Ein Traum von Glueck und Liebe
weitaus mehr Hilfe bei der Büroarbeit brauchen.“
Lucy reagierte genau so, wie er es erwartet hatte. Sie war misstrauisch geworden. „Bist du etwa auf die Idee gekommen, mir mehr Geld anzubieten?“
Connor wich ihrer Frage mit einem etwas spöttischen Lächeln aus. „Du hast es mir bereits deutlich gemacht, wie du zu so einem Angebot stehst.“
„Dann ist es ja gut. Außerdem kann ich nicht noch mehr arbeiten“, fuhr sie fort und öffnete den Kühlschrank, um einen riesigen Kopfsalat herauszuholen. „Ich habe doch bereits drei Jobs. Den Job bei dir, diesen hier und die Aushilfsstelle beim Mexikaner.“
„Ich weiß.“ Lucy machte sich kaputt mit diesen drei Jobs. Von Tag zu Tag wurde sie müder. Doch er durfte ihr keine Vorhaltungen machen. Das würde zu nichts führen. „Ich wollte damit nicht sagen, dass du die anderen Jobs aufgeben solltest, um länger für mich zu arbeiten.“
Sie wirkte ein wenig besänftigt. Also war er auf dem richtigen Weg. „Nun gut. Ich wollte dir das nur noch einmal klar gemacht haben.“
Connor fand, dass er sie für einen Moment alleine lassen sollte, um ihr das Gefühl zu geben, dass er tatsächlich nicht versuchte, ihren Stolz zu verletzen. Er ging nach vorn in das Lokal zur Theke, wo er sich den Becher neu mit Kaffee füllte. Lucy riss die letzten Blätter vom Salatkopf, als er wieder in die Küche trat.
„Ich kann jemand anderen einstellen“, teilte er ihr mit. „Kein Problem. Es würde die Dinge jedoch sehr viel einfacher machen, wenn ich jemanden hätte, der sich bereits auskennt.“
Sie warf ihm einen bösen Blick zu. „Connor, du wirst mich nicht rumkriegen. Wie soll ich wissen, ob diese Arbeit nicht eine Art Almosen ist?“
„Lucy, du verstehst nicht! Hier geht es um die Tätigkeit für eine Stiftung.“ Connor war über sich selbst erstaunt, dass ihm genau der richtige ärgerliche Ton so gut gelang. „Und die nehme ich sehr ernst.“
An ihrer Haltung konnte er erkennen, dass sie sich mit ihm nicht über die BryanStiftung streiten würde. Nicht nach dem, was er ihr gestern Abend berichtet hatte.
„Du kannst den Job haben, wenn du willst“, schloss er und tat, als ob er sich ganz auf Emily konzentrierte. Während er dem Baby zulächelte, setzte er im gleichgültigen Ton hinzu: „Wenn du nicht interessiert bist, dann stelle ich eine Ganztagssekretärin ein, die mir die Briefe schreibt.“
Lucy blieb eine Weile still, während sie die Salatblätter in ein feuchtes Tuch wickelte. Wird ihr Stolz wieder einmal siegen, fragte sich Connor. Eigentlich hielt er Lucy für zu vernünftig, um das zuzulassen. „Wenn ich nun den Job annehme, würdest du mir so viel zahlen, wie ich jetzt hier verdiene? Plus das Geld, das ich beim Partyservice mache?“
„Wahrscheinlich sogar ein wenig mehr“, antwortete Connor. „Lucy, ich will dir nichts vormachen. Es ist nicht nur eine kleine Stelle. Der Posten der StiftungsSekretärin ist mit einer Menge Arbeit verbunden.“
Der letzte Satz hatte ihr offensichtlich gefallen. Sie entspannte sich sichtlich. Sie brauchte ihren Stolz nicht aufzugeben. Und der Vorteil dieser Arbeit war groß, das musste sie zugeben. Sie könnte im Haus bleiben und hätte dadurch für Emily mehr Zeit. „Wenn du wirklich jemand als Sekretärin für die Stiftung einstellen willst, dann nehme ich dein Angebot an.“
„Okay.“ Connor trank den Becher Kaffee aus, nur um sicher zu sein, dass sie nicht seinen sehr zufriedenen Gesichtsausdruck sehen konnte. „Wann kannst du anfangen?“
Connor hatte nicht übertrieben, was die Menge der Arbeit anging. Das war Lucy bereits am nächsten Tag klar geworden, als sie auf den Stapel von mindestens vierzig Briefen schaute, die sie erledigt hatte. Connor musste jeden Schulrektor in Nordamerika angeschrieben haben, um ihnen für die Entwicklung von Programmen bei der Kinder und Jugendfürsorge zu danken. Und er legte Wert darauf, jeden Dankesbrief mit der Hand zu schreiben.
„Die Leute mögen die persönliche Note“, erklärte er. „Mit dem Computer geschriebene Briefe sind nichts sagend.“
So wie es aussah, war Lucy mindestens bis zur Jahreswende an diese Arbeit gebunden. Und sie war dankbar dafür. Denn es gab ihr die Möglichkeit, jeden Abend mit ihrer Tochter zu verbringen. Und sie hatte genug Schlaf, um das Baby um Mitternacht zu füttern, ohne dass Emily sie mit ihrem Geschrei erst wecken musste.
„Lucy“, hörte sie Connor von der Eingangstür her rufen. „Ist Emily wach? Ich hab hier
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