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Ein Todsicherer Job

Ein Todsicherer Job

Titel: Ein Todsicherer Job Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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Klinge seines Stockdegens am elektrischen Dosenöffner zu schärfen, den Rachel und er zur Hochzeit bekommen hatten, dann machte er sich auf den Weg, um nach dem Laden zu sehen.
    Sobald er die Tür zur Hintertreppe aufgemacht hatte, hörte Charlie sonderbare, animalische Laute von unten aus dem Laden. Es klang, als kämen sie aus dem Hinterzimmer. Es war dunkel, aber vom Laden her fiel Licht herein. Waren sie schon da? In gewisser Weise beantwortete es die Frage, was er unternehmen sollte.
    Er zog den Degen aus seinem Stock und schlich gebückt die Treppe hinunter, trat vorn auf die Stufen, damit es nicht so quietschte. Auf halbem Weg sah er, was die animalischen Laute von sich gab, und er schreckte zurück, taumelte fast die halbe Treppe rückwärts wieder hinauf.
    »Gütiger Gott!«
    »Irgendjemand musste es tun«, sagte Lily. Sie saß rittlings auf Ray Macy, hatte ihren karierten Faltenrock (glücklicherweise) über ihn drapiert und verdeckte die Teile, die Charlie dazu veranlasst hätten, sich die Augen auszustechen, was er vermutlich trotzdem tun würde.
    »Das stimmt«, stimmte Ray ihr hechelnd zu.
    Charlie spähte ins Hinterzimmer. Sie waren immer noch dabei, Lily ritt auf Ray wie auf einem mechanischen Bullen, und eine nackte Brust war aus ihrem Kochkittel gehüpft.
    »Er war so niedergeschlagen«, sagte sie. »Als ich kam, hat er sich Knutschflecke mit dem Staubsauger gemacht. Es ist zum Wohle aller, Charlie.«
    »Dann hört jetzt auf damit!«, sagte Charlie
    »Nein, nein, nein, nein, nein«, sagte Ray.
    »Es ist für einen guten Zweck«, sagte Lily.
    »Weißt du, Lily«, sagte Charlie und hielt sich die Augen zu, »du solltest deine Wohltätigkeit woanders zeigen, vielleicht bei der Heilsarmee.«
    »Die Typen will ich nicht ficken. Die meisten sind eklige Alkoholiker und stinken. Ray ist wenigstens sauber.«
    »Ich meinte nicht: Mach es einem! , ich meinte: Mach mit! Bimmel mit dem Glöckchen an der roten Sammelbüchse. Himmelarsch! «
    »Ich bin sauber«, sagte Ray.
    »Du hältst den Mund«, sagte Charlie. »Sie könnte ohne weiteres deine Tochter sein.«
    »Er war selbstmordgefährdet«, sagte Lily. »Vielleicht rette ich ihm das Leben.«
    »Tut sie«, sagte Ray.
    »Halt den Mund, Ray«, sagte Charlie. »Das ist jämmerlicher, verzweifelter Mitleidsex, nicht mehr und nicht weniger.«
    »Das weiß er«, sagte Lily.
    »Ist mir egal«, sagte Ray.
    »Außerdem mache ich es für unsere gemeinsame Sache«, sagte Lily. »Ray hat dir was verschwiegen.«
    »Hab ich?«, sagte Ray.
    »Was?«, sagte Charlie.
    »Er hat eine Frau gefunden, die alle Seelenschiffchen aufkauft. Sie war bei den Klienten, die dir entgangen sind. Irgendwo in Mission. Er wollte dir nichts davon erzählen.«
    »Ich weiß überhaupt nicht, wovon du redest«, sagte Ray. Dann fügte er hinzu: »Schneller, bitte.«
    »Gib ihm die Adresse«, sagte Lily.
    »Lily«, sagte Charlie, »das muss doch jetzt nicht sein.« »Nein«, sagte Ray.
    Man hörte ein lautes Klatschen. Charlie schlug die Augen auf. Sie waren noch da, noch immer dabei, doch Rays Wange leuchtete hellrot, und Lily machte sich bereit, noch einmal zuzuschlagen.
    »Gib sie ihm!«
    »Sie wohnt an der Guerrero Street, zwischen 18th und 19th. Ich weiß die Nummer nicht, aber es ist ein großes, grünes Haus. Nicht zu übersehen. Buddhistisches Zentrum des Diamantwegs.«
    BATSCH!
    »Au, ich hab’s ihm doch gesagt«, heulte Ray.
    »Das war dafür, dass du die Adresse nicht weißt, du WURM!«, sagte Lily. Dann zu Charlie gewandt: »Jetzt weißt du’s, Asher. Ich will eine leitende Funktion, wenn du die Unterwelt übernimmst!«
    Charlie dachte, wenn er die Macht übernahm, würde er wohl zuallererst Das Große Bunte Buch des Todes erweitern, damit darin auch stand, wie man mit solchen Situationen fertig wurde. Stattdessen aber sagte er: »Soll sein, Lily. Du wirst zuständig für Modediktat und Folter.«
    »Cool«, sagte Lily. »Entschuldige, Asher, ich muss das hier zu Ende bringen.« Dann zu Ray: »Hörst du mich? Keine Flanellhemden mehr, du Knecht.« BATSCH!
    Das Grunzen, das Ray von sich gab, nahm an Frequenz und Intensität zu.
    »Klar«, sagte Charlie, »ich nehm einfach die andere Tür.« »Wir sehen uns«, sagte Ray.
    »Ich werde keinem von euch beiden jemals wieder in die Augen sehen, okay?«
    »Klingt gut, Asher«, sagte Lily. »Pass auf dich auf.«
    Charlie schlich die Treppe hinauf, verließ sein Apartment durch die Wohnungstür und nahm den Fahrstuhl zum Haupteingang. Den ganzen

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