kaufen, oder ich könnte meinen Kumpel bitten, dir ein paar hübsche Anzüge rauszusuchen.« »Deinen Kumpel, den Serienkiller? Nein, danke.«
    »Er ist kein Serienkiller. Er hat ein paar schräge Sachen laufen, aber er ist kein Mörder.«
    »Genau das können wir brauchen – noch mehr schrägen Scheiß. Was hat er denn nun eigentlich gemacht, dass du schießen musstest?«
    »Genau wie ich gesagt habe. Ich kam vorbei, und ein Typ hat ihn bedroht und versucht, ihn auszurauben. Ich habe meine Waffe gezogen und dem Angreifer gesagt, dass er stehen bleiben soll. Der hat auf mich gezielt, und da habe ich geschossen.«
    »Na, klar. Du hast in deinem ganzen Leben noch nicht neunmal nacheinander daneben geschossen. Was ist

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