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Ein Todsicherer Job

Ein Todsicherer Job

Titel: Ein Todsicherer Job Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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Sie verdrehte sich zu einem halben Dutzend Formen, ohne jede Wirkung, und flog herum wie eine Lumpenpuppe, gegen die Kommode, gegen das Bettchen und wieder an die Wand. Mit ihren Klauen hackte sie auf den Angreifer ein, traf etwas, dann fühlte es sich an, als würden ihr die Klauen an den Wurzeln herausgerissen, und sie ließ los. Sie konnte nichts erkennen, nur wilde, wirbelnde Bewegung, dann schlug sie hart auf. Sie trat nach dem, was ihren Knöchel hielt, und es ließ sie los, doch das, was ihren Arm umklammert hielt, schleuderte sie zum Fenster und draußen an die Gitterstäbe. Sie hörte, wie das Glas unten auf der Straße landete, presste sich mit aller Kraft dagegen, änderte in panischer Eile ihre Gestalt, bis sie sich durch die Stäbe gezwängt hatte und der Straße entgegenstürzte.
     
    »Autsch! Scheißdreck!«, hörte man unten von der Straße, eine weibliche Stimme. »Aua-aua-aua.«
    Charlie knipste das Licht an und sah Sophie in ihrem Bett sitzen, mit ihrem Häschen im Arm, lachend. Das Fenster hinter ihr war kaputt, die Scheibe fehlte. Sämtliche Möbel – abgesehen vom Kinderbett – waren umgekippt, und im Putz zweier Wände sah man basketballgroße Löcher, das hölzerne Lattenwerk dahinter war gesplittert. Überall am Boden lagen schwarze Federn und etwas, das wie Blut aussah, doch noch während Charlie die Federn betrachtete, begannen sie, sich in Rauch aufzulösen.
    »Wauwi, Daddy«, sagte Sophie. »Wauwi.« Und kicherte.
     
    Sophie schlief den Rest der Nacht in Daddys Bett, während Daddy neben ihr auf einem Stuhl saß, mit Blick auf die verschlossene Tür, den Stockdegen an seiner Seite. Charlies Schlafzimmer hatte keine Fenster, so dass man nur durch die Tür hinein oder hinaus gelangen konnte. Als Sophie am Morgen aufwachte, schälte Charlie sie aus ihren Sachen, badete sie und zog ihr was Frisches an. Dann bat er Jane, ihr Frühstück zu machen, während er die Scherben und den Putz in Sophies Zimmer zusammenfegte und nach unten ging, um eine Sperrholzplatte aufzutreiben, die er vor das kaputte Fenster nageln konnte.
    Es quälte ihn, dass er nicht bei der Polizei anrufen konnte, dass er niemanden anrufen konnte, aber wenn ein einziges Telefonat mit einem Totenboten solche Konsequenzen hatte, durfte er es nicht riskieren. Und außerdem: Was würde die Polizei zu Blut und schwarzen Federn sagen, die sich in Rauch auflösten, wenn man sie sich näher ansah?
    »Irgendjemand hat gestern Abend einen Stein in Sophies Fenster geworfen«, erklärte er Jane.
    »Wow, und das im ersten Stock. Ich dachte, du hast sie nicht mehr alle, als du das Haus bis oben hin mit Schutzgittern verbarrikadiert hast, aber jetzt denke ich das nicht mehr. Du solltest überall verdrahtetes Glas einsetzen, zur Sicherheit.«
    »Hab ich vor«, sagte Charlie. Sicherheit? Er hatte keine Ahnung, was in Sophies Zimmer vorgefallen war, aber der Umstand, dass sie inmitten der Verwüstung unangetastet bleiben konnte, jagte ihm einen Heidenschrecken ein. Er würde eine neue Scheibe einsetzen, aber die Kleine schlief von jetzt an in seinem Zimmer – bis sie dreißig war und verheiratet mit einem Hünen, der Karate konnte.
    Als Charlie mit der Sperrholzplatte samt Hammer und Nägeln aus dem Keller wiederkam, saß Jane am Frühstückstresen und rauchte eine Zigarette.
    »Jane, ich dachte, du hast aufgehört.«
    »Hab ich auch. Vor fünf Jahren.«
    »Wieso rauchst du in meiner Wohnung?«
    »Ich war in Sophies Zimmer, um ihr Häschen zu holen.« »Ja? Wo ist Sophie? Da könnten immer noch Scherben am Boden liegen...«
    »Ja, sie ist da drinnen. Und das Ganze ist überhaupt nicht komisch, Asher. Dein Haustierspleen geht endgültig zu weit. Ich werde drei Yogastunden brauchen, mich kneten lassen und einen Joint rauchen müssen, so groß wie eine Thermosflasche, um meinen Adrenalinspiegel wieder in den Griff zu bekommen. Die beiden haben mir einen solchen Schrecken eingejagt, dass ich mir ein kleines bisschen in die Hosen gemacht hab.«
    »Wovon, zum Teufel, redest du, Jane?«
    »Witzig«, sagte sie und verzog das Gesicht. »Wirklich witzig. Ich rede von den Wauwis, Daddy. «
    Charlie zuckte mit den Schultern, als wollte er sagen: Könntest du dich vielleicht noch etwas undeutlicher oder unverständlicher ausdrücken? – eine Geste, die er im Laufe von zweiunddreißig Jahren perfektioniert hatte, dann rannte er zu Sophies Zimmer und riss die Tür auf.
    Dort lagen – links und rechts von seiner Tochter – die beiden größten,

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