Ein unmoralischer Handel
wert.
Später, als sie in seine Laken gewickelt auf dem Bett lagen, nicht schliefen, aber in einem solchen Ausmaß befriedigt waren, dass sie keinen Finger mehr rühren konnten, lag Alathea mit ihrem Kopf an seiner Schulter und dachte träge über ein Leben voll solchen Friedens nach.
Denn es war Frieden, der sie erfüllte, ein unaussprechliches Gefühl, endlich wirklich nach Hause gefunden zu haben. An den Platz, wo sie hingehörte - zu ihrer wahren Liebe. Dass seine Liebe sie umgab und ihre Liebe ihn, daran hegte sie nicht den geringsten Zweifel. Nur das, diese tief empfundene und gegenseitige Liebe, vermochte ihr Herz in diesem Ausmaß zu erfüllen; sie konnte sich überhaupt keine vollkommenere Freude vorstellen, als nackt in seinen bloßen Armen zu liegen, sein Atem ein sanfter Hauch an ihrem Ohr, sein Arm schwer auf ihrer Hüfte, seine Hand besitzergreifend auf ihrem Po.
Sie waren einander so ähnlich. Sie würden sehr langsam in ihre gemeinsame Zukunft gehen müssen, stets auf der Hut, dem anderen nicht auf die Zehen zu treten. Sie würden beide Kompromisse eingehen müssen - es lag in ihrer Natur. Doch während diese Zukunft sie lockte und wie eine neue Sonne am Horizont aufging, fühlte sie sich einfach zu wohl, zu befriedigt, um sich schon jetzt damit zu beschäftigen.
Sie fühlte sich wohl, ja, und das war eine Entdeckung: dass sie sogar jetzt, da sie sich der verborgenen Kraft des Körpers neben ihr bewusst war, da seine muskulösen Arme sie so liebevoll hielten, da seine starken Glieder sich in ihrer ganzen Länge an sie schmiegten, dass sie sich sogar jetzt ruhig und entspannt fühlte. Sie war sich der gewellten Haare unter ihrer Wange bewusst, war sich seiner behaarten Glieder bewusst, die mit den ihren verschlungen waren. War sich bis in die tiefsten Tiefen ihrer Seele der Wärme bewusst, die ihr Inneres erfüllte, und des festen Gliedes, das an ihrem Schenkel lag. Die ganze Wirklichkeit erfüllte sie mit tiefer Zufriedenheit.
Sie war rundherum glücklich.
Selig.
Sie schloss die Augen und gab sich dem Genuss hin.
Er bewegte sich, der Griff seiner Arme um sie wurde fester, eine leichte Spannung kehrte in seinen Körper zurück. Er zog sie an sich und drückte seine Lippen auf ihre Wange. »Ich werde dich niemals vergessen lassen, was du gesagt hast.«
Alathea lächelte. Überraschte sie das?
»So.« Er schüttelte sie scherzhaft. »Wann heiraten wir?«
Offensichtlich waren sie schon am Altar angelangt.
Sie schlug die Augen auf und dachte pflichtbewusst an die diversen Hochzeiten. »Nun, da sind ja noch Mary und Esher, und Alice und Carstairs. Eine gemeinsame Hochzeit wäre wohl das Beste.«
Sein Schnauben bedeutete nein. »Sie mögen ja deine Stiefschwestern sein, aber sie sind süß und unschuldig und haben den Kopf voll mit romantischen Ideen. Sie werden Monate brauchen, um alle Einzelheiten festzulegen. Ich will auf keinen Fall warten, bis sie sich entschieden haben. Du und ich, wir heiraten als Erste.« Er packte fester zu. »So bald wie möglich.«
Alathea grinste. »Ja, Mylord.«
Ihr aufreizender Ton brachte ihr einen Fingerstups in die Rippen ein. Sie schnappte nach Luft und krümmte sich zusammen. Er sog scharf den Atem ein. Dann zog er sie wieder an sich, seine Berührungen wurden zärtlicher, beiläufig streichelte er ihr über die Hüften.
»Ich habe bereits mit deinem Vater gesprochen.«
Alathea blinzelte. »Ach ja? Wann denn?«
»Gestern. Ich habe ihn im White’s gesehen. Da hatte ich das mit den Blumen schon veranlasst.«
Seine Hand fuhr fort, sie langsam zu streicheln, besänftigend, beruhigend.
Alathea schaute in die Zukunft - eine Zukunft, in die er sie so rasch mitnahm. »Sie werden mich vermissen. Nicht nur die Familie, sondern der ganze Haushalt - Crisp, Mrs Figgs und die anderen.«
Das langsame Streicheln hörte nicht auf. »Wir sind doch in der Nähe - nur ein paar Meilen entfernt. Du kannst ein Auge auf alle haben, bis Charlie sich eine Braut sucht.«
»Vermutlich …« Einen Augenblick später fügte sie hinzu: »Nellie wird natürlich mit mir kommen - und Folwell. Und Mrs Figgs ist immerhin die Schwester deiner Haushälterin.«
»Die Schwester von Tweety?«
»Mmmh. Auf diese Weise bekomme ich es dann ja auf jeden Fall mit, wenn es Probleme gibt.«
»Wir werden es mitbekommen, wenn es Probleme gibt. Ich möchte auch davon erfahren.«
Sie hob den Kopf, um ihm ins Gesicht zu sehen. »Willst du wirklich?«
Er hielt ihren Blick fest. »Was auch immer in
Weitere Kostenlose Bücher