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Ein Traum von Glueck und Liebe

Ein Traum von Glueck und Liebe

Titel: Ein Traum von Glueck und Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurie Campbell
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gewesen, und so war es immer noch. Es schmerzte sehr.
    „Ich lass es nicht zu, dass mir das noch einmal passiert“, beharrte Lucy und wischte mit dem Handrücken über ihr Gesicht. Die Tränen hatte sie nicht zurückhalten können. „Nein, dazu wird es nicht kommen. Ich gebe meine Unabhängigkeit nicht auf. Niemand soll für mich sorgen oder Entscheidungen für mich treffen.“ Sie brach ab. Sie fand keine Worte, um das Schlimme, das sie erlitten hatte, auszudrücken. So sagte sie nur: „Einmal im Stich gelassen zu werden, genügt mir fürs ganze Leben.“
    „Ich weiß“, flüsterte Connor so sanft, dass es Lucy rührte. Dann legte er die Hand leicht auf ihre Schulter und führte sie zu der niedrigen Mauer aus Lehmziegeln, die den Bürgersteig säumte. „Lucy“, sagte er und wartete, bis sie sich gesetzt hatte. Dann setzte er sich selbst, achtete darauf, dass er ihr nicht allzu nahe war.
    „Ich schwöre dir, dass ich dir die Verantwortung nicht nehmen wollte. Ich habe nur versucht, selbst ein wenig Verantwortung zu übernehmen.“
    Das hörte sich besser an, als über ihr Leben zu bestimmen. Doch es änderte nichts an der Sache. „Nicht einmal das will ich haben“, entgegnete Lucy. „Ich bin verantwortlich für mich selbst und meine Tochter und…“
    Connor hob die Hand, um sie aufzuhalten. „Lucy, warte! Ich bin es gewohnt, Verantwortung zu übernehmen. Ich habe es mein ganzes Leben lang getan. Ich kann nicht anders.“
    „Wieso kannst du nicht anders?“ Ganz sicher konnte nicht einmal Connor Tarkington glauben, dass er für die ganze Welt verantwortlich sei. Es sei denn…
    „Du musst die Verantwortung für jeden, der für dich arbeitet, übernehmen?“
    „Für jeden in meiner Familie“, berichtigte er sie.
    Nun gut, genau genommen konnten Emily und sie als zur Familie angehörig gelten. Doch er sollte sich wirklich lieber auf sein eigenes Leben konzentrieren.
    Sollte lieber jemand ganz für sich allein finden – eine Frau, die er umsorgen könnte. „Weißt du, Connor, du solltest eine eigene Familie haben“, schlug Lucy ihm vor und blickte an ihm vorbei auf einen Kaktus, der von stacheligen Sträuchern umgeben war.
    „Ich hab sie gehabt.“ Lucy wandte sich ihm überrascht zu. Sein vom hellen Mond beschienenes Gesicht wirkte verkrampft. „Bryan“, setzte er rau hinzu. „Meinen Sohn.“
    „Du hast einen Sohn gehabt?“
    Wenn Connor nicht in Lucys Augen den Schimmer von Tränen sehen und ihre vom Mitleid erfüllte Stimme hören würde, er hätte es nicht glauben können, dass er soeben Bryan erwähnt hatte.
    Wenn er es nur verhindern könnte, dass seine Stimme nicht brach… „Er starb vor zwei Jahren.“
    Lucy schloss für einen Moment die Augen, als ob sie die gleiche Pein fühlte wie er. „Deshalb hast du die Stiftung BryanStiftung genannt“, flüsterte sie. „Zum Gedenken an deinen Sohn.“
    „Es ist nicht genug“, murmelte Connor. Nichts wäre genug, um sein Versagen wieder gutzumachen. „Doch das war alles, was ich tun konnte.“
    „Was ist geschehen?“
    Diese Frage konnte er Lucy beantworten. Er hatte es so oft getan, dass er mittlerweile wusste, wie er das Thema schnell zum Abschluss bringen konnte.
    „Ich habe ihn nicht rechtzeitig von der Schule abgeholt“, fing er an. „Also machte er sich selbst auf den Heimweg. Kurz bevor ich ihn einholen konnte, wurde er von einem Auto angefahren.“ Mach weiter. Du hast es fast geschafft! „Ich bin gerade um die Ecke gebogen, und… da lag Bryan, mit angewinkelten Beinen.
    Mitten auf der Straße. Er blutete noch, doch er war bereits tot.“ Das war’s. Und es war genug.
    Lucy musste nicht den schlimmsten Teil hören.
    Den Teil, den er sich niemals würde verzeihen können.
    Doch sie reagierte, als ob sie den schlimmsten Teil gehört hätte. Sie drückte die Hände auf den Mund und sah ihn aus traurigen Augen an, als ob sie tief erschüttert wäre. „Oh Connor“, flüsterte sie. „Oh nein.“
    „Es war meine Schuld“, schloss er rau. „Meine Verantwortung. Ich bin ihr nicht gerecht geworden, und das wird niemals wieder geschehen.“
    Lucy rutschte ein Stück zurück, zog die Beine an und legte die Arme um die Knie.
    Dann sah sie ihn nachdenklich an. „Und es tat höllisch weh. Mehr noch, es schmerzte sehr.“ Sie setzte sich wieder gerade auf, als ob sie eine Eingebung hätte. „Du weißt, dass es nicht wirklich deine Schuld ist. Das weißt du doch?“
    „Nun ja, die Therapeuten sagten das auch.“ Die Therapeuten

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