Ein Traum von Glueck und Liebe
wichtig. Und solange Lucy ihr Versprechen hielt, ihn im Büro nicht abzulenken, würde er der Versuchung auch nicht unterliegen.
„Der erste Tag nach einer heißen Nacht ist immer am schwersten“, belehrte sie ihn in der kommenden Nacht, während sie in der Küche die Pizza aufwärmten, die sie zuvor bereits mit ins Bett genommen hatten – nur dass sie da nicht zum Essen gekommen waren. „Du wirst sehen, morgen wird es schon leichter sein.
Wir können dann den Tag über im Büro zusammen sein, ohne verrückt zu werden, weil wir ja wissen, dass die Nacht nur uns gehört.“
Lucy hatte damit tatsächlich Recht gehabt, wie Connor am nächsten Tag feststellte – und auch am übernächsten. Doch als er sich am späten Nachmittag auf den Weg zu einem Treffen mit einem Investmentberater machen musste, litt er förmlich.
Er wollte nur mit Lucy zusammen sein.
Auf der Rückfahrt geriet er ins Grübeln. Er musste unbedingt zur Vernunft kommen, nicht nur seinetwegen, sondern vor allem wegen Lucy.
„Du solltest dir einen Tag frei nehmen, um dich einmal richtig auszuruhen. Du brauchst deinen Schlaf“, sagte er zu ihr, während sie Emily für das Bettchen bereit machten. „Ich fürchte, dass du sonst zusammenklappst.“
„Ich arbeite und schlafe genau so lange wie du“, erinnerte sie ihn, als ob es nicht zählte, dass sie mitten in der Nacht Emily auch noch füttern musste. „Außerdem haben wir Weihnachten einen ganzen Tag frei.“
Weihnachten.
Connor zuckte zusammen. Hoffentlich erwartete Lucy keine besinnliche Stimmung mit Weihnachtsschmuck und Festessen und all dem Gedöns.
„Ich weiß, du hast Angst vor Weihnachten. Das Fest macht dich traurig wegen Bryan“, sagte sie, als ob sie seine Gedanken lesen könnte, während sie der Kleinen die Windelhöschen über die strampelnden Beinchen zog. „Ich kann das verstehen. Aber ich würde den Tag trotzdem lieber mit dir als mit irgendjemand sonst verbringen.“
„Es ist nur so, dass dieses ganze Fest…“ Connor stockte und ging zur Anrichte, um die Babydecke zu holen. „Ich möchte dieses Jahr das alles lieber vergessen.
Können wir nicht einfach so tun, als ob es Weihnachten nicht gibt?“
„Um zu überleben, stimmt’s?“ fragte Lucy sanft und knöpfte Emilys Strampelanzug zu.
Jedes Jahr um die Weihnachtzeit hatte er das Gefühl, ersticken zu müssen. „Als Bryan starb, war es wie… ich weiß nicht. Ich war umgeben von all diesem Weihnachtsschmuck. Es war, als ob dieses Fest mich verhöhnen würde.“
Lucy küsste Emily und legte sie liebevoll in die gepolsterte Schublade. Dann nahm sie von Connor die Babydecke, deckte die Kleine sorgsam zu und gab ihr noch einmal einen zärtlichen GuteNachtKuss. Sie richtete sich auf und sah ihn offen an. „Gut. Warum verbringen wir den Weihnachtstag nicht am Squaw Peak und machen eine Wanderung?“
Sie legten einen ganz schönen Marsch zurück. Der markierte Weg nahm im Zentrum von Phoenix seinen Anfang und führte dann quer durch die Landschaft.
Doch wenn sie geglaubt hatten, allein zu sein, hatten sie sich getäuscht. Sie trafen gleich eine
ganze Reihe von Wanderern, die offenbar ihre Wanderausrüstung ausprobierten, die sie zu Weihnachten geschenkt bekommen hatten. Connor hatte den Fotoapparat mit, um Lucy und das Baby zu knipsen.
Und wieder einmal musste er feststellen, wie unbeschwert Lucy war. Sie war freundlich zu jedermann, ließ sich mit echtem Interesse auf Unterhaltungen ein und freute sich, wenn man ihrem Baby besondere Beachtung schenkte. Und als sie auf dem Weg zurück einem Schwarm Kids begegneten, ging sie neben ihnen in die Hocke und fragte, was sie vom Weihnachtsmann bekommen hätten.
Connor fühlte so etwas wie Stolz, dass diese Frau an seiner Seite war, dass sie mit ihm den Tag verbrachte.
„Das war wirklich ein besonderer Weihnachtstag“, sagte sie zu Connor, als sie zurück im Haus waren.
Er lächelte sie an, und sein Gesicht drückte eine Mischung aus Stolz und Zärtlichkeit aus. „Ja“, antwortete er. „Es war schön, euch beide, dich und Emily, bei mir zu haben.“
„Oh Connor…“ Lucy wusste sofort, was er eigentlich damit sagen wollte. Freude strahlte aus ihren Augen. Auf dem einen Arm hielt sie Emily, und die freie Hand legte sie auf seine Schulter, um sich zu stützen, als sie sich auf die Zehenspitzen hob, um ihn zu küssen. „Ich liebe dich.“
„Ich liebe dich.“
Die Worte verfolgten Connor, während er zum Fotolabor fuhr, das ihm auf dem
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