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Ein Traum von Glueck und Liebe

Ein Traum von Glueck und Liebe

Titel: Ein Traum von Glueck und Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurie Campbell
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konnte. Aber wo sie schon einmal bei den Weihnachtsgeschenken waren, könnte er ja seine Fühler ausstrecken. „Für dich ist mir bis jetzt noch nichts Richtiges eingefallen“, sagte er, und Lucy warf ihm einen warnenden Blick zu.
    „Wehe, du schenkst mir etwas. Du würdest mich beleidigen, denn ich hab nichts für dich.“
    „Du musst auch nichts für mich haben.“
    „Gut, gut“, sagte Lucy entschieden. „Dasselbe gilt auch für dich.“
    Ein Wort mehr über dieses Thema, und sie wären mitten im Streit. „Verstanden“, fügte Connor sich deshalb. „Keine Weihnachtsgeschenke. Wenn du aber am Neujahrsmorgen als Erste den Kaffee für uns machst, würde ich es nicht zurückweisen.“
    Sie lächelte zu ihm auf, was nichts anderes bedeuten konnte, als dass er den richtigen Ton getroffen hatte.
    „Ich will mich daran erinnern.“ Nach einem kurzen Nachdenken sagte sie: „Weißt du, was ich mir wirklich von dir wünsche?“
    Ihre Stimme klang seltsam heiser. Und Connor fragte sich einen Moment, ob sein Herz tatsächlich einen Schlag ausgesetzt habe. „Und das wäre?“
    Lucy schaute ihn wieder voll an. „Ruf deine Mutter an.“
    Von all den Wünschen, die sie hätte äußern können, hatte er ganz sicher diesen nicht erwartet. Doch was hatte er erwartet? Lucy wollte auf keinen Fall jemanden wie ihn, auch wenn Kenny ihr das Herz nicht gebrochen hätte. Er sollte seine Fantasie mehr zügeln.
    „Vielleicht hat das mit der vorweihnachtlichen Stimmung zu tun“, fuhr sie fort.
    „Neuerdings denke ich oft über Familien nach. Und ich möchte wetten, dass deine Mutter sich sehr über deinen Anruf freuen würde.“
    „Das wird sie wohl“, erwiderte er. „Und vergisst du auch nicht deine Familie?“
    Er bereute die Frage im selben Moment, wo er sie gestellt hatte. Lucys Augen verdunkelten sich, und sie wandte das Gesicht von ihm ab. „Meine Mutter starb im September vor drei Jahren“, murmelte sie, „an Lungenkrebs. Und ich würde alles geben, um sie wieder zu sehen.“
    „Das tut mir Leid“, stieß Connor hervor. Ihm tat es nicht nur allein wegen des Verlustes Leid, sondern auch, weil er sich bis jetzt niemals nach ihrer Familie erkundigt hatte. „Ihr seid euch nahe gewesen, ja?“
    „Nicht bis vor wenigen Jahren“, antwortete Lucy. „Wir haben uns viel gestritten, vor allem während meiner Teenagerzeit. Ich hab es nicht gemocht, wie sie immer ihrem jeweiligen Freund nachgab. Erst als ich ausgezogen bin, wurde es besser zwischen uns beiden.“
    Jeweiligen Freund? Wenn Lucys Mutter ihrer Tochter im Aussehen und Wesen glich, dann hatte sie wohl keine Schwierigkeiten gehabt, Männer zu betören.
    Jeweiliger Freund’ schien Connor jedoch ein wenig unverantwortlich für eine Frau mit einem Kind. Es sei denn, Lucy wurde von ihrem Vater aufgezogen. „Was ist mit deinem Vater?“
    „Ich bin ihm nie begegnet.“ Sie hörte sich überraschend gleichgültig an. „Es gab immer nur Mom und mich – und wer immer gerade die Rechnungen bezahlte.
    Mom machte sich immer von ihrem jeweiligen Freund abhängig. Er hatte das absolute Sagen, bis er Schluss machte und ihr das Herz brach. Und das geschah immer wieder und immer wieder.“
    Du meine Güte! Kein Wunder, dass Lucy so entschlossen war, auf eigenen Füßen zu stehen. Connor überlegte krampfhaft, was er darauf erwidern könnte, ohne ihre Gefühle zu verletzen. Als er sah, wie sie sich versteifte, wahrscheinlich weil er schwieg, fand er erst recht keine Worte.
    „Ich weiß, was du denkst“, sagte sie scharf. „Meine Mutter war ein gutes Beispiel dafür, wie man nicht leben sollte. Trotzdem, sie war…“
    „Das hab ich nicht gedacht!“
    „Oh.“ Sie atmete zitternd ein. „Okay. Vergiss es.“
    Emily regte sich in ihrer Krippe, und Lucy eilte sofort hin, nahm sie auf und küsste sie. „Schätzchen, wir müssen uns fertig machen“, sagte sie dem Baby.
    „Mummy muss zur Arbeit. Connor wird auf dich Acht geben.“
    Ihm wurde ganz warm ums Herz bei ihrer mütterlichen Art, mit dem Kind umzugehen, und plötzlich fielen ihm auch die richtigen Worte ein. „Lucy“, sagte er, „ich glaube, du und deine Mutter seid so verschieden, wie man nur sein kann.“
    Tränen traten ihr in die Augen. Dann lächelte sie tapfer. „Danke“, murmelte sie und musste schlucken. „Lieb, dass du es sagst. Wie auch immer, wir müssen losfahren.“

5. KAPITEL
    Emily schlief in der Babytragtasche, als Connor von zu Hause losfuhr. Es waren noch zwei Stunden, bis er Lucy wieder

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