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Ein unverschaemt charmanter Getleman

Titel: Ein unverschaemt charmanter Getleman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loretta Chase
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... es war eine bloße Verliebtheit, sagte sie sich nun. Wenn sie dem nachgab, würde alles, was sie einst getan hatte, sinnlos gewesen sein. Sie würde Williams Liebe völlig umsonst geopfert haben. All die Jahre, in denen sie hart gearbeitet hatte, um das Anwesen zu retten, das ihr so viel bedeutete und das ihre Mutter so sehr geliebt hatte - alles wäre umsonst gewesen.
    Sie versuchte, sich aus seinen Armen frei zu machen. Doch er gab sie kein bisschen frei.
    „Mr. Carsington“, sagte sie.
    „Alistair“, erwiderte er.
    „Mr. Carsington“, wiederholte sie entschieden. „So benutzen Sie doch bitte Ihren Verstand. Eine Heirat kommt gar nicht infrage. In kürzester Zeit werden wir uneins sein, und Sie können sich dessen gewiss sein, dass ich Sie bekämpfen werde -unnachgiebig und mit allen Waffen, die mir zur Verfügung stehen. Dies hier ... dieses Zwischenspiel, so angenehm es auch gewesen ist ...“ Sie verstummte und besann sich der Wahrheit.
    „Nein, nicht angenehm. Es war ... wunderbar. Vollkommen. Und auch Sie bedeuten mir viel - aber ich wüsste auch nicht, wie je eine Frau sich Ihres Charmes erwehren könnte -, und doch darf ich nicht zulassen, dass diese Gefühle oder unsere ... Vertrautheit mich beeinflussen.“
    Er küsste sie auf die Stirn.
    Sie hätte am liebsten geweint.
    „Ich weigere mich zu glauben, dass wir die Situation nicht auch glücklicher lösen können“, meinte er. „Wir haben noch nicht einmal ernsthaft darüber gesprochen.“
    „Es gibt nur einen einzigen praktisch durchführbaren Streckenverlauf für den Kanal Ihres Freundes“, stellte sie fest. „Glauben Sie mir - ich habe nach anderen möglichen Routen gesucht. Aber es gibt keine.“
    „Es gibt durchaus verschiedene Verlaufsmöglichkeiten für den Kanal“, wandte er sofort ein.
    „Das Ergebnis wird jedoch immer das gleiche sein“, erwiderte sie. „Sie schlagen eine öffentliche, viel befahrene Wasserstraße durch meine friedvoll beschauliche und rückständige Welt, durch die sich die Gegend unwiderruflich, unabsehbar und bis zur Unkenntlichkeit verändern wird. Das kann ich nicht zulassen. Für einen Außenstehenden mag Longledge einfach nur ein ländlicher Flecken sein wie viele hundert andere auch. Für mich aber ist es einzigartig und bewahrenswert.“ „Meine Liebe, das verstehe ich doch.“
    Der zärtliche Klang seiner Stimme wäre ihr schier zum Verhängnis geworden. Tränen brannten ihr in den Augen. Der Hals war ihr wie zugeschnürt.
    Sie legte ihm ihre zur Faust geballte Hand an die Brust und stieß ihn von sich. Diesmal gab er sie frei.
    Als sie Anstalten machte aufzustehen, seufzte er und erhob sich. „Warte.“
    Sie blieb, wo sie war, und beobachtete ihn einen Augenblick lang, wie er, hochgewachsen und kraftvoll und trotz seines Humpelns anmutig, durch das Zimmer ging. Dann sah sie beiseite.
    Er brachte ihr die Wasserschüssel und ein Handtuch.
    Sie wusch sich in Eile, während er, noch immer in herrlicher, selbstvergessener Nacktheit, langsam im Zimmer umherging und ihre Kleider zusammensuchte.
    Dann kam er zum Bett zurück und setzte sich, ihre Kleider in seinen Armen. Er reichte sie ihr jedoch nicht, sondern sah nur schweigend darauf hinab.
    Mirabel suchte sich ihre Chemise und ihre Unterhose heraus und schlüpfte hastig hinein. Dann setzte sie sich neben ihn auf die Bettkante, fand ihre Strümpfe und zog sie sich mit zittrigen Fingern an.
    Erst als sie gewiss sein konnte, dass auf ihre Stimme wieder Verlass war, bemerkte sie schließlich: „Ich kann Sie ebenfalls verstehen. Ich weiß, dass Sie loyal sind und von nobler Gesinnung ...“
    „Es zeugt nicht gerade von nobler Gesinnung, dass ich Sie korrumpiert habe“, erklärte er. Er legte ihre Kleider neben sie, stand auf, griff nach seiner Hose und zog sie sich an.
    „Ich habe darum gebeten - nein, ich habe es förmlich gefordert -, korrumpiert zu werden“, beschwichtigte sie ihn.
    „Reden Sie doch nicht solchen Unsinn.“
    Er zog ihre Strumpfhalter aus dem Kleiderhaufen hervor, wollte sie ihr gerade reichen - und nahm sie dann doch mit einer raschen Bewegung zurück. Er kniete sich vor sie und schnürte sie an. Nachdem dies geschafft war, küsste er den Schönheitsfleck nahe ihrem Knie.
    Der Kuss hätte ihre Entschlossenheit fast dahinschwinden lassen. Es bedurfte all ihrer Willensanstrengung, zumindest den Anschein der Besonnenheit zu wahren.
    „Es ist nicht Ihre Schuld“, beharrte sie. „Ich habe alles nur Erdenkliche getan, um Sie zu

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