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Ein unbezaehmbarer Verfuehrer

Titel: Ein unbezaehmbarer Verfuehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Hoyt
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Diwan und ordnete ihre Röcke. Sie fühlte sich grausam fehl am Platz in diesem Haus, wo Lister mit seiner rechtmäßigen Familie lebte. Das Zimmer war in Schwarz, Weiß und Gold gehalten. An einer Wand hing das Bildnis eines Jungen, und sie fragte sich, ob es wohl einer der Söhne Listers war. Soweit sie wusste, hatte er drei Söhne mit seiner Frau. Rasch wandte sie den Blick wieder ab und schämte sich plötzlich, eine Affäre mit einem verheirateten Mann gehabt zu haben.
    Alistair tigerte wie ein Raubtier im Zimmer hin und her. Vor einer Sammlung zierlicher Porzellanfiguren blieb er stehen und fragte, ohne sich umzudrehen: „Ist das sein Hauptwohnsitz?"
    „Ja."
    Er ging weiter und betrachtete das Porträt des Jungen. „Hat er eigene Kinder?"
    „Zwei Mädchen und drei Jungen." Sie strich über die Stickerei am Ärmel ihres Kleides.
    „Dann hat er also einen Erben?"
    "
    „Ja.
    Nun stand er hinter ihr, außer Sichtweite, aber seine Stimme klang sehr nah, als er fragte: „Wie alt ist sein Erbe?"
    Sie runzelte die Stirn und musste nachdenken. „Vierundzwanzig? Ich weiß es nicht genau."
    „Aber schon erwachsen."
    a."
    Er stand wieder vor ihr und bewegte sich auf die hohen Fenster zu, die auf den Garten hinausgingen. „Und seine Frau? Wer ist sie?"
    Helen starrte angestrengt auf ihren Rock. „Er ist mit der Tochter eines Earls verheiratet. Ich bin ihr aber nie begegnet."
    „Nein, natürlich nicht", murmelte er. „Das dachte ich mir fast."
    Er sagte es ganz selbstverständlich, ohne jeden Vorwurf oder Tadel in der Stimme, und doch spürte sie, wie ihr bei seinen Worten das Blut in die Wangen schoss. Sie wusste nicht, was sie darauf erwidern sollte, und war froh, als der Butler zurückkehrte.
    Mit ausdrucksloser Miene ließ der Mann ausrichten, dass der Duke keine Besucher empfange. Helen rechnete fast damit, dass Alistair darauf bestehen würde, den Duke zu sprechen, und sich einfach an dem Diener vorbeidrängen würde, doch er nickte nur knapp und führte sie wieder hinaus zur Kutsche.
    Nachdem der Wagen angefahren war, sah sie ihn gespannt an. „Und? Hat uns das jetzt weitergebracht?"
    Er nickte. „Ich denke schon, wobei sein nächster Schritt uns hoffentlich ebenfalls weiterbringen wird."
    „Sein nächster Schritt?"
    „Wie er auf unsere Anwesenheit in der Stadt reagieren wird." Er erwiderte ihren Blick mit einem belustigten Lächeln. „Ein bisschen ist es, als würde man in ein Wespennest stechen. Mal sehen, was passiert."
    „Das kann ich dir sagen: Eine Schar zorniger Wespen wird sich auf dich stürzen", entgegnete sie trocken.
    „Schon. Aber die Frage ist doch: Gehen sie gleich zum Angriff über, oder muss man sie noch mehr reizen? Kommen sie alle auf einmal heraus, oder schicken sie Kundschafter voraus?"
    Entgeistert sah sie ihn an. „Und das alles schließt du aus unserem Besuch?"
    „Allerdings." Er schien sehr zufrieden mit sich zu sein und schob mit einem Finger den Vorhang beiseite, um aus dem Kutschenfenster sehen zu können.
    „Verstehe." Sie verstand keineswegs, aber sie glaubte ihm, dass er in diesem Krieg unter Männern das Feld erkundete und wusste, was er tat. Allerdings waren ihr solche Spielchen, diese Art Machenschaften nach Machiavelli zu kompliziert. Sie wollte einfach nur ihre Kinder zurück, nicht mehr und nicht weniger. Sei nicht so ungeduldig, tadelte sie sich selbst. Wenn Alistairs Methode ihr die Kinder zurückbrächte, brauchte sie einfach nur zu warten.
    Das war gar nicht so einfach.
    Aber sie würde es schaffen.
    „Ich muss noch etwas erledigen", sagte er.
    Sie sah auf. „Was?"
    „Ich muss zu einem Schiff, das unten am Hafen liegen soll."
    „Was für ein Schiff? Warum?"
    Er schwieg, und sie meinte schon, dass er ihr gar nicht antworten würde, doch dann wandte er sich mit leisem Stirnrunzeln vom Fenster ab und sah sie an. „Ein norwegisches Schiff, das heute oder morgen in London vor Anker gehen soll. Ein Kollege von mir ist an Bord, ein befreundeter Naturforscher. Ich habe versprochen, mich mit ihm zu treffen."
    Sie beobachtete ihn aufmerksam. Da war noch mehr, etwas, das er ihr nicht sagen wollte. „Warum musst du dazu an den Hafen? Kann er sich nicht in der Stadt mit dir treffen?"
    „Er ist Franzose", antwortete er leicht gereizt, als gefielen ihm ihre Fragen nicht. „Er kann nicht einfach so von Bord gehen."
    „Du musst sehr gut mit ihm befreundet sein."
    Mit einem Achselzucken wandte er sich ab, ohne zu antworten. Schweigend fuhren sie zu dem Hotel, in

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