Ein unverschämt attraktiver Milliadär
wollen Sie dann? Sind Sie hier, um sich anzubieten?“, murmelte er heiser. „Es soll angeblich zu den Freuden des Trauzeugens gehören, die Brautjungfer aufzureißen. Was für ein Spaß.“
Victoria fand seine beißende Bemerkung absolut nicht komisch. „Nein.“ Sie wich zurück, doch ehe sie sich versah, hatte er die Arme um sie gelegt und senkte den Kopf.
„Lassen Sie das“, stieß sie hervor, doch schon eroberte er ihren Mund.
Es war kein sanfter Kuss. Er schmeckte nach Whiskey, war hart und zornig; sie war nie zuvor so geküsst worden. Instinktiv setzte Victoria sich zur Wehr, aber Connor hielt sie fest. Dann zog er sie noch enger an sich, und es gab keinen Zweifel daran, dass er sehr erregt war.
Gütiger Himmel.
Victoria riss sich los. „Was zum Teufel sollte das denn?“
„Ich mag nicht manipuliert werden.“ Er atmete heftig. „Ich will keine Frau, verstanden?“
„Sie sind verrückt.“ Sie widerstand der Versuchung, ihm an den Kopf zu werfen, dass er sich da wohl etwas vormachte – er war ganz heiß auf eine Frau. Auf sie.
„Soll das heißen, Sie sind nicht aus genau diesem Grund herausgekommen? Machen keine gemeinsame Sache mit Ihrer Freundin in der Hoffnung, mich an die Angel zu bekommen?“
„Sie sind ein solcher Idiot.“ Sie drehte sich um, um ihn einfach stehen zu lassen.
Doch er packte sie und riss sie wieder an sich. „Das war nicht nett.“
Als er diesmal den Mund auf ihre Lippen senkte, wusste sie, was kommen würde – und versteifte sich.
Aber es war ganz anders.
Weich, verführerisch. Mit der Zunge liebkoste er zart ihre Lippen, bis sie den Mund für ihn öffnete. Diesmal küsste er sie mit einem solchen Verlangen, das Begierden in ihr weckte, die noch nie geweckt worden waren. Abgrundtiefe, verräterische Sehnsüchte. Und als er die Hände ihre Arme hinaufbewegte, über ihren Rücken hinab, drängte sie sich eng an ihn, verzehrte sich nach mehr – wünschte, er würde sie an einen verschwiegenen Ort bringen, wo sie stundenlang gemeinsam nackte Haut erforschen könnten und süße Hochgefühle erleben würden.
Als er den Kuss beendete, war sie bereit zu tun, was immer er wollte.
Connor North schob sie mit zitternden Händen von sich. „Und jetzt sagen Sie, dass das nicht war, was Sie wollten.“
Sie berührte ihre Lippen, die immer noch prickelten. Verdammter Connor North. Er musste merken, welche Wirkung er auf sie hatte. Sie holte tief Luft. „Versuchen Sie das nicht noch einmal, oder ich gebe Ihnen eine solche Ohrfeige, dass Sie die Striemen noch Tage später sehen werden!“
Er lachte. „Hier …“ Er gab ihr ein blütenweißes, gefaltetes Taschentuch. „… nehmen Sie das für die andere dramatische Geste, die Mädchen so lieben. Wischen Sie sich damit den Mund mit dem nötigen angewiderten Gemurmel ab.“
Victoria ignorierte ihre aufgewühlten Gefühle und zog eine Augenbraue hoch. „Mädchen machen das oft mit Ihnen?“
„Nein … aber die Frauen, die ich kenne, drohen mir auch keine Ohrfeigen an.“
Als Victoria das Taschentuch zusammenknüllte und die Hand nach seinem Mund ausstreckte, wich er zurück.
„Halten Sie still. Es ist besser, ich wische meinen Lippenstift von Ihrem Mund ab.“ Seine Lippen fühlten sich weich und sinnlich an. „So, erledigt.“
Lächelnd betrachtete Connor den roten Fleck auf dem weißen Tuch. „Sie hätten den Lippenstift nicht abwischen sollen.“
Er sah hoch, und Victoria war von seiner gefährlichen Ausstrahlung wie elektrisiert. „Warum?“
„Dann hätten die Leute über etwas anderes zu klatschen gehabt als über meine Trennung von Dana.“
„Ich möchte nicht mit Ihnen in Verbindung gebracht werden.“ Victoria war entsetzt von dieser Vorstellung. „Wir werden also an den Tisch zurückkehren und lächeln wie verrückt – Suzy und Michael zuliebe. Aber nach dem heutigen Abend werde ich mir die allergrößte Mühe geben, mich so weit wie möglich von Ihnen fernzuhalten.“
„Das wird nicht nötig sein. Sie sind kaum mein Typ …“ Er hielt kurz inne, dann ergänzte er spöttisch: „… Elizabeth.“
Victoria drehte sich um und ging zurück in den Festsaal und vergaß dabei völlig, ihn daran zu erinnern, dass sie Victoria hieß.
3. KAPITEL
August, zwei Jahre später
Am späten Montagnachmittag verließ Connor das Leichenschauhaus in der kleinen Stadt im Norden des Landes und atmete in der frischen Luft tief durch. Michael . Sein vertrautes Gesicht war kaum wiederzuerkennen gewesen. Und Suzy
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