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Ein unbezaehmbarer Verfuehrer

Titel: Ein unbezaehmbarer Verfuehrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Hoyt
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dem Alistair für sie beide ein Zimmer genommen hatte.
    „Ich bin bald zurück", sagte er, ehe sie aus dem Wagen stieg, „dann reden wir."
    Sie schaute der Kutsche nach, wandte sich dann jedoch zum Hotel um. Es war ein schönes, ganz offensichtlich auch teures Etablissement, aber sie hatte keine Lust, in irgendeinem eleganten Zimmer herumzusitzen und sich zu langweilen, bis er zurückkam.
    „Könnten Sie mir eine Sänfte kommen lassen?", fragte sie einen der Pagen, die am Eingang zu Diensten standen.
    „Wird gemacht, Ma'am!" Wie der Blitz schoss der Junge davon, um ihr ein Gefährt zu suchen.
    Sie lächelte still. Alistair brauchte nicht zu glauben, dass er der Einzige war, der hier Geheimnisse hatte.
    Der Mann, der ihnen von Listers Haus bis zum Hotel gefolgt war, blieb Alistair auf den Fersen, nachdem die Kutsche wieder angefahren war. Mit einem leisen Laut der Genugtuung ließ Alistair den Vorhang zurückfallen. Der Mann war zu Fuß, ein grobschlächtiger Bursche mit ledernem Wams, schwarzem Rock und einem breitkrempigen Hut, doch die Kutschen kamen in London so langsam voran, dass er leicht mithalten konnte. Interessant, dass Lister — ebenso wie Helen — so erpicht darauf war zu erfahren, wohin er unterwegs war. Der Duke schien ihn unbesehen als Gefahr erkannt zu haben.
    Alistair lächelte zufrieden. Das sah Lister ganz richtig.
    Eine Stunde später fuhr die Kutsche dann — den Späher noch immer im Gefolge — beim Büro des Hafenmeisters vor. In der Mitte der Themse, wo das Flussbett tief genug war, drängten sich große Schiffe mit hoch aufragenden Masten und tiefem Rumpf. Kleine Boote und Schlepper fuhren unermüdlich hin und her, um Waren und Menschen an Bord oder ans Ufer zu bringen. Vom Wasser wehte ein scharfer Geruch nach Fisch und Unrat. Alistair sprang aus dem Wagen, er tat so, als bemerke er seinen Verfolger nicht, der scheinbar unbeteiligt im Schatten eines Speichers herumlungerte, und betrat das Büro des Hafenmeisters. Einige Männer liefen geschäftig umher, doch sobald sie Alistair erblickten, trat Totenstille ein. Er seufzte. Sowie er weg war, würden sie dafür umso mehr zu reden haben. Mit der Zeit war er es wirklich leid, für andere Leute der grausige Höhepunkt des Tages zu sein.
    Immerhin konnte er in Erfahrung bringen, dass Etiennes Schiff wie geplant in den kommenden Tagen in London anlegen würde. Das war doch eine gute Nachricht! Wenn er schon seine ihm vertraute Burg verlassen und quer durch England reisen musste, konnte er bei der Gelegenheit wenigstens etwas über den Verräter von Spinner's Falls herausfinden. Nicht ganz so gut war allerdings, dass Etiennes Schiff nur so lange in London vor Anker ging, wie es brauchte, um neue Vorräte an Bord zu schaffen. Der Kapitän gewährte nicht mal seiner Mannschaft Landgang. Alistair blieb also sehr wenig Zeit, an Bord des Schiffes zu gehen — vermutlich nur wenige Stunden. Verdammt! Er würde regelmäßig am Hafen nachfragen müssen, um Etiennes Schiff nicht zu verpassen. Sonst wäre alles umsonst und Etienne auf dem Weg ans Horn von Afrika, und es würde Monate, wenn nicht gar Jahre dauern, bis Alistair erneut Kontakt zu ihm aufnehmen könnte.
    Alistair verließ das Büro des Hafenmeisters und blieb kurz stehen, um seinen Dreispitz wieder aufzusetzen. Mit einem raschen Blick vergewisserte er sich, dass sein Verfolger noch auf ihn wartete. Sehr gut! Er sprang in die Kutsche und klopfte ans Dach, um dem Kutscher zu signalisieren, dass er losfahren sollte. Hoffentlich hatte Listers Mann sich gut ausgeruht, denn bis sie wieder im Hotel wären, dürfte er noch eine gute Stunde auf den Beinen sein.
    Alistair lächelte und schob sich seinen Dreispitz über die Augen. Er wollte die Zeit für ein Nickerchen nutzen.
    „Ich weiß, dass er mich vorhin nicht empfangen wollte", setzte Helen dem Butler geduldig auseinander, „doch ich bin mir sicher, dass er es jetzt wird. Sagen Sie Seiner Gnaden, dass ich allein bin."
    Der Mann schien seinen Herrn offensichtlich nicht behelligen zu wollen, aber mit unermüdlicher Beharrlichkeit trug Helen ihm ihr Ansinnen vor und hatte schließlich Erfolg. Ehe er sich auf den Weg zu seinem Herrn machte, führte er sie wieder in jenes kleine Empfangszimmer, in dem sie vor kaum einer Stunde mit Alistair gewartet hatte. Alistair wäre nicht erfreut, wenn er wüsste, dass sie den Duke allein besuchte, aber sie konnte einfach nicht untätig abwarten, dass Lister sich rührte. Sie wollte wenigstens versuchen, ihn

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