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Ein Traummann zum verzweifeln

Titel: Ein Traummann zum verzweifeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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konsequenter sein, Ma’am. Es ist schwer, Ihrer Logik zu folgen, wenn Sie in einem Atemzug Nick der Eitelkeit bezichtigen, nur weil er adrett gekleidet ist, und im nächsten ...«
    »... sagen, er sei ein Narr, weil er sich mit einer Freundin abgibt, die keine Zeit auf ihr Außeres verwendet?«, beendete die ältere Dame ungerührt den Satz.
    »Genau.« Sie blickte an sich hinunter – T-Shirt, Jeans, Blazer – und funkelte dann Mrs. Morrison mit erhobenem Haupt an. »Ich bin sauber, und ich bin anständig angezogen. Was genau ist eigentlich Ihr Problem?«
    Unvermittelt spürte sie Nicks festen Griff um ihren Arm. »Daisy, bitte!«
    Ihr erster Impuls war, sich von ihm loszureißen, doch sie wollte Mrs. Morrison nicht die Genugtuung gönnen, dass sie ihn abschüttelte. Und außerdem spiegelten Nicks Augen so etwas wie Traurigkeit, was ihren Zorn tatsächlich besänftigte. Sie blieb also artig stehen.
    Ohne sie loszulassen, wandte Nick sich an Helena. »Es tut mir wirklich Leid, dass wir die Sitzung wiederholen müssen, Mrs. Morrison«, sagte er freundlich. »Aber wie ich Ihnen am Telefon schon sagte, ist am Sonntagabend in mein Fotolabor eingebrochen worden. Die ganzen Filme der letzten Woche, die noch in Bearbeitung waren, sind zerstört.«
    »Und warum sollte irgendjemand ein Interesse daran haben, so etwas Unbedeutendes wie Familienporträts zu ruinieren?«
    »Ein Nicholas-Coltrane-Foto ist nie unbedeutend«, erwiderte er mit ruhiger Arroganz. »Alles, was ich Ihnen dazu sagen kann, ist, dass es ein Akt von Vandalismus war. Ich bezweifle, dass die Vandalen auch nur einen Blick auf das geworfen haben, was sie zerstörten.«
    »Hmmpff«, war alles, was sie darauf zu sagen hatte, aber darin schwang eine gehörige Portion Skepsis mit, und Daisy bewunderte aufrichtig Nicks Gelassenheit. Sie wäre nicht annähernd so höflich gewesen. Die Frau war ein Drachen. Sie beleidigte nicht nur seine Arbeit, es war auch idiotisch zu glauben, dass Nick auf die Demolierung seines Labors Einfluss hatte. Abgesehen davon vielleicht, dass er sich von verheirateten Frauen fernhalten könnte. Aber das war etwas – wie sie sich immer wieder klar machen musste –, worüber sie sich kein Urteil erlauben durfte.
    »Die Arbeit einer ganzen Woche für nichts und wieder nichts noch einmal machen zu müssen, ist auch nicht gerade die gelungenste Art, seine Zeit zu nutzen, Ma’am«, hörte sie sich selbst sagen. Nicks Hand war inzwischen zu ihrem Handgelenk hinuntergeglitten, und sie spürte einen warnenden Druck, was sie jedoch nicht davon abhielt hinzuzufügen: »Dies ist wirklich für alle Beteiligten eine missliche Situation und eine Zumutung.« Dann befreite sie sich sanft aus Nicks Griff.
    Helena durchbohrte sie mit ihren kühlen blauen Augen. »Sie sagen es, junge Frau. Aber solche Sachen passieren in meiner Nachbarschaft nicht, so viel ist sicher.«
    Daisy lachte; sie konnte einfach nicht anders. »Pacific Heights zählt sicher kaum zu den Slums, Mrs. Morrison. Aber als jemand, der vier Jahre Officer bei der Polizei war, kann ich Ihnen nur sagen, dass Verbrechen in jeder Gegend passieren, glauben Sie mir. Ich habe noch kein einziges Viertel kennen gelernt, das davon ausgenommen ist.«
    Die Frau sah entschieden auf ihre Uhr. »Könnten wir netterweise noch vor Sonnenuntergang beginnen?«, schnappte sie. »Ich habe um zwölf Uhr fünfundvierzig einen Termin.«
    Wow, dachte Daisy angewidert. Wirklich schade, wenn du die Anprobe für dein neuestes Kleid verpassen würdest. Sie fragte sich, warum die Frau den Termin nicht einfach verschob, wenn fünfzehn Minuten so ein Drama waren.
    Sie fragte sich allerdings auch, wie Nick etwas halbwegs Brauchbares zustande bringen wollte, wenn seine Kundin einen solch offensichtlichen Hirnschaden hatte.
    Aber sie unterschätzte ihn gewaltig. Er redete unbeirrt höflich mit den Morrisons und mobilisierte sogar seinen Charme, um sie aufzulockern. Die Männer entspannten zuerst. Und als Nick dann davon sprach, dass er bestimmte Bildausschnitte der heutigen Aufnahmen retuschieren könne, damit sie genauso gut wie die Fotos der letzten Woche würden, da legte sich auch bei Helena die Widerborstigkeit.
    Als die Frau dann zum ersten Mal unbefangen lächelte, fiel Daisy auf, dass sie eigentlich recht attraktiv, ja sogar ziemlich hübsch war, wenn sie vergaß, eine Ziege zu sein. Ihr kurzes braunes Haar zeigte Anzeichen, die möglicherweise auf ein Frühstadium von kreisrundem Haarausfall hindeuteten. Aber es

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