Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Todsicherer Job

Ein Todsicherer Job

Titel: Ein Todsicherer Job Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
Vom Netzwerk:
alles gut gehen, falls aber nicht, musst du Sophie nehmen und eine Weile aus der Stadt verschwinden. Ich meine rauf in die Berge. Außerdem habe ich dir einen Brief geschickt, in dem ich alles erkläre, zumindest, soweit ich es weiß. Mach ihn nur auf, falls was passiert, okay?«
    »Es sollte lieber nichts passieren, du Blödmann. Ich hab gerade Mom verloren, und ich... wieso, zum Teufel, redest du so, Charlie? In was für Schwierigkeiten steckst du denn?«
    »Ich kann es dir nicht sagen, Jane. Du musst mir glauben, dass ich in dieser Sache keine Wahl hatte.«
    »Wie kann ich helfen?«
    »Indem du genau das tust, was du tust. Indem du dich um Sophie kümmerst, damit sie in Sicherheit ist, und indem du dafür sorgst, dass die Höllenhunde immer bei ihr sind.«
    »Okay, aber dir sollte besser nichts zustoßen. Cassie und ich wollen heiraten, und ich will, dass du mich zum Altar führst. Und außerdem will ich deinen Smoking leihen. Es ist doch ein Armani, oder?«
    »Nein, Jane.«
    »Du willst mich nicht zum Altar führen?«
    »Nein, nein, das ist es nicht. Ich würde sie dafür bezahlen, dass sie dich nimmt. Das ist es nicht.«
    »Dann findest du also nicht, dass Homosexuelle heiraten sollten, ja? Endlich kommst du damit raus. Ich wusste es...«
    »Ich finde einfach nur, Homosexuelle sollten nicht in meinem Smoking heiraten.«
    »Oh«, sagte Jane.
    »Du wirst meinen Armani-Smoking tragen, und ich muss mir irgendein Scheißding mieten oder neu und billig kaufen, und dann sehe ich bis ans Ende aller Zeiten auf den Hochzeitsfotos wie ein Landei aus. Ich weiß, wie gern Ihr Leutchen Hochzeitsfotos herumzeigt. Es ist wie eine Krankheit.«
    »Mit ›Ihr Leutchen‹ meinst du Lesben?«, sagte Jane und klang sehr nach einer Staatsanwältin.
    »Ja, ich meine Lesben, Dumpfbacke«, sagte Charlie und klang sehr nach einem feindlich gesonnenen Zeugen.
    »Oh, okay«, sagte Jane. »Es ist meine Hochzeit. Ich denke, ich kann mir auch einen Smoking kaufen.«
    »Das wäre nett«, sagte Charlie.
    »Ich sollte mir die Hosen sowieso am Hintern etwas rauslassen«, sagte Jane.
    »Na also, geht doch.«
    »Dann kann ich mich darauf verlassen, dass du mich zum Altar führst?«
    »Ich werde mein Bestes tun. Meinst du, Cassandra lässt mich mein kleines, jüdisches Mädchen mitbringen?«
    Jane lachte. »Ruf mich stündlich an«, sagte sie.
    »Das werde ich bestimmt nicht tun.«
    »Okay, dann sooft du kannst.«
    »Ja«, sagte Charlie. »Bye.« Er lächelte vor sich hin, rollte aus dem Bett und fragte sich, ob es wohl das letzte Mal wäre, dass er es tat. Lächeln.
     
    Charlie duschte, aß ein Erdnussbutter-Marmeladen-Sandwich und stieg in einen Tausend-Dollar-Anzug, für den er nur vierzig bezahlt hatte. Ein paar Minuten humpelte er im Schlafzimmer herum und kam zu dem Schluss, dass sich sein Bein ganz gut anfühlte und er auf den Gehgips verzichten konnte, also ließ er ihn auf dem Boden neben dem Bett liegen. Dann setzte er eine Kanne Kaffee auf und rief Inspector Rivera an.
    »Es war ein echter Scheißtag«, sagte Rivera. »Charlie, Sie sollten Ihre Tochter nehmen und aus der Stadt verschwinden.«
    »Das kann ich nicht. Hier geht es um mich. Sie halten mich doch auf dem Laufenden, oder?«
    »Versprechen Sie, dass Sie keine Dummheiten machen und den Helden spielen?«
    »Das ist in meinen Genen nicht vorgesehen, Inspector. Ich ruf Sie an, wenn ich was sehe.«
    Charlie legte auf, hatte keine Ahnung, was er machen sollte, fühlte sich aber so, als müsste er was tun. Er rief bei Jane an, um Sophie Gute Nacht zu sagen.
    »Ich wollte dir nur sagen, dass ich dich sehr lieb habe, meine Süße.«
    »Ich dich auch, Daddy. Wieso rufst du an?«
    »Wieso? Bist du in einem Meeting, oder was?«
    »Wir essen gerade Eis.«
    »Das ist schön. Hör zu, Sophie, Daddy hat was Wichtiges zu erledigen, und deshalb möchte ich, dass du ein paar Tage bei Tante Jane bleibst, okay?«
    »Okay. Brauchst du Hilfe? Ich hab Zeit.«
    »Nein, mein Schatz, aber vielen Dank.«
    »Okay, Daddy. Alvin guckt mein Eis an. Er sieht hungrig aus wie Bär. Ich muss auflegen.«
    »Hab dich lieb, Süße.«
    »Hab dich lieb, Daddy. «
    »Entschuldige dich bei Tante Cassie, dass du ›Antisemit‹ zu ihr gesagt hast.«
    »Na gut.« Klick.
    Sie legte einfach auf. Sein Augapfel, das Licht seines Lebens, sein ganzer Stolz, legte einfach auf. Er seufzte, fühlte sich aber besser. Herzschmerz ist der normale Lebensraum des Betamännchens.
    Charlie nahm sich in der Küche ein paar Minuten Zeit, die

Weitere Kostenlose Bücher