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Ein unmoralisches Angebot

Ein unmoralisches Angebot

Titel: Ein unmoralisches Angebot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Morgan
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als Pfand."
    Amy
war wie vor den Kopf gestoßen, ungläubig blickte sie zu
ihm auf.
    "Sie
bleiben hier, bis Ihr Bruder persönlich erscheint, um Sie
auszulösen", bekräftigte er seinen Entschluss.
    "Sie
wollen mich als Gefangene hier behalten?"
    "Sagen
wir als Gast, das klingt besser. Auf alle Fälle werden Sie im
Palast bleiben, solange mir der Sinn danach steht."
    Solange
ihm der Sinn danach stand? Was meinte er damit?
    Zwischen
ihnen knisterte es vor Spannung, und Amy wurde heiß.
    "Ihr
Verhalten ist unerhört!" Amy verschwendete keinen Gedanken
an das Protokoll. "Ich werde mich an die Botschaft wenden …
oder an den Konsul … oder …" In Wahrheit hatte sie
nicht den blassesten Schimmer, an wen sie sich hätte wenden
können.
    Emotionslos
musterte Zakour sie von oben bis unten. "Sie haben die Gesetze
unseres Landes gebrochen und bleiben hier, bis Ihr Bruder erscheint,
um mir persönlich Rechenschaft abzulegen."
    Aufreizend
langsam ließ er die Hand durch ihre blonden Locken gleiten.
    "In
der Zwischenzeit finden wir bestimmt ein Mittel, uns zur
gegenseitigen Zufriedenheit die Langeweile zu vertreiben. Willkommen
in Kazban, Miss Kingston."

2.
Kapitel
     
    Was
für eine hervorragende Schauspielerin! dachte Zakour, als sich
Amys Wangen röteten.
    Plötzlich
wirkte sie verschreckt und ängstlich wie ein scheues Reh. Doch
er, Prinz Zakour von Kazban, hatte seine Lektion gelernt. Er wusste,
wie überzeugend Frauen sich verstellen konnten, wenn sie ihre
Interessen durchsetzen wollten. Hätte er diese schmerzlichen
Erfahrungen nicht gemacht, würde er Amy Kingston jetzt bestimmt
in die Arme nehmen, sie beruhigen und ihr den Rücken streicheln.
    Doch
sie war nach Kazban gekommen, um ihren Bruder der gerechten Strafe
für sein ungeheuerliches Verbrechen zu entziehen. Sie war die
Schwester eines Betrügers und bestimmt keinen Deut besser als
er.
    Zweifellos
waren die züchtige Kleidung und ihr unschuldiges Auftreten Teil
des Plans, Peter Kingstons Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Doch
darauf würde er nicht hereinfallen. Er würde sie in seiner
Gewalt behalten, um seine Verhandlungsposition zu stärken, und
Miss Kingston die Gelegenheit geben, über die unbequemen Folgen
von Geldgier und Rücksichtslosigkeit nachzudenken.
    War
es dieser Frau denn gleichgültig, wenn Tausende unschuldiger
Bürger Kazbans ihre gesamten Ersparnisse verloren?
    Sie
hatte um zwei Monate Zahlungsaufschub gebeten, wo sie doch wissen
musste, dass zwei Jahre nicht reichen würden, um die
ungeheuerliche Summe zurückzuzahlen. Peter Kingston stand kurz
vor dem Ruin und war in höchst zweifelhafte Spekulationen
verwickelt, das hatten Nachforschungen eindeutig ergeben.
    Wie
konnte ein so unschuldig aussehendes Mädchen so raffgierig und
gewissenlos sein?
    Fasziniert
betrachtete er ihre strahlenden Augen, die sinnlichen Lippen, ihre
zarte Haut und den rosigen Teint. Unkontrolliertes Verlangen stieg in
ihm auf, und er biss die Zähne zusammen. Irritiert stellte er
fest, dass diese Mischung aus Vamp und Unschuldsengel ihn wie magisch
anzog.
    Obwohl
er wusste, welch verdorbenen Charakter sie besaß, hätte er
sie am liebsten entkleidet, über seinen Schreibtisch gelegt und
sich an ihrer zarten Schönheit erfreut. Als sie ihn aus ihren
großen blauen Augen bittend ansah, unterdrückte er einen
Fluch und riss sich mit eiserner Willenskraft von ihr los. Wieder
stellte er sich ans Fenster.
    Er
war sich ganz sicher, dass er auf Amy Kingston ebenso anziehend
wirkte wie sie auf ihn. Beide hatten sie vom ersten Augenblick an ein
erotisches Prickeln verspürt. Doch die sexuelle Anziehungskraft,
so stark sie auch war, würde nichts an seinen Plänen
ändern.
    Obwohl
sie wie die Unschuld in Person wirkte, würde er Amy Kingston
nicht freilassen – mochte ihre Unterlippe noch so reizend
beben, mochte sein Verlangen noch so stark sein.
    "Sie
können mich nicht gegen meinen Willen hier behalten!"
protestierte sie. "Was haben Sie mit mir vor – mich in
einem Turm einsperren?"
    Herausfordernd
hatte sie den Kopf zurückgelegt, dennoch versagte ihr fast die
Stimme, was Zakour amüsierte.
    "Wir
leben nicht im Märchen, Miss Kingston. Als moderner Prinz stehen
mir andere Mittel zur Verfügung. Sie werden mein Bett weitaus
bequemer finden als eine vergitterte Turmzelle – und in Ketten
werde ich Sie nur legen, wenn das Ihren Neigungen entspricht."
    Schockiert
sah sie ihn an, und Zakour stellte bewundernd fest, wie sich ihre
Wangen röteten und ihr Atem sich beschleunigte.

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