Ein unvergessliches Abenteuer
musste weg. Weg von hier.
„Carter“, begann sie, doch er schüttelte den Kopf.
„Lass mich ausreden.“
Das brauchte er nicht. Er hatte schon viel zu viel gesagt.
„Ich will eine richtige Beziehung“, sagte er. „Nicht, weil ich es muss, sondern weil wir es beide wollen. Ich liebe dich, Rachel. Ich weiß nicht, wie es passiert ist, aber ich tue es. Ich will immer mit dir zusammen sein. Ich will alles über dich wissen. Ich will deine Hoffnungen und Träume mit dir teilen, Pläne schmieden, mehr Kinder bekommen und mit dir alt werden. Nur mit dir.“
Er ließ ihre Hände los. Bevor sie davonlaufen konnte, holte er ein Etui aus der Tasche und klappte es auf. Ein wunderschöner Solitär glitzerte in der Nachmittagssonne.
„Ich habe lange gebraucht, um an diesen Punkt zu gelangen“, fuhr er fort. „Aber jetzt kann ich mir nichts anderes mehr vorstellen. Ich liebe dich, Rachel. Willst du mich heiraten?“
9. KAPITEL
Rachel starrte erst auf den Ring, dann auf Carter. Panik erfasste sie, zusammen mit dem Bedürfnis, wegzulaufen, und zwar so schnell, wie sie konnte. Sie wollte nicht heiraten. Nicht Carter. Nein, das durfte nicht wahr sein. Warum ruinierte er alles?
„Das geht mir zu schnell“, sagte sie atemlos. Sie sah zur Tür, aber erst musste sie reden.
„Wir bekommen ein Baby.“
„Ich weiß, aber dazu müssen wir nicht heiraten.“
Carter senkte den Blick und schloss das Etui. „Du willst mich nicht heiraten“, sagte er mit ausdrucksloser Stimme.
„Carter, du bist ein wundervoller Mann – beinahe vollkommen. Wenn ich schon ein Baby bekommen muss, dann nur von dir. Aber warum belassen wir es nicht dabei? Wir haben eine gute Beziehung. Lass uns daran nichts ändern. Wir brauchen den Druck nicht.“
Langsam ging sie rückwärts. Die Tür ist so nahe, dachte sie verzweifelt. Wenn ich erst draußen bin, bekomme ich vielleicht wieder Luft.
Carter konnte nicht fassen, was geschah. Nach so langer Zeit, nach all den Frauen, die ihn angefleht hatten, sie zu heiraten, verliebte er sich ausgerechnet in die Einzige, die nicht an einer Ehe mit ihm interessiert war. Jetzt stand er da, den Ring in der Hand, legte sein Herz bloß, und sie konnte es offenbar nicht abwarten, von ihm wegzukommen.
Wollte sie ihm etwas heimzahlen? War es ein grausamer Scherz des Schicksals? Aber er hatte niemals jemandem falsche Hoffnungen gemacht. Er war immer so ehrlich wie möglich gewesen.
Es tat unglaublich weh. Er war sicher gewesen, dass Rachel seine Gefühle kannte und sie erwidern würde. Dass auch sie ihn liebte. Konnte man sich so sehr in einem Menschen täuschen?
Sie berührte seinen Arm. „Ich fühle mich geehrt. Wirklich. Ich weiß, was das hier für dich bedeutet. Etwas von dem, was du gesagt hast, ist wahr. Ich lasse meine Gefühle nicht richtig heraus. Warum willst du mich dazu zwingen? Warum willst du dich an jemanden binden, der nicht genau das verkörpert, was du willst?“
„Dreh mir nicht das Wort im Mund um. Um mich geht es hier nicht“, entgegnete er und spürte, wie er wütend wurde. „Du bist diejenige, die kein Risiko eingehen will.“
Rachel machte einen Schritt zurück. „Nur weil du bereit bist, eine Verpflichtung einzugehen, muss ich es nicht auch sein. Wenn ich eine Entscheidung treffe, will ich es freiwillig tun.“
Natürlich, dachte er. Sie hatte recht, aber ihre Antwort schmerzte ihn zutiefst.
„Du triffst keine Entscheidung, sondern läufst davon“, widersprach er hitzig. „Du reagierst auf etwas, was vor vierzehn Jahre geschehen ist. Du wirst deinen Verlust niemals wirklich verarbeiten, wenn du dir nicht erlaubst, wieder zu lieben, zu vertrauen und verletzlich zu sein.“
Ihre Augen wurden schmal. „Ja, sicher. Einen anderen Grund kann es gar nicht geben, was? Schließlich hat mir der große Carter einen Heiratsantrag gemacht. Wenn ich mich ihm nicht dankbar vor die Füße werfe, muss mit mir etwas nicht in Ordnung sein.“
„Das habe ich nicht gesagt.“
„Du hast es durchblicken lassen. Ich will dich nicht heiraten, Carter. Ich will es einfach nicht. Denk, was du willst, aber ich bleibe dabei.“
Rachel drehte sich um und ging hinaus. Hinter ihr fiel die Haustür ins Schloss.
Eine Viertelstunde später betrat Carter die Blue Dog Bar. Jemand rief seinen Namen, doch bevor er antworten konnte, brandete Applaus auf.
„Gute Arbeit!“, rief einer der Polizisten. „So einen Einsatz zu überleben ist immer gute Arbeit.“
Carter nickte und winkte ihm zu. Er war den
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