Ein unvergessliches Abenteuer
Aber sie hatten lange nicht mehr miteinander gesprochen, deshalb hatte er angenommen, dass sie ihm noch immer böse war.
„Sie hat sich Sorgen gemacht“, erzählte seine Mutter und gab ihm einen Klaps auf die Brust. „In ihrem Zustand sollte sie das nicht müssen.“
„Ich weiß. Also ist sie … gegangen?“
„Nachdem du angerufen hattest. Ihr habt nicht miteinander gesprochen?“
Carter schüttelte den Kopf.
Nina schob ihn vor die Haustür. „Na los, ruf sie an. Sei mit ihr zusammen. Sie war außer sich vor Angst, Carter. So etwas ist für uns alle schwer, aber für Rachel war es auch noch eine völlig neue Erfahrung. Los, beweis ihr, dass es dir gut geht.“
„Danke, Mom“, erwiderte er leise. „Ich liebe dich.“
Sie lächelte. „Ich liebe dich auch. Du machst mich sehr stolz.“
Rachel war bei seiner Mutter gewesen. Was bedeutete das? War ihre Angst größer als ihre Wut gewesen? Sollte er sie anrufen? Zu ihr gehen? Leise fluchend öffnete er seine Tür.
Carter hasste es, nicht zu wissen, was er tun sollte. Es kam so selten vor. Er hatte immer einen Plan. Sich auf eine Frau einzulassen war ihm nie schwergefallen. Aber dieses Mal war es kompliziert, und er verstand nicht, warum.
Er schaltete die Lampe an der Tür ein und blieb abrupt stehen, als er Rachel sah. Sie lag auf seiner Couch, Goldie neben ihr, den Kopf auf Rachels Bein.
Rachel schlug die Augen auf und lächelte. „Hallo. Liz hat mir gezeigt, wo du den Ersatzschlüssel versteckst. Ich habe Goldie gefüttert und dachte mir, ich warte einfach. Ich wollte sehen, ob es dir gut geht.“
„Das tut es.“
„Das sehe ich.“ Sie setzte sich auf und stellte die nackten Füße auf den Boden. „Ich hatte gehofft, dass du anrufen würdest.“
„Ich wusste nicht, ob du meine Stimme hören wolltest.“
Ihre grünen Augen glänzten. „Natürlich wollte ich das. Trotz allem wollte ich mit dir reden.“
Was verriet ihm das? Dass sie sich Sorgen gemacht hatte? Sicher, Besorgnis war schön, aber es war nicht das, wonach er suchte.
„Dann sprich.“
Er setzte sich in den Sessel gegenüber der Couch. Goldie wedelte mit dem Schwanz, rührte sich jedoch nicht von ihrem bequemen Platz.
„Hattest du Angst?“, fragte Rachel.
Das war nicht gerade das Thema, mit dem er gerechnet hatte, aber wenn sie nicht gleich zur Sache kommen wollte, würde er es respektieren.
„Nicht wirklich“, antwortete er. „Niemand in der Werkstatt wusste, dass ich Polizist bin, also drohte mir von denen keine Gefahr. Ein übereifriger Scharfschütze von der Polizei hätte mich erledigen können, aber ich dachte mir, die Wahrscheinlichkeit ist eher gering. Es war ein Geduldsspiel.“
„Ich hatte schreckliche Angst“, gab sie zu. „Deine Mutter und deine Schwestern auch. Wir wussten, dass es Verletzte gab, aber nicht, ob du darunter warst.“
Carter hob beide Hände und sah auf seine Brust hinunter. „Mir ist nichts passiert.“
Sie streichelte Goldies Kopf. „Du hast ihnen nichts von unserem Streit erzählt. Ich dachte, du hättest es getan. Deshalb war ich nicht sicher, ob ich willkommen sein würde.“ Sie sah ihn forschend an. „Ich dachte mir, du suchst vielleicht nach einer Gelegenheit, unsere vorgetäuschte Beziehung zu beenden. Warum hast du sie nicht genutzt?“
„Auf die Idee bin ich gar nicht gekommen“, erwiderte er. Er war wütend und verwirrt gewesen, aber er hatte keine Sekunde daran gedacht, es jemand anderem zu erzählen.
Ihre Augen wurden größer. „Na gut. Ich glaube dir. Aber du hast mich in eine Falle gelockt, Carter. Erst stellst du die Regeln auf, dann bist du mir böse, weil ich mich an sie halte.“
„Das kann sein“, gab er zu, so schwer es ihm auch fiel. „Aber die habe ich nur aufgestellt, weil du am Anfang so distanziert warst.“
„Ich kannte dich nicht“, protestierte sie. „Ich hätte nie gedacht, dass du wirklich ein Interesse hättest, mit mir ein Baby zu bekommen.“
„Vielleicht hättest du mich besser kennenlernen sollen, bevor du mich zu einem Mistkerl abstempelst, der sein Kind im Stich lässt.“
Nach einem Moment nickte sie. „Du hast recht. Als ich merkte, dass ich schwanger bin, verlor ich die Nerven. Total. Ich dachte, ohne Vater würde alles leichter werden.“
„Willst du wirklich alles allein auf dich nehmen?“
„Nein, aber damals habe ich den Kopf verloren.“
„Und jetzt?“, fragte er leise.
„Jetzt weiß ich, dass du ein Mann bist, der zu seiner Vaterschaft steht.“
Er musterte
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