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Ein Todsicherer Job

Ein Todsicherer Job

Titel: Ein Todsicherer Job Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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im Buchladen, erstrahlte seine Seele. Das Unbegreifliche, die seltsamen Umstände von Rachels Tod, die leuchtenden Gegenstände im Laden, das düstere, geflügelte Ding über der Straße, das alles war angesichts des neuen Lichts in seinem Leben gar nicht mehr so wichtig.
    Er begriff nicht, wie bedingungslos ihre Liebe zu ihm war. Wenn er also mitten in der Nacht aufstand, um sie zu füttern, zog er ein Hemd über, kämmte sich das Haar und achtete darauf, dass er nicht aus dem Mund roch. Bereits wenige Minuten, nachdem ihn die Zuneigung seiner Tochter wie ein Knüppel getroffen hatte, entwickelte er eine tief sitzende Sorge um ihre Sicherheit, die schon nach einigen Tagen zu einem bunten Strauß der Paranoia erblühte.
    »Hier drinnen sieht’s ja aus wie im Schaumstoffladen«, sagte Jane eines Nachmittags, als sie Charlie die Rechnungen aus dem Laden und Schecks zum Unterschreiben brachte. Charlie hatte alle scharfen Ecken und Kanten in der Wohnung mit Schaumgummi und Isolierband gepolstert, sämtliche Steckdosen gesichert, die Schränke mit Schlössern versehen, neue Rauch-, Kohlenmonoxid- und Radonmelder installiert und den V-Chip im Fernseher aktiviert, so dass er jetzt nichts mehr sehen konnte, bei dem es nicht um Tierbabys oder das Alphabet ging.
    »Unfälle sind die häufigste Todesursache amerikanischer Kinder«, sagte Charlie.
    »Aber sie kann ja noch nicht mal auf den Bauch rollen.«
    »Ich möchte bereit sein. Überall liest man, dass man ihnen eben noch die Brust gibt, und schon wacht man am nächsten Tag auf und sie sind vom College geflogen.« Er war gerade dabei, das Baby auf dem Kaffeetisch zu wickeln, und hatte dafür schon zehn feuchte Tücher verbraucht, sofern sich Jane nicht verzählt hatte.
    »Ich glaube, es könnte vielleicht eine Metapher sein. Du weißt schon... weil sie so schnell groß werden.«
    »Jedenfalls bin ich vorbereitet, wenn sie krabbeln lernt.«
    »Wieso bastelst du ihr nicht gleich einen Schaumgummianzug? Es wäre einfacher, als die ganze Welt zu polstern. Charlie, es sieht hier drinnen etwas unheimlich aus. Du kannst ja nicht mal eine Frau mit nach Hause bringen. Sie würde denken, du hast sie nicht mehr alle.«
    Charlie sah seine Schwester lange an, ohne etwas zu erwidern, wie erstarrt, hielt eine Wegwerfwindel in der einen Hand und die Füßchen seiner Tochter zwischen den Fingern der anderen.
    »Sofern du dafür bereit bist«, fügte sie eilig hinzu. »Ich meine, ich will damit nicht sagen, dass du eine Frau mitbringen würdest. «
    »Okay, denn das würde ich auch nicht.«
    »Natürlich nicht. Das wollte ich damit nicht sagen. Aber du musst mal aus deinen vier Wänden raus. Vor allem musst du runter in den Laden. Ray hat den Geschäftscomputer in eine Art Dating-Service umfunktioniert, und die Sozialarbeiterin, die sich um Schulschwänzer kümmert, hat schon dreimal nach Lily gefragt. Und ich kann nicht die Buchführung machen und den Laden schmeißen und auch noch meinem Beruf nachgehen, Charlie. Dad hat dir den Laden aus gutem Grund vererbt.«
    »Aber dann passt niemand auf Sophie auf.«
    »Lass sie bei Mrs. Korjew. Oder bei Mrs. Ling. Wenn es sein muss, könnte ich sie abends ein paar Stunden nehmen.«
    »Abends gehe ich nicht runter. Da werden die Sachen radioaktiv.«
    Jane packte ihren Stapel mit den Unterlagen auf den Kaffeetisch gleich neben Sophies Kopf und trat mit verschränkten Armen zurück. »Sei so nett und überleg mal kurz, was du da redest.«
    Charlie tat es, dann zuckte er mit den Schultern. »Okay, es klingt etwas verrückt.«
    »Lass dich kurz unten im Laden sehen, Charlie. Nur ein paar Minuten, damit du weißt, wie es ist, und um Ray und Lily einen kleinen Schrecken einzujagen, okay? Ich wickel die Kleine zu Ende.«
    Jane zwängte sich zwischen Couch und Kaffeetisch, schob ihren Bruder aus dem Weg. Dabei stieß sie die volle Windel auf den Boden, sodass sie aufklappte.
    »Oh, mein Gott!« Sie würgte und wandte sich ab.
    »Noch ein Grund mehr, keinen braunen Senf zu essen, hm?«, sagte Charlie.
    »Du Arsch!«
    Er wich zurück. »Okay, ich geh runter. Bist du sicher, dass du es schaffst?«
    »Geh!«, sagte Jane, winkte ihn mit der einen Hand hinaus und hielt sich mit der anderen die Nase zu.

 
     
     
     
    »Hey, Ray«, rief Charlie schon auf der Treppe in den Lagerraum. Er versuchte immer, möglichst laut zu sein, und rief frühzeitig »Hallo!«, um seine Angestellten vorzuwarnen, dass er im Anmarsch war. Er hatte schon diverse Jobs gehabt, bevor er

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