Ein unvergessliches Abenteuer
Kollegen für ihre Unterstützung dankbar, aber im Moment hatte er andere Dinge im Kopf.
„Deine Drinks gehen aufs Haus“, sagte Jenny, als er sich an den langen Tresen setzte. „Selbst die hochprozentigen.“
„Ich möchte nur ein Bier“, erwiderte er.
Sie zapfte ein Glas und stellte es ihm hin. Dann runzelte sie die Stirn. „Was ist los? Du siehst nicht gerade wie ein Held aus.“
„Ich bin kein Held. Ich habe getan, was von mir erwartet wurde, und dieses Mal haben die Bösen nicht gewonnen. Ende der Geschichte.“
„Das klingt nicht sehr begeistert.“
Anstatt zu antworten, nahm er das Etui heraus und gab es ihr. Sie klappte es auf und betrachtete den Ring.
„Sehr hübsch. Ich bin beeindruckt.“
„Sie nicht. Rachel hat ihn nicht genommen.“
„Oh.“ Jenny schloss das Etui. „Das tut mir leid.“
„Ist das alles? Willst du denn nicht jubeln? Oder ein paar andere Exfreundinnen anrufen und zu einer Party einladen? Carter hat endlich bekommen, was er verdient!“
Jenny band ihre Schürze auf. „Ich mache Pause, Jon!“, rief sie ihrem Kollegen zu, bevor sie um den Tresen herumkam und Carter am Arm in den Pausenraum führte.
Dann schloss sie die Tür und baute sich vor ihm auf. „Wovon redest du?“, fuhr sie ihn an. „Was soll das? Ich habe dir noch nie etwas Schlechtes gewünscht!“
„Ich weiß. Entschuldige. Das hätte ich nicht sagen dürfen.“ Er setzte sich auf einen Plastikstuhl und schloss die Augen. „Warum bin ich überrascht? Ich bin doch derjenige, der nicht an Liebe und Beziehungen für immer geglaubt hat! Da treffe ich endlich eine Frau, bei der ich daran glauben will, und dann weist sie mich ab!“
Der Schmerz war so gewaltig, wie er es nie für möglich gehalten hatte. Er sah Jenny an. „Habe ich dir jemals so etwas angetan? Dir das Gefühl gegeben, nichts wert zu sein?“
Sie hockte sich vor ihn. „Nein, so schlimm war es nicht. Ich habe dich geliebt, aber nicht so sehr, dass ich am Boden zerstört war. Ich weiß, es tut weh, aber die Zeit heilt alle Wunden. Der Schmerz wird immer dumpfer, bis er nur noch eine böse Erinnerung ist. Außerdem solltest du nicht aufgeben. Vielleicht hast du bloß einen ungünstigen Zeitpunkt erwischt, und Rachel ändert ihre Meinung noch.“
Unwahrscheinlich, dachte er grimmig. Hätte er doch nur sein Bier nicht auf dem Tresen gelassen! Ihm war danach, sich zu betrinken.
„Das wird sie nicht. Die Liebe macht ihr Angst.“ Er erzählte Jenny, wie Rachel ihre Familie verloren hatte und ganz allein auf der Welt zurückgeblieben war.
„Also geht es bei ihrer Reaktion nicht um dich.“ Jenny zog einen Stuhl heran. „Sie hat einfach nur Angst.“
„Ich hatte gehofft, dass sie etwas empfindet, was stärker als die Angst ist. Leider habe ich mich geirrt.“
Er hatte alles auf eine Karte gesetzt und verloren. Er hatte Rachel verloren.
„Also gibst du auf?“, fragte Jenny.
„Was soll ich denn anderes tun? Sie zwingen? Entweder will sie mich oder nicht.“
„So einfach ist es nicht. Rachel will mit dir zusammen sein, sonst wäre sie längst gegangen. Kann es sein, dass du die Regeln ohne Vorwarnung geändert hast? Vielleicht solltest du ihr etwas Zeit lassen, sich daran zu gewöhnen.“
„Und wenn sie das nicht tut?“
„Dann bist du genau dort, wo du jetzt bist. Aber wenn du aufgibst, hast du keine Chance.“
Carter beugte sich vor. Sein Magen fühlte sich an, als wäre er beim Football von einem dreihundert Pfund schweren Linebacker gerammt worden. „Entweder liebt sie mich oder nicht.“
„Du hast selbst gesagt, dass sie unter ihrer Vergangenheit leidet. Vielleicht ist sie sich über ihre Gefühle gar nicht im Klaren und reagiert nur. Lass ihr Zeit, bis sie dich vermisst. Warte ab, was passiert, bevor du einfach davongehst.“
Er zuckte mit den Schultern. „Na gut.“ Er würde Rachel alle Zeit der Welt geben. Versäumen würde er nichts, denn er wollte mit keiner anderen Frau zusammen sein. Er würde seine Tage damit verbringen, sich nach ihr zu sehnen.
Jenny lächelte. „Du solltest etwas mehr Vertrauen in die Liebe aufbringen.“
„Davon habe ich genug, aber Rachel offenbar nicht.“
Rachel rechnete zwar nicht damit, von Carter zu hören, aber sie vermisste ihn. Sie wusste nicht, ob sie ihn sehen wollte oder ob sie verärgert sein sollte.
Er hätte sie doch wenigstens vorwarnen können. In Sekundenbruchteilen von einer vorgetäuschten Beziehung zu einem Heiratsantrag! Es war so schnell gegangen, dass sie
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