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Ein Todsicherer Job

Ein Todsicherer Job

Titel: Ein Todsicherer Job Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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zurückkam, um den Familienbetrieb zu übernehmen, und er wusste aus Erfahrung, dass niemand Chefs mochte, die sich anschlichen.
    »Hey, Charlie«, sagte Ray. Ray war vorn, saß auf dem Hocker hinterm Tresen. Er ging auf die vierzig zu, war groß, mit halber Glatze, und er lief durch die Welt, ohne sich je umzusehen. Er konnte es nicht. Als Polizist hatte er vor sechs Jahren eine Kugel in den Nacken bekommen und seither ohne Spiegel keinen Blick mehr über seine Schulter geworfen. Ray lebte von einer großzügigen Erwerbsunfähigkeitsrente der Stadt und arbeitete bei Charlie im Tausch gegen Mietfreiheit für seine Wohnung, so dass diese Transaktion bei beiden nicht in den Büchern auftauchte.
    Er kreiselte auf dem Hocker herum, sah Charlie an. »Hey... äh... ich wollte dir sagen, dass... na ja... deine Lage, ich meine, dein Verlust... Alle mochten Rachel. Also, wenn ich irgendwas für dich tun kann...«
    Charlie traf Ray zum ersten Mal seit der Beerdigung, so dass die Peinlichkeit sekundärer Beileidsbezeugungen erst noch durchwatet werden musste. »Du hast schon mehr als genug getan und meine Schichten übernommen. Woran arbeitest du gerade?« Charlie gab sich verzweifelt Mühe, die mattrot leuchtenden Gegenstände im Laden zu ignorieren.
    »Ach, das...« Ray rotierte und rollte rückwärts, damit Charlie einen Blick auf den Bildschirm werfen konnte, auf dem Reihen lächelnder, junger Asiatinnen zu sehen waren. »Es nennt sich Desperate Filipenas Dot Com .«
    »Hast du da auch Miss LoveYouLongTime kennen gelernt?« »So hieß sie gar nicht. Hat Lily das gesagt? Die Kleine hat Probleme.«
    »Ja, na ja, Kinder...«, sagte Charlie und bemerkte plötzlich eine matronenhafte Frau in Tweed, die in den Kuriositätenregalen vorn im Laden herumstöberte. Sie hielt einen rot leuchtenden Porzellanfrosch in der Hand.
    Ray klickte eines der Bilder an, woraufhin sich eine nähere Beschreibung öffnete. »Guck dir die hier an, Boss. Da steht, sie steht auf Skullen .« Ray drehte sich wieder auf seinem Hocker um und wackelte mit den Augenbrauen.
    Charlie riss sich von der Frau mit dem glühenden Frosch los und betrachtete den Bildschirm.
    »Es bedeutet ›Rudern‹, Ray.«
    »Nein, tut es nicht. Hier, da steht, sie hatte am College die Riemen fest im Griff.« Wieder dieses Augenbrauenwackeln, aber diesmal wollte er, dass Charlie einschlug. »Schlag ein!«
    »Ebenfalls Rudern«, sagte Charlie und ließ den Excop hängen. »Die Dinger, mit denen sie durchs Wasser paddeln, heißen Riemen.«
    »Wirklich?«, sagte Ray enttäuscht. Er war dreimal verheiratet gewesen und von allen drei Frauen verlassen worden, weil er unfähig war, so etwas wie ein erwachsenes Sozialverhalten an den Tag zu legen. Ray trat der Welt als Polizist gegenüber, was manche Frauen anfangs sehr wohl attraktiv fanden, dann jedoch erwarteten, dass er diese Haltung – gemeinsam mit seiner Dienstpistole – in den Garderobenschrank hängte, wenn er abends nach Hause kam. Was er nicht tat. Als Ray seine Arbeit bei Asher ’ s Secondhand aufgenommen hatte, dauerte es zwei Monate, bis Charlie ihn dazu bringen konnte, die Kunden nicht mehr mit »Gehen Sie bitte weiter, hier gibt es nichts zu sehen!« herumzukommandieren. Ray verbrachte viel Zeit damit, über sich selbst und die Menschheit im Allgemeinen enttäuscht zu sein.
    »Hey, Mann, nimm’s nicht so schwer!«, sagte Charlie, um ihn aufzuheitern. Er mochte den Excop trotz aller Unbeholfenheit. Ray war im Grunde ein guter Kerl, warmherzig und loyal, fleißig und pünktlich, aber vor allem fielen Rays Haare schneller aus als Charlies.
    Ray seufzte. »Vielleicht sollte ich mir eine andere Website suchen. Welches Wort drückt aus, dass du jemanden suchst, der mehr als nur verzweifelt ist?«
    Charlie las etwas weiter unten auf der Seite. »Diese Frau hat ihren Magister in Englischer Literatur in Cambridge gemacht, Ray. Und sieh sie dir an! Sie ist wunderschön. Und neunzehn. Warum ist sie verzweifelt?«
    »Hey, warte mal. Einen Magister mit neunzehn. Dieses Mädchen ist zu schlau für mich.«
    »Nein, ist sie nicht. Sie lügt.«
    Ray kreiselte auf dem Hocker herum, als hätte ihn Charlie mit dem Bleistift ins Ohr gepiekt. »Nein!«
    »Ray, guck sie dir an! Sie sieht aus wie eines von diesen Models für Fischbonbons mit Apfelgeschmack.«
    »So was gibt es?«
    Charlie deutete auf das linke Schaufenster. »Ray, darf ich dir Chinatown vorstellen? Chinatown, das ist Ray – Ray, Chinatown. «
    Ray lächelte verlegen. Zwei

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